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Türkisch-Deutsche Wohnzimmer - Plakat zur Ausstellung "Wir sind von hier"

Ausstellung

Einblicke in türkisch-deutsche Wohnzimmer vor 30 Jahren

Das Museum für Hamburgische Geschichte zeigt 120 Bilder über das türkische Leben in Deutschland im Jahr 1990. Die Aufnahmen zwischen dokumentarischer und szenischer Darstellung laden ein zum Diskutieren über Integration und Chancengleichheit.

Freitag, 04.02.2022, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.02.2022, 6:35 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Bunte und persönliche Einblicke in das Leben türkischer Migranten vor drei Jahrzehnten zeigt die Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990“ mit zahlreiche Bildern aus „türkisch-deutschen Wohnzimmern“ im Museum für Hamburgische Geschichte.

Der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay (1937-2018) besuchte von März bis Mai 1990 Hamburg, Essen, Duisburg, Berlin und Werl und hielt auf rund 3.500 Aufnahmen migrantisches Leben fest – auch in zahlreichen türkisch-deutschen Wohnzimmern. Auf den in der Ausstellung zu sehenden 120 teils großformatigen Bildern fächere sich die ganze Vielfalt der damaligen deutsch-türkischen Lebenswelt auf, sagte Kuratorin Stefanie Grebe zum Auftakt der Ausstellung am Donnerstag. Die Schau ist in Hamburg bis zum 6. Juni zu sehen.

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Dokumentarische und szenische Darstellung türkisch-deutscher Wohnzimmer

Çağatays Fotos zeigen alltägliche Straßenszenen mit türkischen Obst- und Gemüseläden und spielenden Kindern, Innenaufnahmen von Moscheen, Familien in ihren Wohnzimmern sowie Bergleute unter Tage in einer Steinkohlezeche. In Hamburg besuchte er die Schiffswerft Blohm+Voss, in Köln-Niehl die Produktionshallen der „Ford“-Werke.

Die Aufnahmen wechselten immer wieder zwischen dokumentarisch-nüchterner und szenischer Darstellung, erklärte Grebe. Teils war der Fotograf unbeachteter Beobachter, teils blickten ihm die Porträtierten direkt in die Kamera.

Integration und Chancengleichheit

Çağatay habe mit seinen Bildern sicherlich auch gesellschaftliche Diskussionen zu Themen wie Integration und Chancengleichheit anstoßen wollen, erklärte die Kuratorin. Als Beispiel zeigte sie auf eine Aufnahme geschändeter türkischer Grabsteine auf einem Friedhof in Berlin. Politische Zitate von Çağatay zwischen den Bildern ergänzen die Ausstellung.

Die aktuelle Ausstellung entstand als Kooperation zwischen dem Ruhr Museum Essen und dem Museum für Hamburgische Geschichte, dem Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin und dem Goethe-Institut Istanbul. Die Wanderausstellung war bereits in Essen zu sehen und wird als nächstes in Berlin gezeigt. Parallel sind die Bilder aus türkisch-deutschen Wohnzimmern in verschiedenen türkischen Städten zu sehen. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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