Leos Wochenrückblick
Wulffs Heimspiel in Dresden. Griechenland in drei Fallen.
Viel Wulff und wenig Sarrazin beim Evangelischen Kirchentag in Dresden. Außerdem: Geht Griechenland vor die Hunde?
Von Leo Brux Montag, 06.06.2011, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.06.2011, 1:42 Uhr Lesedauer: 8 Minuten |
Viel Wulff und kein Sarrazin beim Evangelischen Kirchentag in Dresden
(Quelle: zwei Artikel des Tagesspiegel)
Bundespräsident Christian Wulff war gern gesehener und gehörter Gast beim Evangelischen Kirchentag in Dresden. Der Islam gehöre zu Deutschland – Wulff erklärt, er habe diesen Satz bewusst gesagt,
um den Muslimen, die bei uns leben, ein Zeichen zu geben.
Er habe dazu 200 zustimmende Briefe erhalten – und 4200 ablehnende …
Margot Käßmann unterstützt ihn:
„Menschen muslimischen Glaubens gehören zu Deutschland und damit eben auch der Islam. Was sind das für hämische, menschenverachtende Pamphlete, die sich profilieren auf Kosten anderer? Wie fühlt sich ein türkischer Taxifahrer, dessen Tochter studiert, wenn ihm erklärt wird, er sei ‚Kopftuchmädchenproduzent‘?“
Wulff sieht beide Seiten – die Probleme und die Fortschritte – zusammen:
„Wir kommen voran, nicht schnell genug, aber wir kommen voran“, sagte er am Donnerstag bei einer Diskussionsrunde auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden. „Wir brauchen Offenheit gegenüber Fremden.“ Sie seien eine Bereicherung für die Gesellschaft, wenn sie sich an die Verfassung hielten. „Das Grundgesetz gilt für alle, egal welcher Religion sie angehören.“ Versäumnisse habe es zum Beispiel bei der Sprachförderung oder im Bildungssystem gegeben, auch sei die Arbeitslosigkeit unter jungen Migranten höher.
Auf der anderen Seite habe auch die Türkei ihre Hausaufgaben zu machen:
Die Türkei kritisierte Wulff allerdings wegen der Benachteiligung von Christen. „Es ist unzureichend, wie es mit den Rechten der Christen dort fortkommt.“ Die Türkei müsse die Ausbildung theologischen Nachwuchses ermöglichen. „Wenn wir hier Imame ausbilden, dann muss es eine Selbstverständlichkeit sein, dass dort auch christliche Theologen ausgebildet werden.“ Christliche Kirchen haben in der Türkei keinen Rechtsstatus, die Ausbildung von Priestern ist verboten. Seit Jahrzehnten müssen sie um ihr Eigentum kämpfen.
Der Tagesspiegel resümiert die Podiumsdiskussion:
Die Religion, der Islam, wird nicht mehr für schuldig erklärt, wenn Integration misslingt. Es geht viel mehr um soziale und wirtschaftliche Probleme, um Identität und um das Grundgesetz, an das sich „natürlich alle halten müssen“, wie Wulff sagt. So dürfe es auch nicht sein, „dass Kinder unter ihren erziehungsunfähigen Eltern Schaden nehmen“. Schulschwänzen müsse Konsequenzen haben. Das Publikum hört geduldig zu, applaudiert allen auf dem Podium gleichermaßen. Und am Ende fragt der Moderator: „Könnte es vielleicht sein, dass die Kopftuchmädchen unsere Zukunft sind?“ Weil sie fleißig seien und gewissenhaft. Und immer mehr von ihnen den Mut haben, eigene Wege zu gehen.
Von mir hervorgehoben.
Matthias Drobinskis Resümee in der Süddeutschen Zeitung: Es wurde eigentlich nichts Neues gesagt. Aber:
neu ist, wie das Publikum reagiert: Die Wutbürger und Islamkritiker sind weg oder schweigen. Vor vier Jahren noch fetzten sich in Köln der damalige Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche, Wolfgang Huber, und muslimische Verbandsvertreter – und das Publikum bejubelte jeden islamkritischen Satz. „Da hat die Sarrazin-Debatte paradoxerweise Gutes bewirkt“, sagt Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland – „gerade die Intellektuellen diskutieren jetzt differenzierter.“
Wenn Verschiedenheit respektiert werde, sagt der Präsident am Schluss, dann könne auch das Gemeinsame wachsen – ein Patriotismus, der auch die Zuwanderer einschließe.
Geht Griechenland vor die Hunde?
Die Berichte und Kommentare beschäftigen sich zum einen mit den Milliardensummen, die Europa bereitstellt, um den Finanzkollaps des Landes zu verhindern, und zweitens mit den zunehmenden Protestaktionen der Bevölkerung gegen den rigorosen Sparkurs der Regierung.
Wird damit klar, dass die Milliardengelder nicht an die Griechen gehen, sondern an die Banken – für den von Griechenland aus nicht mehr bezahlbaren Schuldendienst?
Wird weiter klar, dass – wenn die Dinge so weiter laufen – es zu einer Auswanderungswelle aus Griechenland kommen wird?
Den Finger in die eine Wunde – die Finanzseite der Sache – räumt Egbert Scheunemann, dem die Neue Rheinische Zeitung den Platz ein, die Sachlage ausführlich darzulegen. Drei Absätze seien daraus zitiert:
Was würde bei der unvermeidlichen Umschuldung geschehen?
Was eintreten wird, ist ein nicht systemgefährdender Schuldenschnitt (in dem Sinne, dass keine der betroffenen Banken wirklich in Gefahr kommen wird), eine Laufzeitverlängerung vorhandener Kredite und eine Senkung der Zinsen via Umschuldung hin zu zinsgünstigen Krediten der EZB oder anderer EU-Finanzinstitutionen (oder auch des IWF, der Weltbank etc.) – also das allein Vernünftige …
Es gibt jedoch ein Interesse, das
… eine Umschuldung, die völlig unvermeidlich ist (in Form, um es zu wiederholen, eines moderaten Schuldenschnitts, so moderat, dass keine der betroffenen Banken wirklich ins Trudeln käme, und in Form der Ersetzung der verbleibenden laufenden Kredite durch zinsgünstige Kredite mit langen Laufzeiten, gewährt von der EZB oder dem IWF), so lange wie möglich aufschieben möchte, um den für die europäischen Banken (und damit auch für seine) hochprofitablen derzeitigen Zustand solange wie möglich aufrechtzuerhalten.
Welches Interesse? Wer bekommt die europäischen Milliarden – und verdient dabei?
Griechenland erstickt an den ins Absurde gestiegenen Zinsen, die es inzwischen für neue Kredite zahlen muss, um alte ablösen zu können – auf dem freien Kapitalmarkt inzwischen, wie schon gesagt, bis zu 25 Prozent. Was Griechenland, wie auch schon gesagt, ‚zurück‘ bezahlt, sind zwischenzeitlich fast ausschließlich akkumulierte Zinsen, also etwas, was es zuvor nie bekommen hat. Das griechische Volk blutet, um die Raffgier der Banken zu befriedigen. Das sind die einfachen, aber wahren Tatsachen.
Mit einem rigorosen Sparprogramm allein kommt Griechenland nicht aus der Krise heraus. Denn dieses lässt die Wirtschaft und damit die Steuereinnahmen weiter schrumpfen, wodurch sich die Schulden noch erhöhen.
Zugleich haben die Griechen immer weniger Geld, immer weniger Arbeit. Noch haben viele private Ressourcen. Die werden bald aufgebraucht sein. Hunderttausende hat die nackte Not schon erreicht. Es ist kein Ende der Spirale abwärts zu erkennen. Wie schlimm kann es werden?
In dem Maße, in dem es ums nackte Überleben geht, werden Griechen auswandern. Sie dürfen gemäß Europarecht jederzeit nach Deutschland kommen, um hier zu wohnen und zu arbeiten.
Wann beginnt die Welle?
Nirgendwo habe ich bisher DIESE Frage gelesen.
Griechenland steckt aber nicht nur in der Schuldenfalle, sondern auch in der Schengenfalle.
Die Süddeutsche Zeitung (3.6.2011, Die Seite Drei) hat eine Reportage von Kai Strittmatter darüber, leider nicht frei online zugänglich.
Griechenland ist heute Ziel Nummer eins für Menschenschmuggler, seiner fast unkontrollierbaren Inselwelt wegen.
Noch 2008 zählte die EU die Hälfte aller Festnahmen von illegalen Immigranten in Griechenland. Anfang des Jahres waren es schon 90 Prozent: Neun von zehn Flüchtlingen, die nach Europa wollen, kommen über Griechenland.
Allein 2010 haben wohl 128 000 Illegale die griechische Grenze überquert.
„Und fast alle landen in Athen“, sagt Bürgermeister Giorgios Kaminis.
Flüchlinge werden an den „Schengen-Grenzen“ abgefangen, in den „Schengen-Grenzländern“ kaserniert und „behandelt“ – und der Rest von Europa kann auf Grenzkontrollen verzichten.
Einige Hunderttausend ohne (legale) Arbeit, ohne Perspektive, illegal in der Stadt lebend, massiert in bestimmten Vierteln … das geht nicht gut.
Athen ist zur unsichersten Großstadt Europas geworden. Ein Dschungel, wie ein Einwohner das nennt. Großartiges Wetter, großartige Einwohner, großartiges Essen, eine aufregend lebendige Metropole – aber die Schuldenkrise mit ihrer Folge, der Verarmung eines großen Teils der Bevölkerung, und die Schengenfalle als Dreingabe bringen die Stadt an den Rand des Abgrunds. Sechs von zehn Einwohnern geben an, sie würden gern wegziehen. Sie haben Angst. Der Bürgermeister stellt fest:
„Athen kollabiert.“
Zur Schuldenfalle und zur Schengenfalle kommt eine dritte: die Elitenfalle.
Die gesamte politische Klasse ist diskreditiert. Der Bürgermeister von Athen rechnet bei den nächsten Wahlen mit einem
Weimarer-Republik-Phänomen: Die extreme Linke und die extreme Rechte werden profitieren.
Die Eliten werden versuchen, ihr Schäfchen ins Trockene zu retten und die Krisensuppe von den kleinen Leuten auslöffeln zu lassen. Das Europa der Eliten wird sie dabei unterstützen. Die Bürger aber werden sich weiter radikalisieren – nach links und nach rechts.
Gibt es konstruktive Lösungsansätze?
In keinem Zeitungsartikel und auch online nicht finde ich ein Programm für die Gesamtkrise, ein umfassendes Konzept, eine Vision. Weder Politiker noch Journalisten scheinen ihren Blick auf so etwas zu richten.
Auf dem Syntagma-Platz im Zentrum der Stadt versammeln sich täglich tausende, protestieren gegen die Sparmaßnahmen der Regierung und die Finanzspiele der Banken und der EU – und üben sich in direkter Demokratie – anknüpfend an die antike Tradition. Ob daraus etwas entstehen kann in einer Stadt mit 5 Millionen?
1. Als Weg aus der Schuldenfalle gäbe es die Möglichkeit der Umschuldung samt einem Teilverzicht auf Rückzahlung sowie bezahlbaren Krediten für den Staat. Den Teilverzicht verhindern (vorerst) die Banken, die noch nicht genug Blut aus dem Land herausgesaugt haben. Für die Banken spart die griechische Regierung immer noch nicht genug, verhält sich die Regierung immer noch nicht neoliberal und menschenfeindlich genug.
Eine Umschuldung, die die Schulden Griechenlands hinreichend reduziert und dem Land wieder eine bezahlbare Kreditaufnahme möglich macht – das wäre also das eine.
2. Eine Umstrukturierung des griechischen Staates – eine Entmachtung der bisherigen Eliten, Sicherung von hinreichenden Steuereinnahmen, eine schlanke und effiziente Verwaltung – zusammen mit einem starken Sozialstaat – das wäre das Zweite.
3. Eine Neuorganisation der Schengenverpflichtungen – materielle und organisatorische Hilfe für Griechenland im Umgang mit den Flüchtlingen – das wäre das Dritte.
Ein solches Dreierpaket ist utopisch. Warum? Weil es voraussetzen würde, dass Eliten aus Einsicht und freiwillig im Interesse des Volkes handeln würden.
Drum gebe ich der Frau Recht, die Strittmatter in der SZ zititiert:
„Wer immer behauptet, er könne diese Probleme lösen, der ist ein Lügner.“
Machen wir uns also auf die Katastrophe gefasst. Aktuell Meinung
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„Ohne Körper und ohne Kultur löst sich der Geist eines Menschen auf. Ist er nichts. Das kann man ausprobieren: mit einer Kugel in den Kopf ist die körperliche Abhängigkeit geklärt, mit dem Hospitalismus-Phänomen bzw. dem Psammetich-Experiment die psychisch-kulturelle. Es gibt keine Seele jenseits von Körper und Kultur.“
Na dann bin ich ja gläubiger wie du, Leo..
Mein Körper mag verfallen, doch mein Geist ist ewig. Es gibt eine“Seele“ Sonst wäre auch das ganze gelabere hier im Migazin völlig sinnlos. Sogar das ganze Leben. Aber probiere es doch mal aus. Ne Knarre kann ich dir besorgen., aber nach dem Kopfschuss musst du mir erzählen was du erlebt hast..
Karoline,
da du ja zu glauben scheinst, deine „Seele“ oder dein „Geist“ lebe nach dem Kopfschuss weiter, möchte ich das Experiment mit dem Kopfschuss und dem Bericht danach lieber dir überlassen.
Eine Religiosität der nicht-metaphysischen Art scheint dir auch noch nicht begegnet zu sein.
“ 1. Athen: Der Ballungsraum hat nach Angaben von Wikipedia im Jahre 2004 über 4 Millionen Einwohner. Heute sind es deutlich mehr. Die Zahl 5 Millionen stammt von Strittmatter. Der lebt zeitweise in Athen und sollte es wissen.“
Da muss ich dir recht geben, Leo. Wikipedia lügt nicht. Mir kommt Athen vom Gefühl her kleiner vor, wer weis was für Ortschschaften noch dazuzählen. Durch Athen fahre ich in einer halben Stunde, durch Bangkok brauche ich mindestens 2,5 Stunden. Bangkok hat ein bisschen mehr wie doppelt soviel Einwohner wie Ihr Athen, bei gleichem Verkerhrskhaos.
„Die Türkei ist unbestreitbar auch Europa. Sie war es geschichtlich auch immer. Das Osmanische Reich war ein überwiegend europäisches Reich mit großen asiatischen Teil“
Na da bin ich gannz der Meinung von „Kritiker“ Türkei gehört zu Europa, so ein Unsinn.
„2. Wenn wir in Deutschland uns an die Menschenrechte halten und staatlicherseits zur Wahrung der Menschenwürde (GG Art. 1) verpflichtet sind – auch illegalen Einwanderern gegenüber – dann gehört das für mich zu den Standards, auf die ich stolz bin und die ich verteidigen werde gegen diejenigen, die Deutschland wieder barbarisch machen wollen.“
http://dejure.org/gesetze/GG/1.html
Dann lesen Sie mal auch was darunter steht.
Wollen Sie wirklich Milliarden von Menschen die meinen in Armut zu leben zuflucht in Deutschland gewähren?
„Wir können uns kein kaputt gehendes Griechenland leisten.
Geht Griechenland vor die Hunde, kommen die Griechen alle zu uns … Und die, die in Griechenland bleiben, geraten außer Rand und Band und werden auf diese Weise teuer für uns“
Lass die Griechen doch kommen,ohne ne Zeit lang Arbeit hier in D. gibt es auch kein Harz4.Das ist Europa. Asylanten bekommen auch ohne Arbeit hier Kost und Logie. Arme benachteiligte Griechen, gegenüber Türken z.B. Interessant ist auch die Tatsache das hierzulande nur Menschen aus muslimischen Ländern Asyl beantragen.
Und Sie haben mich noch nach den „Grauen Wölfen“ gefragt Leo. Mir gehn die „Grauen Wölfe“ am Arsch vorbei. Absurd finde ich wenn ein harmloses SPD-Mitglied wie Sarrazin zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen und nacher wieder ausgeladen wird weil Linke und Grüne dagegen protestiert haben.Und wenn mal eine Veranstaltung stattgefunden hat mit Sarrazin, dann wurde das Haus umstellt von Linken, Grünen und vor allem der Antifa. Und es blieb nicht bei Eiern und Tomaten. Zahlreiche Fensterscheiben gingen zu bruch und zahlreiche Autos wurden angesteckt. Ganz nach dem Vorbild Joschka Fischers.
Mit Gewalt Demokratie dursetzen wollen ist was?,Leo. Lasst Jeden reden, das gehört zur Demokratie.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13417865/Gruene-will-Umfeld-der-Grauen-Woelfe-sensibilisieren.html
Wenn die NPD ein Kulturzentrum eröffnen möchte, dann hagelt es Kritik von Linken und vor allem Grünen. Wenn das aber rechtsradikale Türken machen, Pah das muß man aktzeptieren. Rechtsradikale Türken sind doch besser als rechtsradikale Deutsche. Na ja, warten wir es mal ab. Unter Erdokhan hat die Türkei keine Chance aufzusteigen. Westliche Investoren werden ausbleiben und das Land aus dem dritten Welt-Status nicht hinauskommen.
Karoline,
für die Aufnahme von Flüchtlingen gibt es Grenzen; für die Zulassung von Einwanderung gibt es die Kriterien des nationalen Interesses. Das alles widerspricht nicht Artikel 1 GG. Aber WENN mal ein Migrant seinen Fuß auf deutschen Boden gesetzt hat, dann gilt das GG, Artikel 1. Auch dann, wenn man den Möchtegerneinwanderer wieder ausweisen muss: Die Art, wie da alles zu geschehen hat, muss die Würde des Menschen achten. Die Würde des Menschen zu achten heißt nicht, dass man alles tut, was der Mensch wünscht. Respekt und Anstand, der Verzicht auf Demütigung und Schikane, das ist damit gemeint.
Im Unterschied zu den Grauen Wölfen ist Sarrazin leider nicht harmlos. Die Gefahr geht immer von den Demagogen aus, nicht von kleinen bösen Sekten, die steril vor sich hin vegetieren, wie das bei den Grauen Wölfen in Deutschland der Fall ist. Die Gefahr für die Demokratie besteht darin, dass das Volk extremistisch wird, die Mitte des Volkes. Daran arbeitet ein Mann wie Sarrazin, und nicht ganz ohne Erfolg, leider. Die heftig ablehnende Reaktion gegen Sarrazin hat also ihre Berechtigung.
Was haben denn die Grauen Wölfe in Deutschland bisher Gefährliches angestellt? – Es gibt da sicherlich das eine oder andere. Wieso sollte ich das akzeptieren? Wir haben eine Polizei, wir haben einen Verfassungsschutz, die kümmern sich um sowas, wenn es kriminell und wenn es verfassungsfeindlich wird. Das ist gut im Griff.
Was nicht im Griff ist, das ist der Extremismus eines Teils der Mitte in Sachen Migranten, Islam, Europa. Da sind selbstzerstörerische Bewegungen im Gange, mit denen sich Deutschland in der Tat abschaffen würde, wenn sie die Mehrheit im Bundestag erreichen würden. Noch sind alle fünf Bundestagsparteien klug genug, diesem Trend der Selbstzerstörung der Demokratie zu widerstehen und Demagogen wie Sarrazin auszugrenzen.
@Leo Brux
Im Unterschied zu den Grauen Wölfen ist Sarrazin leider nicht harmlos.
Die Gefahr geht immer von den Demagogen aus….
Und die MHP bzw. die Grauen Wölfe haben keine Demagogen oder was?!
Ich würde sagen wenn Sie den Namen Sarrazin schon mit Extremismus gleichsetzen dann sind in der MHP und den Grauen Wölfen praktisch ausschließlich Sarrazins vom Kleinsten bis zum „Führer“.
Was haben denn die Grauen Wölfe in Deutschland bisher Gefährliches angestellt?
Mensch Leo, seien Sie halt bitte nicht so naiv! Wollen Sie warten bis ihre (Graue Wölfe) Zeit gekommen ist? Und in der Türkei bringen diese schon seit Jahren Menschen um. Es sind mittlerweile mindestens ein paar Tausend. Es würde mich nicht wundern wenn in solchen „Kultureinrichtungen“ irgendwo Waffen eingelagert sind.
Der Saustall muss in den nächsten 10 Jahren sauber gemacht werden damit wir wieder mehr Ruhe in die Gesellschaft bekommen. Diese Leute hätten bei mir nicht mal die Chance bekommen sich überhaupt zu formieren. Die würde ich schon in der Bereitsstellung zerschlagen.
Und wenn das geschehen ist, kann man auch viel entspannter über das ganze Thema Migration reden. Nur die schwarzen Schafe bzw. die, die nicht mehr ins Boot zu holen sind haben keine Zukunft in Europa. Das ist ein Fakt. Und hier werden die Regierungen in Europa schon bald Farbe bekennen müssen.
Nur noch mal kurz zu dem was Davutoglou, Erdowahn und Konsorten so alles ablassen bezüglich Weltmachtambitionen. Den Satz unten hat auch schon mal jemand von sich gelassen. Und es ist eins zu eins das Selbe auf das es hinausläuft:
Ziya Gölap, einer der „jungtürkischen“ Turanisten rief damals aus: „Vorn die Flagge, in der Hand das Bajonett, im Herzen Gott. Wir wollen Herrscher über die Welt sein.“
http://www.nadir.org/nadir/archiv/Antifaschismus/Organisationen/Graue_Woelfe/graue1.html
Die alten Ziele sind also immer noch aktuell.
Wenn Sie mir also immer noch Phantastereien vorwerfen ist das Ihr Problem Leo. Passen Sie bitte nur gut auf das Sie nicht selbst in einem Albtraum größter und tiefster Enttäuschung erwachen.
Hier mal was Aktuelles was noch ansteht:
http://www.uni-paderborn.de/mitteilung/93222/
Kritiker,
Sie gehen nicht auf mein Argument ein.
Eine kleine isolierte Truppe wie die der Grauen Wölfe stellt keine Gefahr für eine Demokratie dar. Die können schlimmstenfalls mal einen Terrorakt begehen. Aber sowas gefährdet die Demokratie nicht. (Außer, Leute wie Sie nehmen das dann zum Anlass, um die Demokratie abzuschaffen. Aber das würden Sie doch nicht als Reaktion auf einen Terroranschlag tun, Kritiker, oder?)
Haben Graue Wölfe in den letzten 10 Jahren in Deutschland gemordet und terroristische Aktionen verbrochen? – Hätten sie, wüssten wir’s, und Politik, Justiz und Polizei hätten das Nötige getan, um die Existenz der Terrortruppe ein Ende zu bereiten. So unsympathisch und pervers sie sind, die Grauen Wölfe, sie haben eben nicht so viel Schlimmes angestellt, und wir leben nun mal, auch wenn es Ihnen nicht passt, Kritiker, in einem Rechtsstaat.
Ihre Äußerungen zu Davutoglu und Erdogan zeugen nur von Ihrem eigenen blinden Fanatismus.
Wie ich schon öfters mal gesagt habe – eigentlich gehören Sie, Kritiker, zum deutschen Äquivalent der Grauen Wölfe. Sie sind denen ähnlich in Ihrem Manichäismus, Ihrem Hass, Ihrer Unfähigkeit zu differenzieren.
@Leo Brux
Die können schlimmstenfalls mal einen Terrorakt begehen. Aber sowas gefährdet die Demokratie nicht. (Außer, Leute wie Sie nehmen das dann zum Anlass, um die Demokratie abzuschaffen. Aber das würden Sie doch nicht als Reaktion auf einen Terroranschlag tun, Kritiker, oder?)
Ich würde die Demokratie nicht abschaffen richtig! Aber ich würde das Unkraut mit scharfer Sense abschneiden und ausschaffen wie die Schweizer sagen würden. Anstatt also mehr Überwachung würde ich mehr KONKRETES HANDELN walten lassen. Dann braucht man auch nicht mehr überwachen. Das Einzige das dann sichergestellt werden müsste wäre zu verhindern das Ausgewiesene nie wieder zurück kommen. Und Sie scheinen die allgemeinen Mitgliederzahlen der Ülcücü Vereine also Grauen Wölfe nicht zu kennen. Es sind mind. 30000 . Wenn man also davon ausgehen kann das schon eine Person schlimmste Terrorakte auslösen kann ist mir Ihr Optimismus schon schleierhaft.
Kritiker,
also 30 000 sind es – und sie stellen eigentlich kaum was an. Spricht doch eher für meine These, nicht wahr?
Wenn Sie mal in die Türkei schauen, in die MHP: eine unsäglich nationalistische Partei, machoistisch auch – aber im Vergleich zu früher viel zahmer geworden, weniger aggressiv, in manchem konstruktiver. Sogar zu den Kurden bemühen sie sich jetzt, ihr Verhältnis etwas zu normalisieren. Bahceli, ihr Häuptling seit vielen Jahren, hat den Kurs der Partei deutlich gemäßigt. Erinnert mich an den Weg, den die italienischen Faschisten (von der MSI zur AN) gegangen sind. Heute ist deren Chef, Fini, ein Muster an konservativer Seriosität, verglichen mit Berlusconi jedenfalls.
Die allmähliche Wandlung spiegelt sich wohl auch bei den Grauen Wölfen in Deutschland wieder, weshalb es seit einigen Jahren nur noch relativ wenige schlimme Vorfälle mit Grauen Wölfen gibt. Ich sehe im Moment keinen Grund dafür, von dieser Seite aus Terrorakte zu befürchten. Dass die Grauen Wölfe nicht grade zur besseren Integration beitragen, ist natürlich auch richtig. Sie zu kriminalisieren würde dabei aber nicht helfen.
Also, bleiben wir beim rechtsstaatlich gesunden Verfahren. Bauschen wir nicht Gefahren auf.
Ich poste mein Kommentar mal hier rein, obwohl er eigentlich in den Kador Artikel gehört, aber da funktioniert die Freischaltung nicht.
Leo Brux,
Sie sagen: „habe ich trotzdem ein großes Interesse daran, den Islam in Deutschland zu verankern: ein staatsbürgerliches Interesse. Ich halte Spaltungen für destruktiv, Exklusion für schädlich.“
Ich frage mich was Sie für ein Islamverständnis haben, kennen Sie den Koran überhaupt? Es ist der Koran der Muslime zur Segregation gegenüber allem Nicht-Islamischem aufruft, das beinhaltet Freundschaft zu sogenannten „Ungläubigen“ und generell die Lebensweise. Selbst von der eigenen Familie soll man sich entfernen wenn sie ungläubig ist. (9/23) Gläubige Muslime werden sich von keinem Aspekt des Korans distanzieren, das sollten Sie alleine aus Serdars Beispiel gelernt haben. Bei heutigen Christen und der Bibel ist das anders. Daher widerspricht sich Ihr Satz da oben.
Dann kommt wieder die 68iger Deutschenfeindlichkeit bei Ihnen durch. WIR (Deutsche) sind wieder mal an allem schuld. Durch Wiederholungen werden Ihre Behauptungen nicht richtiger. Ist eigentlich auch der Holländer an Integrations- und Identitätsproblemen von Muslimen in Holland schuld und der Schwede und der Österreicher und der Franzose usw? Dort gibt es nämlich die gleichen Probleme. Oder könnte vielleicht doch der islamisch geprägte Einwanderer für seine Situation selbst verantwortlich sein? Besonders auch vor dem Hintergrund das bei anderen Einwanderergruppen Integrations- und vorallem auch Identifikationsprobleme spätestens in der 2ten und 3ten Generation vom Tisch sind. Es gibt so viele Polen und polnischstämmige Deutsche im Land, dennoch sind mir größere polnische Ghettos, mit ganzen Straßen wo nur noch polnische Geschäfte sind, unbekannt. Laut Ihrer Thesen Herr Brux hätte diese Integration doch auch nicht gelingen können, da WIR ja Schuld sind. Diese Integration gelingt aber weitgehend gut, geräusch- und problemlos und das sogar vor dem Hintergrund des doch geschichtlich sehr belasteten deutsch-polnischen Verhältnisses. Gerade in Polen wird kein Volk so kritische beleuchtet wie die Deutschen.
Ich habe letztens mal ein Interview der beiden Schwestern gesehen die für „Almanya willkommen in Deutschland“ verantwortlich sind. Die meinten das Deutsche anfangs sehr aufgeschloßen und neugierig gegenüber türkischen Gastarbeitern waren, ganz entgegen ihrer Ablehnungs- und Vorurteilsthese. Mit der Zeit änderte sich aber die Stimmung, hm lags wohlmöglich an den Türken und ihrem Verhalten oder sind mal wieder die Deutschen schuld?
Eines müssen Sie begreifen Herr Brux. Ein Türke kann kein Deutscher sein. Man kann höchstens eine türkische Zuwanderungsgeschichte haben, mehr aber auch nicht.
@Sabberlatz
Mein Respekt und Zustimmung zu Ihren Kommentaren. Ich sehe das sehr ähnlich.
Oki,
ich beurteile Menschen – also Muslime. Ich schau mir an, wie sie sich in Deutschland verhalten – und stelle fest, dass es eigentlich kaum Probleme gibt. Probleme gibt’s hauptsächlich mit Leuten, wie Sie es sind – den Ausgrenzern. Die gibt es in allen Ländern. Auch in der Türkei, zum Beispiel. Ich gehör halt nicht zu diesem Typus Mensch, der ausgrenzt.
Da ich ab 1971 hautnah mitbekommen habe, wie Ausländer (Gastarbeiter) behandelt worden sind, möchte ich widersprechen, wenn jemand von einem überwiegenden Willkommen spricht. Es gab schon auch Leute, wie ich es bin, die den Gastarbeitern das Gefühl zu geben versucht haben, dass sie willkommen und respektiert sind, aber ich hatte doch sehr das Gefühl, dabei zu den Ausnahmen zu zählen. Die, wenn man sich getroffen hat, auch nicht wenige waren. So wie heute.
Genauso wie früher mal ein Jude kein Deutscher sein konnte?
Meine Exfrau ist Türkin UND Deutsche. Sie IST beides. Würden Sie sie kennen, würden Sie es sehen und erleben. Sie würden sehen, dass das wunderbar zusammengeht. Ich kenne noch eine ganze Reihe mehr von solchen Beispielen, die beides sind.
Und wieso sollte man nicht Ghanaer UND Deutscher sein können?
1. Man braucht als Ghanaer dazu eigentlich nur den deutschen Pass. Dann IST man Deutscher. Wollen Sie das bestreiten? Wollen Sie gegen die Rechtslage das Gegenteil behaupten? Wollen Sie zum Rechtsbruch aufrufen und Menschen, die Deutsche SIND – nach Recht und Gesetz Deutsche SIND – ihr Deutschsein bestreiten?
2. Wenn Sie es kulturell meinen – selbst dann kann ein Ghanaer ein Ghanaer UND ein Deutscher sein. Wenn er nämlich beide Kulturen gut verinnerlicht hat. So wie meine Exfrau. Sollte es das nicht geben dürfen, Oki?
Wir alle sind multikulturelle Menschen, die einen mehr, die andern weniger, aber wir alle haben Teil an unterschiedlichen Kulturen, an unserem Arbeitsplatz herrscht eine andere Kultur als bei unserer Grillparty am Samstagabend, in der Schule herrscht eine andere Kultur als im Sportverein, im Supermarkt eine andere als im Wohnzimmer und in der Kirche … Das gehört zu einem modernen Menschen dazu, dass er verschiedene Kulturen in sich selbst ausbalanciert. So eben auch unter Umständen national verschiedene, auf verschiedenen Sprachen und Geschichten aufbauende Kulturen. Dass das geht – und wunderbar gehen kann – das zeigen die vielen gelungenen Beispiele. Ich arbeite an einer Stelle, an der ich Gelegenheit habe, besonders viele von diesen gelingenden Kultursynthesen zu erleben.
Diese biografischen Kultursynthesen sind unsere DEUTSCHE Zukunft. Je besser wir darin werden, desto besser sieht unsere Zukunft aus.
Wär doch interessant zu wissen, wie die Kultursynthese in IHNEN ausschaut, Oki! Wie Sie zum Beispiel die Kultur Ihres Vaters und die Ihrer Mutter in sich selbst ausbalanciert haben – um nur einen der vielen möglichen Aspekte anzudeuten.
—
KTL,
versuchen Sie es doch bitte ein bisschen zivilisierter!
So bösartig wie mit Ihrer letzten Post kommen Sie hier nicht durch.
Leo Brux
Sie vermischen schon wieder Pluralismus mit multi-kulti. Ihre perönliche 68iger Utopie ist vermutich ein Deutschland in dem es alle Kulturen der Welt gibt außer Deutsche. Dann wären wir im Paradies, jeden Tag Karneval der Kulturen und alle freuen sich übereinander. Alles ist so schön bunt, Jipie! Nazis gäbs dann auch keine mehr, weil das können ja nur Deutsche, bzw Weiße sein. Man sieht schon an den Situation zwischen Türken und Kurden und an der Existens der nationalistischen grauen Wölfe wie gut das klappt in Deutschland.
„Genauso wie früher mal ein Jude kein Deutscher sein konnte?“
Nein, denn Nationalität und Religion sind dann doch noch unterschiedlich zu betrachten, auch wenn eine extreme Religiösität das Potential hat identitätsstiftender zu sein als die Zugehörigkeit zu einer Nation.
Mein Satz mit „ein Türke kann kein Deutscher sein“ zielt auf die hier geborene Generation ab. Leider kommt sofort wieder eine Nazi-Analogie von Ihnen, aber ich verbuch das mal unter Alt68iger Reflexhaftigkeit. Ich weiß nicht ob Ihre Frau hier geboren ist, sollte sie selbst zugewandert sein ist die Ausgangslage eine andere. Niemand erwartet ernsthaft von im Ausland geborenen und aufgewachsenen Migranten das sie eine hauptsächlich deutsche Identität entwickeln, aber von den Kindern und Kindeskindern kann man das erwarten. Nur diese definieren sich selbst oft als Türken und das nichtmal in einer hybriden Weise, sondern als 100%. Das ist das was ich meine wenn ich sage ein Türke kann kein Deutscher sein und auch 50-50 wäre unzureichend, denn man kann nicht Diener 2er Herren sein.
Nuri Sahin hat mal in einem Interview vor dem Spiel Deutschland gegen Türkei in Berlin, als es auch um Integrationsfragen ging, gesagt das irgendwann auch ein Türke mal Bundekanzler werden könnte.
Dazu kann ich nur sagen, ein Türke wird niemals Bundeskanzler werden, aber ein Deutscher mit türkischer Migrationsgeschichte wohlmöglich schon.
Oki,
auf was wollen Sie denn den Pluralismus reduzieren?
Sehen Sie sich doch mal an, was eine freiheitlich-demokratische Grundordnung für Spielräume an kulturellen Unterschieden einräumt!
Außerdem wissen Sie, Oki, nicht, was Deutsch ist. Sie haben uns hier noch nie eine klare Darstellung geben können, was so Deutsch ist, und das eine Türkin wie meine Exfrau es nicht als Teil ihrer Identität integrieren könnte – was aber typisch und normal für jene sein soll, die von Geburt und Herkunft her Deutsche sind. Sie werden ja doch wohl nicht deutsches Spießertum als Charakteristikum nennen wollen.
Also bitte, machen Sie sich mal die Mühe, dieses mythische Phänomen des Deutschen jenseits von Sprache und Staatsbürgerschaft ein wenig aufzuklären!
Meine Exfrau ist mit 24 nach Deutschland gekommen (auf der Flucht vor dem Zugriff des Militärregimes). Sie konnte außer ja und nein kein Wort Deutsch. Heute spricht und schreibt und liest sie es besser als ein durchschnittlicher Deutscher. Sie arbeitet mit einer Ordnung und Präzision, die man als preußisch bezeichnen könnte. Sie hasst Bestechung und Korruption mit einer Bedingungslosigkeit, die einem Deutschen Ehre machen könnte. Sie ist so selbstverständlich emanzipiert, dass man darüber kein Wort zu verlieren braucht. Sie ist religionslos. Sie verdient erheblich mehr Geld als ich. Sie hat natürlich den deutschen Pass und keinen türkischen mehr. Sie möchte nicht mehr in der Türkei leben – die deutschen Verhältnisse passen ihr sehr viel mehr – aber wenn ich sie dann in der Türkei erlebe, dann sehe ich: Auch da schwimmt sie wie der Fisch im Wasser. Auch da ist sie zu Hause. Sie sieht sich auch selbst als deutsche Staatsbürgerin türkischer Herkunft und Kultur. Sie sagt, sie ist beides: Deutsche und Türkin. Und ich sage: in einer gelungenen Verbindung.
Die eine Identität stört die andere nicht. (Außer in der perversen Phantasie von verbohrten Deutschnationalen und Türknationalen.)
Ist sie jetzt Diener zweier Herren? Was für ein Unfug, Oki. Sie ist deutsche Staatsbürgerin. Punkt.
Ich schreibe das, weil es mir wichtig ist zu zeigen, dass man beides sein kann, und dass das etwas Wunderbares ist. Ich habe schon viele ganz verschieden gelagerte solche Beispiele der gelungenen Verbindung erleben dürfen.
Was den Vergleich Türke – Jude anbelangt, den ich angesichts Ihrer ungeheuerlichen Behauptung, ein Türke könne kein Deutscher sein, angestellt habe:
Für die meisten Antisemiten waren die Juden doch nicht Angehörige einer Religion, sondern einer anderen Ethnie. Wer Jude war, war Jude auch ohne Religionszugehörigkeit zum Judentum. Das ist bei den Nazis rassistisch gewendet worden, aber die meisten Antisemiten haben es nicht direkt biologisch genommen, sondern ethnisch-kulturell – und eine ethnisch-kulturelle Unvereinbarkeit zwischen Jude und Deutschem behauptet. Von dieser Seite kam die Forderung: Legt eure jüdische Kultur, euer jüdisches Benehmen ab, und zwar total, so dass man nicht mehr merkt, dass ihr Juden seid — dann akzeptieren wir euch, weil ihr dann wirklich Deutsche geworden seid. – Den Nazis ging das nicht weit genug, wie wir wissen. Sie haben dann nach 1933 die rassistische Steigerung des Antisemitismus amtlich umgesetzt.
Den Fremdenfeinden von heute geht es etwa um das, worum des den ethnisch-kulturell gepolten Antisemiten vor 1933 gegangen ist: um die vollständige Assimilation der angeblich Fremden. Man soll einfach nicht mehr merken, dass da etwas fremd ist. –
Genau dagegen wehre ich mich mit Händen und Füßen. Ich will, dass da Fremdes ist und bleibt. Und Deutschland braucht das! Vielfalt bedeutet: Da ist viel Fremdes um mich herum. Und ohne diese Vielfalt des Fremden kann ich mich, kann sich mein Geist nicht entfalten. Kann sich keine Innovation entwickeln, denn Innovation heißt: etwas Fremdes in die Welt setzen.
Zum Schluss wiederhole ich – zum siebten Male vermutlich – meine Frage: Was ist für Sie das besondere Deutsche (jenseits von Staatsbürgerschaft und Sprache)? Und wieso soll dieses mythische Element jemanden daran hindern, ganz und gar ein Deutscher gemäß seiner deutschen Staatsbürgerschaft zu sein?
Leo Brux
Erstmal will ich Ihr Bild von Deutsch oder Detuschsein skizzieren. Für Sie ist Deutschsein ein rechtliches, aber letztlich leeres Konstrukt das mit Fremdem gefüllt werden muss, die deutsche Sprache ist dabei nur ein notwendiges Kommunikationsmittel, oder Übel, wie Sie wollen. Und das nennen Sie dann Patriotismus. Um es überspitzt zu formulieren, Ihnen läuft der Angstschweiß den Rücken runter und Ihnen wird unwohl wenn ein blonder Junge namens Markus Schmidt stolz die deutsche Flagge schwingt und beim Public Viewing die deutsche Nationalhymne singt. Die einzige Art für Sie das zu ertragen ist wenn der Junge nicht blond, sondern schwarzhaarig ist und Ali heißt. Dann sind sie ein bisschen beruhigt, je weniger deutsch Ali dabei ist, desto besser.
Ich stellte ja bereits fest das die 68iger Ideologie selbst eine extreme Bewegung war, eine extreme Gegenbewegung zum deutschen Nationalismus der Väter. Sie Herr Brux sind extrem und mit Extremen, egal welcher Art, ist dauerhaft kein erfolgreicher Staat zu machen.
Für mich ist Deutsch hier geboren zu sein, für mich ist Deutsch die Geschichte, Kunst, Musik, Kultur und Tradition dieses Landes zu kennen und diese zu verinnerlichen. Für mich ist Deutsch eine klare Loyalität und Solidarität mit diesem Land und seinen Menschen, in guten wie in schlechten Tagen. Man stelle sich vor die Türkei unter Erdogan geht weiter in eine islamistische Zukunft, überfällt wohlmöglich irgendwann gemeinsam mit ihren islamischen Bruderstaaten Isreal. Deutschland müsste Isreal helfen und Deutschen würde nichts anderes übgrig bleiben als auf Türken zu schießen. Kann man wirklich Diener 2er Herrn sein? Ich glaube nicht.
Für mich ist Deutsch stolz zu sein auf das was dieses Land hervorgebracht und geleistet hat, wozu letztlich auch das GG gehört, ohne dabei die Dinge zu vergessen die schief gegangen sind. Für mich ist Deutsch die Sprache und Landschaft dieses Landes, aber auch Eigenschaften wie Disziplin, Fleiß, Gründlichkeit, Ordnung, rationales Denken etc.
Mir würde noch vieles mehr einfallen, aber ich schließe mal mit Deutschland ist Heimat.
Nun noch zu den 2 Begrifflichkeiten:
Inovation heißt etwas Neues in die Welt zu setzen und oft ist die Inovation eine Neuordnung von Bestehendem. Evolution ist das Stichwort, nicht Revolution, auch wenn ein Alt68iger letzteres bevorzugt.
Pluralismus ist konservative Familie und offene Beziehung, Pluralismus ist klassische Musik und Rock, Pluralismus ist kurze Haare, Uniform und Lange Haare mit selbst gestricktem Rollpulli. Pluralismus ist 68iger und Poppers. Pluralismus ist Drogen und Enthaltsamkeit von diesen. Pluralismus ist Rammstein und Volksmusik. Pluralismus ist Hetero- und Homosexualität und das was dazwischen liegt. Pluralismus ist Vegetarismus und schlachtet die Kuh, ich habe hunger. Und vieles vieles andere mehr.
Sie sind also derjenige der Pluralismus reduziert, denn er ist weit mehr als muli-kulti.
Oki,
Pluralismus ist alles das – UND Döner, Islam und türkische Sprache in deutschtürkischen Familien auch. Wieso wollen Sie aus dem Pluralismus genau das ausschließen? Das macht doch keinen Sinn, und schon gar keinen verfassungsrechtlichen. Wenn Millionen Deutsche heute Deutschtürken oder Deutschpolen oder Deutschrussen oder Deutschbosnier und Deutschitaliener sind, dann gehört deren Kultur eben mit zu unserer deutschen Kultur, ist Teil von ihr.
Zu Ihrer „Definition“ von Deutschsein:
1. Das Beispiel des fahnenschwingenden Blonden ist ein bisschen lächerlich – Deutschsein auf Fan-Niveau. Bitte, aber das ist leere Emotion, hat keine Substanz.
2. Für Sie ist „Deutschsein hier geboren sein“ — da stimme ich zu, im Namen von Millionen Einwandererkindern.
3. Für Sie ist „Deutsch die Geschichte, Kunst, Musik, Kultur und Tradition dieses Landes zu kennen und diese zu verinnerlichen“ – womit ich ein Musterexemplar eines Deutschen wäre; ich bin aber nicht so arrogant, mich zum Muster zu machen. Meiner Erfahrung nach ist es nicht weit her mit dem Verinnerlichen der deutschen Geschichte, Kunst, Kultur und Tradition — wir erleben grade, dass das drastisch schwindet und unterzugehen droht im Wirbel der attraktiveren Unterhaltungsangebote via neue Technologien. Sind dann diese jungen Leute keine Deutschen mehr?
4. Für Sie ist „Deutsch eine klare Loyalität und Solidarität mit diesem Land und seinen Menschen, in guten wie in schlechten Tagen“ – eine Träumerei, leider, lieber Nostalgiker. Damit holen sie nur noch wenige junge Hunde hinter dem Ofen hervor. Loyalität gilt dem eigenen Ego und vielleicht noch denen, die man braucht, Solidarität ist ein Fremdwort unter DEUTSCHEN (unsere Einwanderer haben noch etwas mehr davon). Wir sind heute primär Individualisten und Egoisten.
5. Für Sie ist „Deutsch stolz zu sein auf das was dieses Land hervorgebracht und geleistet hat, wozu letztlich auch das GG gehört, ohne dabei die Dinge zu vergessen die schief gegangen sind“ – wozu gehören würde, dass man sich dessen als kollektives Produkt bewusst wäre; aber grade das Verstehen des Kollektiven geht verloren. Von den Migranten könnten wir vielleicht lernen, dass es nicht gut ist, wenn es verloren geht. Stolz ist man auf sein Land, wenn man es vergleicht mit den Konkurrenten, etwa im Fußball oder bezüglich der Sauberkeit und Pünktlichkeit – ganz aktuelle Sachen. Mit Geschichte hat es kaum einer der Deutschen so besonders, und wenn es um Stolz geht, schon gleich gar nicht.
6. Für Sie ist „Deutsch die Sprache und Landschaft dieses Landes, aber auch Eigenschaften wie Disziplin, Fleiß, Gründlichkeit, Ordnung, rationales Denken etc.“ – Für die Migranten wird mit der zweiten Generation Sprache und Landschaft Deutschlands zur Heimat, und sie lernen den Rest von Disziplin, Fleiß, Gründlichkeit, Ordnung, Rationalität als angenehm und nützlich kennen – in der Liste fehlen freilich die negativen Eigenschaften, die man nicht vergessen sollte, etwa unsere Kleinlichkeit, häufige Humorlosigkeit, unseren Mangel an Eleganz, unsere Schwerfälligkeit und fehlende Flexibilität … (Oder glauben Sie, wir hätten nur gute Eigenschaften?) Was Ihnen auch nicht auffällt, ist: Mit dem modernen Hedonismus geht ein gutes Stück von den alten Tugenden verloren. Woran die Migranten keine Schuld tragen.
In den substanziellen Punkten 3 bis 6 bin ich – als alter Deutscher – sehr viel „deutscher“ als die jüngere Generation, ja sogar, als die meisten meiner eigenen Generation. Sie beschreiben nostalgisch und etwas einseitig positiv eine im Grunde schon untergegangene Welt – und werfen ausgerechnet mir vor, antideutsch oder undeutsch zu sein, obwohl ich von dieser alten Welt sehr viel mehr verkörpere als die Jüngeren.
Deutschland ist meine Heimat. So unbedingt, dass ich sagen würde: Ich könnte nicht im Exil leben, ich würde es vorziehen, hier in meiner Heimat unterzugehen, bevor ich mich ins Ausland davonmache. Ich kann kaum drei Wochen im Ausland verbringen, ohne intensives Heimweh nach München zu verspüren.
Ich schwimme in der deutschen Kultur (Sprache, Musik, Literatur, Philosophie, Wissenschaft einerseits, der Art, wie wir sind, andererseits) wie der Fisch im Wasser, ich bin das Heimattier par excellence. Eben deshalb lege ich so großen Wert darauf, dass die Welt zu uns kommt. Hier kann ich sie mir einverleiben – hier ist es ein Heimspiel.
Denn auch das ist Deutsch: Offen sein für die ganze Welt, kosmopolitisch sein wie Goethe und Heine und Büchner und Brecht und Mann, wie Mozart und Beethoven und Mahler, wie Kant und Schopenhauer und Nietzsche und Wittgenstein … Im deutschen Geist hat die ganze Welt Platz, wir haben große Köpfe, Köpfe, die die ganze Welt in all ihren Fremdheiten aufnehmen und respektieren können.
MIR wollen Sie das Deutschsein absprechen?
Ich weiß, auch Ihre Kleingeisterei und Ihr Spießertum gehören zu uns – als Rückseite unserer kosmopolitischen Qualitäten. Schon unsere Klassiker haben unter der Spießerei ihrer Umgebung gelitten, und 1933 ist die radikalisierte Form dieses Spießertums an die Macht gekommen, mit katastrophalen Konsequenzen.
„Karoline,
da du ja zu glauben scheinst, deine “Seele” oder dein “Geist” lebe nach dem Kopfschuss weiter, möchte ich das Experiment mit dem Kopfschuss und dem Bericht danach lieber dir überlassen.“
Dann musst du dir auch nen Kopfschuss verpassen. Wie wills du denn sonst meinen Bericht lesen können. Der wird dann von deinen Erlebnissen allerdings kaum abweichen.
„Eine Religiosität der nicht-metaphysischen Art scheint dir auch noch nicht begegnet zu sein.“
Beschreib mir mal die Religiosität der nicht metaphysischen Art, vielleicht ist die mir ja doch schon mal begegnet und ich hab se gar nicht wahrgenommen. Scheint aber was ganz besonderes zu sein.
Lies mal das Buch hier wenn du Zeit hast: http://www.amazon.de/zwölf-Sinne-Seele-Einführung-Anthroposophie/dp/3772514545. Hat nix mit Esoterik oder gar Jenseits und Glauben zu tun, nur mit Sinnen die jedem Menschen gegeben wurden um die Welt wahrzunehmen. Viele Menschen wissen gar nicht wieviele Sinne sie haben.
Ich spreche Ihnen nicht das Deutschsein ab, allerdings Teile ich weder Ihre Definition von Patriotismus noch von Deutsch oder Deutschsein.
„Sie beschreiben nostalgisch und etwas einseitig positiv eine im Grunde schon untergegangene Welt “
Ich weiß das für Sie Deutschland schon lange untergegangen ist. Das war ein zentraler Bestandteil der 68iger Bewegung. Frei nach dem Motto: „Nie wieder Deutschland“ Und Sie sind ein Relikt dieser Zeit, geprägt und getrieben von den Nazijahren, der Nachkriegszeit und der Schuld. Aus „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ machten Leute wie Sie „am Wesen jeder nicht-deutschen Kultur soll Deutschland genesen“. Damals ein Stück weit nachvollziehbar, aber die Welt dreht sich weiter und die Leute heute sehen es anders, das gefällt Ihnen nicht, aber so ist es.
Das war mein letzter Kommentar zu dem Thema, denn die Diskussion beginnt sich im Kreis zu drehen. Hat mich gefreut. Oki
Oki,
ich glaube, für SIE ist Deutschland untergegangen – für mich ist es jedenfalls nicht so. Denn FÜR MICH ist auch ein multikulturelles Deutschland voll und ganz Deutschland – für SIE aber nicht. Außerdem gibt es für mich weiterhin auch das Spießer-Deutschland – es tobt sich in den Kommentaren hier ja auch unübersehbar aus, und die Reaktion auf Sarrazin hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass dieses Spießer-Deutschland eine Macht ist.
Interessant finde ich an unserer Diskussion u. a., dass Sie auf das, was ich in meinen Punkten 3 – 6 über die Mentalitätsveränderungen in Richtung Individualismus, Egozentrik, Hedonismus, Unverständnis für Kollektives sage und schon in mehreren Posts davor gebracht habe, nie eingegangen sind.
Das ist der Grund, warum ich bei Ihnen von Nostalgie spreche.
Und so müssen Sie einen Menschen wie mich, der die gute alte deutsche Kultur ziemlich eindrucksvoll verkörpert, zu einem Menschen erklären, der antideutsch ist und Deutschland für untergegangen erklärt.
Wenn ich mal für uns auf einen Punkt bringen darf, was Deutschsein positiv bedeuten könnte: jede Sache, die man anpackt, so perfekt wie möglich zu machen. Qualitätsehrgeiz. (Mit der Negativseite der ständigen Nörgelei, weil natürlich nie irgendwas perfekt wird.)
Den Qualitätsehrgeiz haben natürlich andere auch, die Chinesen und Japaner und Koreaner vielleicht sogar noch mehr als wir; auch bei Skandinaviern zum Beispiel findet man viel davon.
Bei den Amerikanern würde ich den Punkt so formulieren: bei jeder Sache, die man anpackt, der beste zu sein (oft mit dem traurigen Resultat, entweder zu phantasieren, dass man der beste sei, oder zu resignieren, oder zwischen beidem zu schwanken); bei den Italienern: jede Sache, die man anpackt, mit einer gewissen eleganten Leichtigkeit zu erledigen. Bei Türken (weniger den Deutschtürken, sondern denen in der Türkei): eine Sache immer so anzupacken, dass die eigene Ehre gewahrt bleibt oder vermehrt wird (Ist die Ehre nicht im Spiel, strengt man sich nicht an.) Etcetera.
Ich bin mir nicht sicher, ob dieses kleine – nur halb ernst zu nehmende – Völkervergleichsspiel hilfreich ist … Die Gefahr des Missverstehens und Missbrauchens und naiven Verallgemeinerns ist da immer ziemlich groß.
Margot Käßmann:
„Menschen muslimischen Glaubens gehören zu Deutschland und damit eben auch der Islam. Was sind das für hämische, menschenverachtende Pamphlete, die sich profilieren auf Kosten anderer? Wie fühlt sich ein türkischer Taxifahrer, dessen Tochter studiert, wenn ihm erklärt wird, er sei ‚Kopftuchmädchenproduzent‘?“
Die Frau hat einfach ein Talent dazu komplizierte Sachverhalte, falsch darzustellen, nur um der Lösung des Problems scheinbar näher zu kommen. Aber schlussendlich ist ihre Aussage so inkompetent als hätte sie sich gar nicht zu diesem Thema geäussert.
Und wer, ausser Margot K. hat eigentlich behauptet jeder Taxifahrer wäre ein „Kopftuchmädchenproduzent“?
Sie erfindet neue Probleme um sie dann zu verdammen. Also wenn religiöse Menschen in Kirchen und Moscheen sich regelmässig so eine Sülze anhören, dann kann ich auch verstehen, warum wir uns bei der Problemlösung nicht vom Fleck bewegen. Einfach nur lustig.
Europa,
Sie glauben, den türkisch-deutschen Taxifahrer gibt es nicht, der ein Kopftuchmädchen hat, das studiert und besser Deutsch spricht und logischer denkt als Sie?
Wissen Sie, was ein Sprachbild ist, was eine Metapher ist? Sarrazin hat ein Bild von der türkisch-deutschen Unterschicht gezeichnet, das verächtlich ist und verächtlich sein sollte. Als Produzenten von Kopftuchmädchen hat er sie hingestellt. Hat er damit gemeint, dass JEDE deutsch-türkische Familie Mädchen mit Kopftuch produziert? – Nein. Aber bei Margot Käßmann verlassen Sie Logik und/oder Anstand und Sie nehmen die Metapher nicht für eine Metapher, anders als Sie das bei Sarrazin jederzeit tun.
Womit wir feststellen dürfen: SIE sind inkompetent, nicht Margot Käßmann.