Seit Jahren weisen Aktivist:innen auf rassistische Grenzpraktiken hin. Neuere Entwicklungen stellen abermals die Frage, welche Rolle dabei rechtliche Aspekte spielen. Von Lukas Geisler
Berliner Registerstellen verzeichneten im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand rechter, rassistischer und antisemitischer Vorfälle. Rassistisch motivierte Diskriminierungen haben sich verdreifacht. Im Durchschnitt wurden pro Tag 13 Vorfälle registriert.
Hadija Haruna-Oelker erzählt in ihrem Buch „Die Schönheit der Differenz“ ihre persönliche Geschichte und verbindet sie mit gesellschaftspolitischem Nachdenken. MiGAZIN veröffentlicht exklusiv einen Auszug daraus. Darin nimmt uns die Autorin mit in eine Redaktionsbesprechung einer deutschen Zeitung. Von Hadija Haruna-Oelker
Darf eine weiße Frau Dreadlocks tragen, die ursprünglich ein Symbol des Widerstands von Schwarzen waren? „Fridays for Future“ sagt: Nein. Migrationsforscher Aladin El-Mafaalani mahnt mehr Gelassenheit an, Diskussionen über Rassismus seien aber überfällig. Die Betroffene sucht das Gespräch.
Die Klimaschutzbewegung „Fridays für Future“ hat eine gebuchte Musikerin ausgeladen, weil sie Dreadlocks trägt. Begründung: Bei weißen Menschen sei das eine Form der kulturellen Aneignung. „Fridays for Future“ ruderte inzwischen zurück, hält an der Absage aber fest.
In der Flüchtlingspolitik gibt es eine Trendwende in Deutschland. Das sagt Bundestagsabgeordneter Hakan Demir (SPD) im Gespräch mit MiGAZIN. Dennoch sei nicht alles sofort umsetzbar. Mit Blick auf Geflüchtete aus der Ukraine fordert Demir Gleichbehandlung aller Menschen und langfristige Integrationsangebote. Man dürfe nicht davon auszugehen, dass alle wieder zurückwollen.
Fast jeder zweite Deutsche ist der Meinung, dass in Deutschland nicht genug gegen Rassismus unternommen wird. Ebenso hoch ist die Quote unter Nichtdeutschen, die Rassismus beklagen. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage.
21. März 2022, Internationaler Tag gegen Rassismus - immer noch sehen sich viele Schwarze Frauen gezwungen, ihre Haare verstecken oder sie chemisch glätten zu müssen, um sich einem westlichen Schönheitsideal anzupassen. Doch vor allem Jüngere wollen das nicht mehr. Das hat auch viel mit Selbstermächtigung zu tun. Von Imke Plesch
Die Zahl der in Deutschland ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter. Ein Großteil von ihnen sind Frauen. Um sie vor Sexualstraftätern zu schützen, wird die Polizeipräsenz an Bahnhöfen verstärkt. Kritik ernten weiterhin rassistische Zurückweisungen an Grenzen.
In den USA ist der Kulturkampf um Gender, Rasse und Sexualität in den Schulen angekommen. Jüngst sorgte eine Entscheidung in Tennessee für Aufsehen, den Holocaust-Comic „Maus“ aus dem Lehrplan zu nehmen. Kritiker sprechen von einer Zensurkampagne. Von Konrad Ege