Ob der Name „Mohrenstraße“ rassistisch ist oder nicht, bleibt weiter offen. Die strittige Umbenennung der Straße im Zentrum Berlins ist nach der Gesetzeslage aber kein Verstoß gegen Rechte der Anwohner. Die Macht über Straßennamen haben vor allem Behörden, so das Gericht. Von Andreas Rabenstein
Das Goldene Zeitalter der holländischen Kolonialmacht hat eine dunkle Seite: die Sklaverei. Lange wurde darüber geschwiegen. Das passte nicht zum positiven Image. Nun steht das Land vor der schmerzhaften Wende. Von Annette Birschel
Die Aufarbeitung der Kolonialzeit darf sich nach Experteneinschätzung nicht auf Bestände in Museen beschränken. Auch darüber hinaus gebe es viele offene Wunden – so etwa beim Eisenberger „Mohrenfest“ oder bei Straßenbenennungen. Darüber wird auf einer Fachtagung diskutiert.
Viele Ortsnamen in Australien sind eine ständige Erinnerung an die grausame Kolonialzeit - und die kulturelle Enteignung der Aborigines. So war es auch bei Fraser Island. Die weltgrößte Sandinsel heißt nun wieder offiziell K'gari. Aber der Weg zur Versöhnung ist noch lang. Von Carola Frentzen
Die Kolonialzeit wird häufig mit Verbrechen der Briten, Franzosen oder Spanier verbunden. Doch auch Deutschland hat schon vor den Weltkriegen eine blutige Geschichte. Rot-Grün möchte nun das öffentliche Bewusstsein schärfen - und die Lehrpläne reformieren.
Millionen Menschen in Ghana leben vom Kakaoanbau. Schokolade können sich die Bauern von ihrem Verdienst aber nicht leisten. Die großen Gewinne mit dem Rohstoff werden in Europa gemacht. Die Deutsch-Ghanaerin Lydia Amenyaglo will das ändern. Von Helena Kreiensiek
Lars Kraume widmet sich in „Der vermessene Mensch“ einem bislang stark unterbelichteten Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte: dem Völkermord an den Herero und Nama. Von Patrick Heidmann
Im Ersten Weltkrieg spannten die Kriegsparteien in ihren Kolonien Hunderttausende Afrikaner als Soldaten und Träger ein. In Kenia starben Zehntausende im Dienst der Briten oder der Deutschen. Der Lokalhistoriker Mwadilo setzt sich für ein würdiges Gedenken ein. Von Birte Mensing
Im Sommer hat Deutschland die Rückgabe von in der Kolonialzeit aus dem heutigen Nigeria geraubten Kunstwerken zugesagt. 20 Benin-Bronzen bringt Außenministerin Baerbock nun persönlich zurück. Am Sonntag reist sie dafür nach Nigeria.
Migration ist ein essenzieller Bestandteil der menschlichen Geschichte. Anstatt dies anzuerkennen, werden Schutzsuchende von EU-Politiker:innen für ihren Machterhalt instrumentalisiert. Von Marita Fischer