Die Kritik an der documenta reißt nicht ab. Nach der Entfernung eines indonesischen Riesengemäldes mit antisemitischen Details richten sich Fragen gegen die Verantwortlichen. Neue Vorwürfe gibt es wegen eines pro-palästinenischen Filmprogramms.
Der Aufsichtsrat der documenta hat die Reißleine gezogen: Ein vielfach kritisiertes Gemälde mit antisemitischen Detailbildern muss entfernt werden. Der Kasseler Oberbürgermeister spricht von einem „immensen Schaden“ für die Stadt und die documenta.
Ein antisemitisches Werk auf der „documenta fifteen“ sorgt für Empörung. Kultusministerin äußert große Besorgnis, der Antisemitismusbeauftragte fordert Entfernung. Bereits im Vorfeld war die Kunstausstellung in die Kritik geraten.
Die erstmals von einem Künstlerkollektiv aus Asien geleitete documenta überrascht durch politisches Engagement, Buntheit und Fantasie. Zu sehen und zu hören sind Geräusche aus dem Slum oder Häuser aus Altkleidern und Elektroschrott - exportierter Müll aus Europa. Von Christian Prüfer
Die Kunstsammlung der Bundesrepublik soll die aktuellen Entwicklungen in der bildenden Kunst spiegeln. Die Bundeskunsthalle in Bonn präsentiert ab Samstag die Neuerwerbungen der vergangenen fünf Jahre, einer Zeit politischer und gesellschaftlicher Veränderungen. Von Claudia Rometsch
Lange hat man um die Rückgabe von geraubtem Raubkunst aus dem ehemaligen Königreich Benin gerungen. Vor der Rückgabe werden sie noch ein letztes Mal gezeigt. Die Kunstwerke sind zum Synonym für koloniales Unrecht geworden.
Im Zuge der Provenienzforschung gehen Museen zunehmend auch an die Werktitel ihrer Sammlungen, die rassistisch und diskriminierend sind. Oftmals tauchen dabei mehrere Titel auf, meist nicht vom Künstler selbst vergeben. Der Umgang damit hat eine Debatte ausgelöst.
Die Datenbank der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird seit Jahresbeginn auf rassistische oder diskriminierende Begriffe oder Inhalte hin überprüft. Bisher wurden die Titel von 143 Werken verändert.
Das Werk von Mikis Theodorakis ist eng verbunden mit dem politischen Kampf in seiner Heimat Griechenland. Weltberühmt machte ihn die Musik zum Kultfilm „Alexis Sorbas“. Nun ist er im Alter von 96 Jahren gestorben. Von Katharina Rögner
Im 17. Jahrhundert boomte nicht nur der Handel mit dem Nahen und Fernen Osten, die Faszination für das "Orientalische" fand auch Niederschlag in der Kunst. Erstmals beleuchtet das Museum Barberini, welchen Stellenwert der Orient für Rembrandt besaß. Von Sigrid Hoff