Als Deutschland 30 Jahre Wiedervereinigung feierte, war für viele in der türkeistämmigen Community nicht zum Feiern zumute. Sie verbinden mit dem Mauerfall traumatische Erinnerungen. Ein Zeitzeuge erinnert sich. Von Ertekin Özcan
Heute vor 20 Jahren verstarb Enver Şimşek, das erste NSU-Opfer. Es folgten neun weitere. Und München. Und Halle. Und Hanau. Keine Einzelfälle. Ein Versagen auf der ganzen Linie. Von Prof. Ayla Güler Saied
Vor 20 Jahre hat die rechtsextremistische Terrorgruppe "NSU" den ersten von zehn Morden verübt. Bis heute sind viele Fragen offen. Das Leid der Angehörigen der Opfer ist nach wie vor deutlich zu sehen. Von Jutta Olschewski
Ein ehemaliger bayerischer Polizeibeamter und seine Ehefrau wurden im Rahmen der Ermittlungen um die "NSU 2.0"-Drohmails vorläufig festgenommen. Die beiden werden verdächtig, E-Mails mit beleidigenden, volksverhetzenden und drohenden Inhalten verschickt zu haben.
Die Linken-Politikerin Mohamed Ali und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mazyek, haben wie viele andere "NSU 2.0"-Drohmails erhalten. Sie warnen davor, die Drohungen zu unterschätzen und verlangen intensive Ermittlungen.
Opfer finden in Terrorprozessen zu wenig Gehör, während Täter sich wie in einem Theater selbst darstellen dürfen. Diese Kritik stammt von der Ombudsfrau für die Opfer der NSU, Barbara John. Der Deutsche Journalisten-Verband appelliert an Journalisten, Attentätern keine Bühne zu geben. Von Markus Geiler
Die Gefahr einer zweiten Welle ist nicht gebannt. Jederzeit kann er erneut ausbrechen, der Nazi-Terror, der „NSU“, inzwischen „2.0“. Und die Quelle des Übels liegt allem Anschein nach in Hessen, was nicht überrascht. Von Yasin Baş
Die mit "NSU 2.0" unterzeichneten Drohmails stammen fast alle von derselben Mailadresse. Einem konkreten Verfasser können die Schreiben aber bislang nicht zugeordnet werden. Hessens Innenminister Beuth steht in der Kritik. Opposition spricht von einem unterirdischen Krisenmanagement.
Die Affäre um rechtsextremistische Drohmails zieht weitere Kreise. Am Wochenende berichteten Medien über weitere 15 Adressaten, darunter den Journalisten Deniz Yücel. Unterdessen werden Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt gefordert.