Ukrainer erhalten im Vergleich zu Geflüchteten aus anderen Ländern Sonderrechte. Antiziganismusbeauftragter Daimagüler fordert Gleichbehandlung von Roma aus der Ukraine. Sie stünden in der rassistischen Hierarchisierung ganz unten.
Im März wurden geflüchteten Roma aus der Ukraine von Bahn-Mitarbeitern der Zugang zu Aufenthaltsräumen am Bahnhof verwehrt. Bei einem Treffen haben Zentralrat und die Bahn darüber beraten. Die Vorfälle sollen aufgeklärt und in Zukunft vermieden werden.
Bundespräsident Steinmeier hat zum Kampf gegen Antiziganismus aufgerufen. Der neue Antiziganismus-Beauftragte Daimagüler warnt vor anhaltender Diskriminierung. Grüne fordern Gleichbehandlung von flüchtenden Roma aus der Ukraine.
Ein Novum: Deutschland hat mit Mehmet Daimagüler erstmals einen Beauftragten für Antiziganismus. Als einen Schwerpunkt seiner Arbeit definiert Daimagüler die Aufarbeitung des Unrechts nach 1945. Die Ermordung von Sinti und Roma sei weitgehend ungesühnt geblieben.
Bis zu 500.000 Sinti und Roma fielen dem NS-Völkermord an der Minderheit zum Opfer, auch im KZ Sachsenhausen. Im Brandenburger Sachsenhausen-Prozess hofft der Zentralratsvorsitzende Romani Rose, dass die Schuld festgestellt wird.
Eine endlose Reserve von Arbeitssklaven: So sah die SS sowjetische Kriegsgefangene. Im Herbst 1941 begann ihre KZ-Deportation. Zu der Zeit soll auch der Angeklagte im Sachsenhausen-Prozess seinen Dienst als Wachmann begonnen haben.
Auch Jahre nach der Verurteilung von Beate Zschäpe sind viele Fragen zur Terrozelle NSU offen. Am zehnten Jahrestag der Selbstenttarnung des Terrorkomplexes wird massive Kritik am Umgang der Behörden mit deren Taten laut.
Knapp zwei Jahre nach Verkündung des Urteils im NSU-Prozess hat das Oberlandesgericht München das schriftliche Urteil fertiggestellt. Für das Aktionsbündnis „NSU-Komplex auflösen“ wird das Urteil dem NSU-Komplex nicht gerecht. Inzwischen wisse man viel mehr.
Die Drohbriefe vom „NSU 2.0“ haben Mehmet G. Daimagüler, Nebenklagevertreter im NSU-Prozess, weder geschockt noch überrascht. Im Gespräch mit dem MiGAZIN fordert er Konsequenzen und warnt: Die meisten Personen aus dem NSU-Netzwerk sind auf freiem Fuß.
Erneut hat die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız einen Drohbrief mit öffentlich nicht zugänglichen Informationen über ihre Familie erhalten. Das Papier ist mit "NSU 2.0" unterzeichnet und bezieht sich auf die Suspendierung von "Polizeikollegen".