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Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız © privat

Zivilcourage

Ludwig-Beck-Preis 2021 geht an Seda Başay-Yıldız

Der Ludwig-Beck-Preis geht in diesem Jahr an die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız. Sie bekommt den Preis für ihre Zivilcourage im Umgang mit Drohmails, die mit "NSU 2.0" unterzeichnet waren.

Freitag, 19.02.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.02.2021, 17:30 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız erhält den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Sie werde für ihren bemerkenswerten Umgang mit den rechtsterroristischen Bedrohungen nach ihrem Eintreten als Anwältin für die Familie eines Opfers der NSU-Morde gewürdigt, teilte Oberbürgermeister Jens-Uwe Mende (SPD) am Donnerstag zur Begründung mit.

Başay-Yıldız habe in herausragender Art und Weise Zivilcourage im Sinne von Ludwig Beck bewiesen. Der Preis ist mit
10.000 Euro dotiert und soll am 2. Juli verliehen werden. Laudatorin ist ZDF-Moderatorin Dunja Hayali.

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Drohmails von „NSU 2.0“

Die 1976 in Marburg geborene Başay-Yıldız wurde als Anwältin der Nebenklage für die Familie von Enver Şimşek im Prozess gegen die rechtsterroristische Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bekannt. Seit August 2018 erhielt sie eine Reihe von Morddrohungen, die mit „NSU 2.0“ unterzeichnet waren und private, öffentlich nicht zugängliche Informationen von Başay-Yıldız enthielten. Später wurde bekannt, dass die Informationen mit einem Computer in einer Polizeiwache abgerufen wurden.

Mit dem Ludwig-Beck-Preis ehrt die Stadt Wiesbaden Menschen, Institutionen oder Vereinigungen aus aller Welt, die sich mit besonderer Zivilcourage für das Allgemeinwohl, das friedliche Zusammenleben der Menschen, die soziale Gerechtigkeit und die Grundprinzipien der Demokratie und des Rechtsstaates eingesetzt haben. Die Auszeichnung ist nach dem Hitler-Gegner Generaloberst Ludwig Beck (1880-1944) benannt. Sie wird mit Unterbrechungen seit 2004 verliehen. Seit 2011 werden auch Kandidaten ohne direkten Bezug zu Wiesbaden geehrt. (epd/mig) Aktuell Panorama

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