
Rassismus-Hierarchie
Antiziganismus-Beauftragter: Roma aus Ukraine gleichbehandeln
Ukrainer erhalten im Vergleich zu Geflüchteten aus anderen Ländern Sonderrechte. Antiziganismusbeauftragter Daimagüler fordert Gleichbehandlung von Roma aus der Ukraine. Sie stünden in der rassistischen Hierarchisierung ganz unten.
Montag, 23.05.2022, 15:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 23.05.2022, 15:16 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, warnt vor einer Diskriminierung der Roma-Minderheit bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine. „Wir haben eine Situation, wo unterschieden wird zwischen erwünschten und unerwünschten Geflüchteten. In der rassistischen Hierarchisierung sind Romnja ganz unten“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“.
Er sei froh, dass jüdischen Überlebenden Hilfsangebote gemacht worden seien und erwarte das auch mit Blick auf Roma, sagte Daimagüler. Er kündigte an, in die Ukraine zu fahren und sich selbst ein Bild zu machen, „insbesondere von der Situation der Roma-Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords“. „Es sollen etwa 1.400 Menschen noch am Leben sein, niemand weiß das genau. Ich will wissen: Wie geht es diesen Menschen, wie ist ihre Situation?“, sagte der Antiziganismusbeauftragte.
Eine halbe Million Roma ermordet
In der Zeit des Nationalsozialismus gehörten die Angehörigen der Roma-Minderheit neben Juden mit zu den am meisten verfolgten Menschen. Europaweit wurden etwa eine halbe Million Sinti und Roma ermordet.
Der Rechtsanwalt Daimagüler ist der erste Beauftragte der Bundesregierung für Antiziganismus und das Leben der Sinti und Roma. Er soll Maßnahmen gegen Antiziganismus koordinieren. Seine Stelle ist im Bundesfamilienministerium angesiedelt. (epd/mig)
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