Eine Erzieherin in einer Kindertagesstätte darf mit Kopftuch arbeiten. Das hat das Hamburger Arbeitsgericht in einem Anerkennungsurteil entschieden. Der Arbeitgeber hatte kurz vor der Gerichtsverhandlung einen Rückzieher gemacht und eine juristische Prüfung des Falles verhindert.
In einem Wahllokal in Bergheim wurden Frauen aufgefordert, ihr Kopftuch abnehmen. Sonst dürften sie nicht wählen. In den sozialen Medien war die Empörung groß. Die Stadt entschuldigte sich, sah aber keine Islamfeindlichkeit. Jetzt könnte der Vorfall ein juristisches Nachspiel haben.
In einem Wahllokal in NRW werden Frauen aufgefordert, ihre Kopftücher abzulegen, wenn sie wählen wollen. Der Fall schlägt im Netz hohe Wellen. Die Stadt entschuldigt sich, schließt Rassismus jedoch aus. Die Betroffene ist irritiert – aus mehreren Gründen.
Wie weit reicht der Einfluss des Arbeitgebers, darf er einer Erzieherin oder Verkäuferin das muslimische Kopftuch verbieten? Der Europäische Gerichtshof entschied: „Ja, er darf“ - doch muss er ein Verbot gut rechtfertigen. Muslime und Juden sind besorgt.
Meine Nichte Lina studiert Jura und sie ist sehr besorgt über ein Gesetz, das ihr unmöglich machen könnte, ihren Wunschberuf auszuüben. Ich konnte Lina nicht trösten. Von Junus el-Naggar
Ich habe überlegt, ob ich mich vor dem Schreiben dieses Beitrags abregen soll. Ich habe mich dagegen entschieden: Einem neuen Gesetz zufolge können Länder und Verwaltungen in Behörden Nazi-Tattoos und! Kopftücher verbieten. Von Anja Seuthe
Der Koordinationsrat der Muslime ruft die Länderkammer auf, dem Gesetz zum Erscheinungsbild von Beamten nicht zuzustimmen. Es enthalte ein Kopftuchverbot durch die Hintertür. Zwei Online-Petitionen gegen das Gesetz wurden binnen weniger Tag von über 120.000 Personen unterzeichnet.
In Nordrhein-Westfalen dürfen Justiz-Angestellt in Zukunft keine religiöse Kleidung mehr tragen. Ein entsprechendes Gesetz wurde mit den Stimmen der CDU, FDP und AfD beschlossen. Experten kritisieren, das Gesetz treffe in der Praxis nur muslimische Frauen.
Grundlos beschimpft, beleidigt und geschubst. Musliminnen werden nach Beobachtungen der Mainzer Ethnologin Pfeifer wegen ihres Kopftuchs immer wieder angefeindet – insbesondere nach terroristischen Anschlägen. Von Jens Bayer-Gimm
Berlins Justizsenator Behrendt will Lehrkräften im Schuldienst das Tragen religiös konnotierter Bekleidung erlauben. Seine Kritiker offenbaren problematische Denkmuster. Von Gabriele Boos-Niazy