Wirtschaftsforscher haben die Bürger mit der Aussicht auf eine „Rente mit 68“ aufgeschreckt. Zwar haben Bundesminister bereits abgewiegelt, aber das Thema ist damit nicht vom Tisch. Denn wie die Rente auf Dauer finanziert werden soll, ist offen. Experten sind sich aber sicher: Ohne Einwanderung geht’s nicht. Von Markus Jantzer
Im Corona-Jahr ist die Einwanderung nach Deutschland deutlich gesunken. Damit ging die Nettoeinwanderung im fünften Jahr in Folge zurück. Hauptgrund ist der Einwanderungsrückgang von Ausländern.
Noch mehr Platz für ein gesellschaftliches Megathema: Das Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven vertieft mit einer Erweiterung den Blick auf die Einwanderung und verstärkt die Forschung dazu.
Pandemiebedingt gab es im vergangenen Jahr wenig Einwanderung aus dem Ausland. Das schlägt sich in der Bevölkerungszahl nieder. Erstmals seit zehn Jahren gab es kein Wachstum. Auch das Durchschnittsalter ist angestiegen.
Einer Umfrage zufolge gibt es in europäischen Gesellschaften zwei verfestigte Lager. In Deutschland vertritt ein Drittel fundamental entgegengesetzte Positionen zu nationaler Zugehörigkeit, Bedrohung, Benachteiligung.
Vor 30 Jahren startete die jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Ein Festakt blickte zurück auf eine Erfolgsgeschichte für die jüdischen Gemeinden - und auf die gegenwärtige Auseinandersetzung mit Antisemitismus. Star-Pianist Igor Levit hielt eine kritische Rede und fand deutliche Worte.
Wegen teilweise jüd:innenfeindlichen Vorfällen auf Pro-Palästina-Demos sprechen manche Deutsche wieder vom importierten Antisemitismus. In Wahrheit kaschieren sie ihre Abscheu vor Einwanderung. Von Kaveh Yazdani
Aus Sicht der Integrationsminister der Länder trifft die Pandemie Migranten besonders hart. Um ihre Integration zu unterstützen, soll der Staat den Zugang in den Arbeitsmarkt und zur Gesellschaft erleichtern. Auch Einbürgerungserleichterungen wurden gefordert.
Eingewanderte aus Eritrea und Syrien brauchen Hilfe beim Aufbau von sozialen Netzwerken. Das geht aus einer repräsentativen Studie hervor. Diese Menschen machen den Angaben zufolge inzwischen 17 Prozent aller Ausländer in Deutschland aus.
Der demografische Wandel wird sich massiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Experten plädieren für ein späteres Renteneintrittsalter und gesteuerte Einwanderung, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.