Das Kopftuch ist ein Symbol für die Unterdrückung der Frau. Darauf berufen sich viele Befürworter eines Kopftuchverbots an deutschen Schulen. Was aber, wenn dies keine Wahrheit, sondern eine pauschalisierte Behauptung ist? Zwölf Jahre lang durften kopftuchtragende Frauen an deutschen Schulen nicht unterrichten – putzen aber schon. Nun wurde das Verbot vom Bundesverfassungsgericht gekippt. Die negativen Assoziationen mit der Haarbedeckung in der deutschen Gesellschaft werden damit jedoch noch nicht beseitigt. Deshalb ist jetzt ein Umdenken notwendig. Von Irene Amina Rayan
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Kopftuchverbot wird kontrovers diskutiert. Die Debatte wird mitunter getragen von Ängsten. Aber sind diese auch begründet oder reden wir uns nur etwas ein? Von Jasamin Ulfat Von Jasamin Ulfat
Mit einer Vollzugsanweisung möchte Bayern auf die Kopftuchentscheidung des Bundesverfassungsgerichts reagieren. Damit soll die bisherige harte Haltung beim Kopftuch-Verbot aufgeweicht werden. In Bayern dürfen Lehrerinnen kein Kopftuch tragen, Nonnen und Mönche aber ihr Habit.
Das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner Entscheidung der Gesellschaft eine zweite Chance gegeben. Eine Chance zu zeigen, dass die grundgesetzlichen Freiheiten, auf die wir zu Recht stolz sind, für alle gelten und nicht nur für diejenigen, die gleicher als gleich sind. Von Gabriele Boos-Niazy Von Gabriele Boos-Niazy
Das Bundesverfassungsgericht hat das Kopftuchverbot gekippt, dem Gesetzgeber aber einen Stolperstein auf den Weg gelegt. Nun liegt es an der Politik: die Neuregelung kann für Vielfalt zu werben oder Islamhassern eine Steilvorlage liefern. Von Ekrem Şenol Von Ekrem Şenol
Die Bereitschaft zur Gewährung von Anerkennung und Teilhabe gegenüber Muslimen ist bei Jugendlichen deutlich höher als bei Erwachsenen. Moscheebauten oder Lehrerinnen mit Kopftuch sind überwiegend kein Problem. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie.
Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden: Ein kirchliches Krankenhaus darf von einer Muslima verlangen, ihr Kopftuch abzunehmen. Für Kopftuch tragende Frauen ist das ein weiterer Rückschritt im Hinblick auf ihre Zugangschancen zum Arbeitsmarkt – Gabriele Boos-Niazy kommentiert. Von Gabriele Boos-Niazy
Soll man sich als Kirchenmitglied über das Kopftuch-Urteil des Bundesarbeitsgerichtes freuen? Tut sich die Kirche einen Gefallen, wenn sie zwar Muslime einstellt, ihnen aber ihre religiösen Lebensäußerungen verbietet? - ein Gastbeitrag von Pfarrer Christian Wolff. Von Christian Wolff
Die Kirche darf Mitarbeiterinnen in ihren Einrichtungen verbieten, ein Kopftuch zu tragen. Wer dort arbeite, sei zu neutralem Verhalten verpflichtet, entschied das Bundesarbeitsgericht. Die Reaktionen auf das Urteil reichen von Zustimmung bis zum totalen Unverständnis. Damit geht die Debatte in eine neue Runde.
Eine Muslimin zieht vor's Gericht, weil sie als Krankenschwester in einem evangelischen Krankenhaus ein Kopftuch tragen wollte. Wo fängt kirchliches Selbstbestimmungsrecht eines Arbeitgebers an und wo hört die Religionsfreiheit eines Beschäftigten auf? Das Bundesarbeitsgericht entscheidet heute.