Das Museum für Hamburgische Geschichte zeigt 120 Bilder über das türkische Leben in Deutschland im Jahr 1990. Die Aufnahmen zwischen dokumentarischer und szenischer Darstellung laden ein zum Diskutieren über Integration und Chancengleichheit.
Migrantenorganisationen fordern von der künftigen Bundesregierung eine Migranten-Quote in der Politik und kommunales Wahlrecht für Ausländer. Ein Entwurf für ein Bundespartizipationsgesetz enthält zahlreiche weitere Forderungen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland, wie zahlreiche Daten belegen. Für die Chancengleichheit für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte muss Experten zufolge jedoch noch an etlichen Stellen nachgebessert werden.
In Bayern will die Landesregierung bestimmen, was im Islamunterricht gelehrt werden soll. Als muslimische Mutter mit drei Kindern empfinde ich das als höchst beunruhigend. Von Elif Yakac
Nach zweijähriger Arbeit hat die von der Bundesregierung eingesetzte Fachkommission Integrationsfähigkeit ihren Bericht vorgelegt. Darin formulieren Experten 14 Kernbotschaften und Empfehlungen an die Bundesregierung. Hauptthemen sind Chancengleichheit und Diskriminierung.
In der Bundesverwaltung sind Menschen mit ausländischen Wurzeln deutlich unterrepräsentiert, überdurchschnittlich oft nur befristet eingestellt und häufiger in Jobs, für die sie überqualifiziert sind. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Außerdem werden sie öfter diskriminiert und seltener befördert.
Jeder vierte Einwohner in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Doch die politische Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte ist verbesserungswürdig. Nötig sei mehr Regelförderung von Migrantenorganisationen, sagen Sachverständige.
Rassismus ist ein gesellschaftliches Ordnungsphänomen. In der postmigrantischen Gesellschaft dreht er sich nur an der Oberfläche um Migration. Vielmehr geht es um Anerkennung, Chancengleichheit und Teilhabe. Von Naika Foroutan
Die von höchster Ebene arrangierte politische Instrumentalisierung des "weltoffenen Deutschlands", von "Vielfalt" oder der "Charta der Vielfalt" geht auf Kosten der Migranten. Das zeigt die Hartnäckigkeit der Rasssismus-Verweigerer.
Suat Yılmaz ist Regierungsbeamter, doch man sollte sich von dieser preußischen Berufsbeschreibung nicht abschrecken lassen: An dem 44-Jährigen ist nichts verstaubt – am wenigsten seine Ansichten. Im Gespräch erklärt er, warum er sich dem Ziel eines gerechteren Bildungssystems für Deutschland verschrieben hat, eines, das sich an den Stärken junger Menschen orientiert, nicht an ihren vermeintlichen Schwächen. Dafür hat er einen neuen Job erfunden: den Talentscout an Schulen. Von André Boße