Handwerk, Pflege oder IT: In Deutschland fehlt es an vielen Stellen an Fachkräften. Der Bedarf muss auch über Zuwanderung gedeckt werden, denn im Inland gibt es kaum noch Potenzial.
Der weltweite Handel mit Rohstoffen folgt seit jeher im Grunde nur einer Regel: Der Reiche verdient, der Arme schuftet. Die Nutznießer sind große Konzerne und Endverbraucher in reichen Ländern. Heute wird dieses System hinterfragt, weil es zunehmend Armutsmigration befördert.
Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Die Anforderungen an die Arbeitnehmer wandeln sich, damit auch die Art, wie und wo Menschen arbeiten. Fakt ist: Deutschland benötigt Fachkräfte aus dem Ausland.
Rana Plaza - der Name des eingestürzten Fabrikkomplexes steht sinnbildlich für die Ausbeutung von Textilarbeiterinnen. Die Katastrophe mit mehr als 1000 Toten rüttelte auf. Es gab wichtige Fortschritte. Doch die Löhne der Arbeiterinnen sind weiter niedrig. Von Anne-Sophie Galli und Nazrul Islam
Sachsen ist nicht für seine Willkommenskultur bekannt. Fach- und Arbeitskräfte sind dem sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig zufolge aber der „Motor der Wirtschaft“. Um den Wohlstand in Sachsen künftig sichern zu können, wurde am Mittwoch ein Pakt zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte unterschrieben.
Der IHK-Präsident ist sich sicher: An gezielter Zuwanderung in den Arbeitsmarkt führt kein Weg vorbei. Gleichzeitig würden Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland ausgebremst. Die Nerven liegen blank.
Geflüchtete Ukrainerinnen bringen oft eine gute Ausbildung mit. Die Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt garantiert das aber nicht. Experten sehen sprachliche Hürden. Außerdem würden Arbeitgeber wissen wollen, wie lange die Geflüchteten in Deutschland bleiben. Von Dirk Baas
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine importiert Deutschland deutlich mehr Steinkohle aus Kolumbien. Die Ureinwohner der Abbauregion werden vertrieben, ihr Gebiet verwüstet und verseucht. Die Bundesregierung scheint das wenig zu stören. Von Susann Kreutzmann
Eine Lücke von mehreren Hunderttausend Arbeitskräften droht dem Norden im nächsten Jahrzehnt. Dem will Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther verstärkt mit Zuwanderung begegnen – mit weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung und Willkommenskultur.
In vielen Branchen fehlen Arbeitskräfte. Mit dem Fachkräfte-Einwanderungsgesetz sollen arbeitswillige Nicht-EU-Bürger, leichter nach Deutschland kommen. Abstimmungsbedarf gibt es noch beim Staatsangehörigkeitsgesetz - da blockt die FDP.