Jeder Vierte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund: Dies spiegeln die großen Medien in ihrer Belegschaft bislang zu wenig wider, heißt es in einer Studie über Diversität im deutschen Journalismus. Kritik kommt von den Grünen.
Wer Kritik an der Medienberichterstattung hat, kann sich beim Presserat offiziell beschweren. 2019 nahmen mehr Leser diese Möglichkeit wahr. Die Zahl der Beschwerden über die Nennung von Täterherkunft ging zurück.
Warum wird immer wieder betont, dass die Opfer in Hanau nicht arbeitslos waren? Und warum betonen selbst die Hinterbliebenen diesen Aspekt? Offenbar gibt es in Deutschland Fragen, die nur Migranten beantworten müssen. Von Michael Groys
Der Anteil der Menschen, die Medien gegenüber skeptisch eingestellt ist, ist gestiegen. Wie aus einer Studie hervorgeht, ist bei den Themen AfD und Islam das Misstrauen am größten. Knapp jeder Fünfte fühlt sich "systematisch belogen".
Nach dem schrecklichen Terroranschlag in Hanau sprechen Politiker und Medien teilweise von "Fremdenfeindlichkeit", "Tragödie" oder sogar von "Shisha-Morden". Ein linguistischer Kommentar Von Clara Herdeanu
Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern wird ab Februar in ihren Pressemitteilungen grundsätzlich die Nationalität von Tatverdächtigen nennen. Dem Gleichheitsgrundsatz entsprechend schließe das auch die deutsche Nationalität mit ein.
Der Deutsche an sich liebt es ja, sich zu gruseln. Ob nun Technologie oder Migration, German Angst ist weltweit zum Synonym für ungerechtfertigte Paranoia geworden - und dafür, wie die Medien diffuse Ängste melken, um die Verkäufe anzukurbeln. Von Sven Bensmann
Quantität und Qualität der Berichterstattung über Flucht und Migration klaffen weit auseinander. Das geht aus einer europaweiten Medien-Analyse hervor. Ein Ergebnis: Migranten und Flüchtlinge spielen als Akteure nur eine untergeordnete Rolle.
Wann Medien die Herkunft eines Gewalttäters nennen, ist umstritten. Der Pressekodex formuliert dafür eine Richtlinie, seit 2017 ist diese aber weiter gefasst. Forschungsergebnisse zeigen: Die Nennung der Nationalität ist seitdem keine Ausnahme mehr.
Journalisten werden mit Hassmails, Beleidigungen und sogar Morddrohungen unter Druck gesetzt. Meist kommen die Täter ungeschoren davon. Die Gewaltbereitschaft nimmt zu. Besonders bei Themen wie Migration und Integration schlagen im Netz die Wellen hoch. Von Thomas Gehringer