Nach ihrer Rettung warteten die Flüchtlinge an Bord der „Ocean Viking“ rund eine Woche lang auf ihre Ausschiffung. Nun durften die Menschen auf Sizilien an Land gehen. Bei zwei Rettungsaktionen nahm die „Sea-Watch 4“ indes 129 Flüchtlinge auf.
Zumindest vor Corona wurde in Deutschland über kaum ein Thema so viel gesprochen wie über die Flüchtlinge. Das verweist auf gleich drei Probleme, die es zu lösen gilt. Von Tobias Gehring
Die Vorwürfe wiegen schwer: Die griechische Küstenwache soll Flüchtlinge aufs Meer gefahren und ins Wasser geworfen haben. Griechenland weist die Vorwürfe zurück, Medienberichten zufolge gibt es aber glaubwürdige Indizien.
Optimistische Einstellungen zur Migration haben in der Bundesrepublik weiter zugenommen, Skepsis geht langsam aber kontinuierlich zurück. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Danach wachsen zudem die Erwartungen, Integrationshindernisse abzubauen sowie Staatswesen weiter zu öffnen.
Bei fünf Rettungseinsätzen seit Samstag hat die Crew der „Ocean Viking“ 247 Menschen aus Seenot gerettet, darunter Dutzende Minderjährige. Schätzungen zufolge sind seit Jahresbeginn bereits 151 Menschen bei der Überfahrt nach Europa ertrunken.
Geflüchtete in Sammelunterkünften verbessern Deutschkenntnisse in erster Linie in Sprachkursen und weniger über persönliche Kontakte. Das geht aus einer DIW-Studie hervor. Die Autoren fordern deshalb Ausbau von Sprachkursen. Die Erträge würden die Kosten bei weitem aufwiegen.
In einem Modellprojekt helfen Ehrenamtliche Geflüchteten, in Deutschland anzukommen. Das Erfolgsrezept: Die Aufgaben werden auf viele Schultern verteilt, und die Ehrenamtlichen übernehmen für die ersten zwei Jahre die Wohnungsmiete. Von Ulrich Jonas
Menschenrechtler appellieren an die Europäische Union, die Zusammenarbeit mit Libyen zu beenden und die Menschen in libyschen Lagern aufzunehmen. In Internierungslagern drohen den Schutzsuchenden Folter und andere Menschenrechtsverletzungen.
Ein Anruf: „Die junge Syrerin Marwa lieg in einem polnischen Krankenhaus im Koma. Ihre Eltern sind in Deutschland. Eine polnische Anwältin kümmert sich um sie, kommt aber nicht weiter. Kannst du helfen?“ - So beginnt eine Odysee in den Fängen der Bürokratie zwischen polnischen Stellen und Auswärtigem Amt. Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand. Von Axel Grafmanns
Über 700 Geflüchtete sind in den vergangenen Tagen von privaten Rettungsschiffen vor dem Ertrinken gerettet worden. Sie brauchen einen Hafen, um an Land zu gehen.