Nach dem Brandschlag auf ein Asylbewerberheim in Tröglitz ist eine Welle der Empörung quer durch Deutschland gegangen. Die Entrüstung vor Ort hält sich aber in Grenzen, bemängeln Landespolitiker.
Nach dem fremdenfeindlich motivierten Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Tröglitz scheint die allgemeine Empörung groß zu sein. Angst sei mitunter das Motiv der Täter. Aber kann man hier überhaupt von Angst sprechen? Von Elisa Tayfun
Offenbar häufen sich Drohungen gegen Politiker, die sich für Flüchtlinge engagieren. Zuletzt wurde das private Anwesen eines Oberbürgermeisters in Bayern mit Hakenkreuzen beschmiert. Grüne werfen der Landesregierung Untätigkeit vor.
Der Pegida-Ableger in Hannover hat unfreiwillig 400 Euro an den Flüchtlingsrat Niedersachsen gespendet. Die ungewöhnliche Spendenaktion wurde von der DGB Studiengruppe in Hannover initiiert.
Der Rücktritt eines sachsen-anhaltischen Kommunalpolitikers wegen rechter Anfeindungen schlägt hohe Wellen und haut nun auch Berlin erreicht. Die Politik ist sich einig: So etwas darf nicht passieren. Zentralrat Deutscher Sinti und Roma fordert Konsequenzen.
Der Ortsbürgermeister von Tröglitz in Sachsen-Anhalt hatte um Willkommeskultur für Flüchtlinge geworben und erntete dafür blanken Hass von Neonazis. Als er von den Sicherheitsbehörden im Stich gelassen fühlte, trat er zurück – aus Angst um seine Familie.
Von 1.275 antisemitischen Straftaten im Jahr 2013 wurden 1.218 als rechtsextrem motiviert eingestuft und 31 von "Ausländern". Ungeachtet dessen bekräftigt Zentralratspräsident Schuster seine Kippa-Warnung und warnt vor Muslimen.
Peer Martin erzählt in seinem Debütroman eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier unterschiedlicher Menschen. Viele ineinander verwobene Ereignisse in sehr bildlicher Sprache faszinieren und fesseln den Leser bis zur letzten Seite wie ein spannender Krimi. Von Rukiye Cankıran
Mehr als 10.000 Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund haben die Polizeien der Länder für das vergangene Jahr gezählt. Davon hatten mehr als 300 einen fremdenfeindlichen Hintergrund mit 272 Verletzten. Besonders brisant: es gibt viele Tatverdächtige aber nur wenige Festnahmen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Übergriffe auf Flüchtlingsheime verdreifacht - mindestens. Denn wie die Linkspartei kritisiert, zählte die Polizei nicht alle Brandanschläge. Hauptursache für den Anstieg scheint "Pegida" zu sein.