Anja Hilscher liest gerne „Chrismon“. In einer Ausgabe geht es um das Märtyrertum - das islamische töte, das christliche nicht. Hilschers Leserbrief an die Redaktion führt zu einem Austausch, wird aber nicht abgedruckt. Den letzten Leserbrief an "Chrismon" hat Anja Hilscher deshalb für das MiGAZIN geschrieben. Von Anja Hilscher
Die Zahl der muslimischen Schüler, die am Islam-Unterricht an staatlichen Schulen teilnehmen, ist gestiegen. Dabei gleicht das Angebot in den Bundesländern einem Flickenteppich mit Probe-Modellen.
Seit Moscheen und Kirchen wegen der Pandemie geschlossen wurden, sind als Zeichen der Solidarität Glocken zu hören - und an vielen Orten auch erstmals Muezzinrufe. Muslime sind sehr erfreut darüber: danke Deutschland!
Der neue Ethikrat ist berufen. Bundestagspräsident Schäuble ernannte 24 Experten aus verschiedenen Fachdisziplinen. Das Gremium hat neue bekannte Gesichter dazu bekommen - die islamische Theologin Muna Tatari und den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.
Christen mussten auf Familienfeiern an Ostern verzichten. Die Muslime in Deutschland müssen während des Fastenmonats Ramadan, der am Freitag beginnt, ohne ein gemeinsames Fastenbrechen auskommen. Das werde man schmerzlich vermissen.
Der Ramadan ist auf Gemeinschaft angelegt. Jeden Abend kommen Muslime in den Moscheen zusammen, um gemeinsam das Fastenbrechen zu feiern, zu essen und zu beten. Andere treffen sich mit Freunden und der Familie: Das alles fällt in diesem Jahr aus.
Der Fastenmonat Ramadan kann in Corona-Zeiten nach Aussage des Islam-Experten Mouez Khalfaoui auch zu Hause begangen werden. "In der aktuellen Notsituation gelten andere Regeln", sagt der Professor für Islamisches Recht am Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen im Gespräch. Die Gesundheit der Menschen gehe vor. Von Judith Kubitscheck
Seit Ausbruch des Corona-Virus sind Wissenschaftler in Politik-Talkshows Dauergäste. Wenn das nach der Pandemie so bleibt, haben wir eine Chance auf eine differenzierte Integrationsdebatte in diesem Land. Von Said Rezek
80 Prozent der Studierenden der Islamischen Theologie an deutschen Hochschulen sind einer Studie zufolge weiblich. Sie wählen das Studienfach aus religiösen und gesellschaftspolitischen Gründen - darunter auch Diskriminierung. Ihr größtes Problem: unklare Berufsaussichten.
Oliver Wäckerlig zeichnet in seiner Dissertation „Vernetzte Islamfeindlichkeit“ eine transatlantische islamfeindliche Bewegung bis in die Mitte der Gesellschaft nach. MiGAZIN sprach mit ihm über Rassismus, Islamkritik und Hanau, wie das alles zusammenhängt und warum Islamkritiker und der Sicherheitsapparat ein Teil des Problems sind.