Im vergangenen Jahr wurden in NRW 310 antisemitische Straftaten erfasst. Die Antisemitismusbeauftragte des Landes ruft dazu auf, Judenfeindlichkeit bereits im eigenen Umfeld in die Schranken zu weisen.
Tomi Reichental wurde als Kind in das KZ Bergen-Belsen verschleppt. 75 Jahre nach seiner Befreiung will er zu Hause in Irland auf seine Rettung anstoßen – und hat die Zukunft im Blick. Die Gedenkveranstaltung in Bergen-Belsen fällt wegen der Corona-Krise klein aus. Von Karen Miether
Die Corona-Krise führt zu einer steigenden Judenfeindlichkeit. In den sozialen Netzwerken werden die Juden und Israel für das Virus verantwortlich gemacht. Der Bund will die Antisemitismusforschung stärken, um besser dagegen ankämpfen zu können.
"Frecher Jude" gehört zum charakteristischen Vokabular der Sprache des Nationalsozialismus und ist damit volksverhetzend. Das hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden. Der Begriff sei vom Recht auf freie Meinungsäußerung nicht gedeckt.
Der Politologe Samuel Salzborn forscht an der Justus-Liebig-Universität in Gießen und im niederländischen Groningen über Antisemitismus. Im Gespräch beleuchtet er, warum jeder sich der NS-Vergangenheit in der eigenen Familie stellen sollte. Von Nils Sandrisser
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat es in Deutschland zahllose antisemitische Anschläge und Angriffe auf Juden oder jüdische Einrichtungen gegeben. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der antisemitischen Straftaten stark angestiegen. Allein im Jahr 2018 wurden 1.799 antisemitische Taten registriert, davon waren laut Bundeskriminalamt 1.603 rechtsextrem motiviert. MiGAZIN listet in der folgenden Chronologie nur die schwersten Angriffe.
Er ist einer der schwersten Angriffe auf die jüdische Gemeinschaft nach 1945: der bis heute nicht aufgeklärte Anschlag vom 13. Februar 1970 in München mit sieben Toten. Aus dem öffentlichen Bewusstsein ist er aber nahezu verschwunden. Von Christiane Ried
Im Gerichtsstreit um die Schmähplastik in Wittenberg hat der jüdische Kläger eine weitere Niederlage erlitten. Das Relief muss vorerst nicht abgenommen werden. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falls wurde allerdings eine Revision zugelassen.
Antisemitismusforscher Wolfgang Benz kritisiert die Antisemitismus-Debatte in Deutschland. Man habe aus der historischen Lektion erst dann gelernt, wenn auch der Hass gegen Sinti und Roma oder Muslime problematisiert werde. Von Lukas Philippi
Die Welt gedenkt der Befreiung von Auschwitz. Die Bilder und Geschichten der grausamen Verbrechen sind wieder sehr präsent. Das ist gut. Leider wird das Gedenken aber auch instrumentalisiert. Von Clara Herdeanu