Seit Menschen in Not zu uns nach Deutschland kommen, reden wir von Armutsflüchtlingen. Das suggeriert, als seien die Menschen selbst schuld an ihrem Schicksal. Dabei trägt unser Wohlstand maßgeblich mit dazu bei, dass diese Menschen nichts haben. Von Sven Bensmann Von Sven Bensmann
Obwohl weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen verzeichnet das Bundeskriminalamt mehr Straftaten gegen Asylunterkünfte. In diesem Jahr rechnet das BAMF deutlich weniger als 300.000 Flüchtlinge.
Das Bundesinnenministerium will im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge direkt nach Afrika zurückschicken. Von dieser Praxis erhofft sich das Ministerium eine abschreckende Wirkung. Opposition kritisiert scharf. Derweil spricht sich Ex-Verfassungsgerichtspräsident Papier für Obergrenzen aus.
Laut UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat sich auf dem Mittelmeer erneut eine Flüchtlingskatastrophe zugetragen. Wie die Hilfsorganisation berichtet sind mehr als 200 Menschen ertrunken auf dem Weg nach Europa.
Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung beklagt einen Verlust an demokratischer Streitkultur; Bild-Online Chefredakteur widerspricht der Behauptung, mit "Refugees welcome" mehr verkauft zu haben - eine Konferenz in Berlin widmet sich Umgang mit Hass in der Gesellschaft. Von Corinna Buschow
Bei einem Treffen von Staat und Zivilgesellschaft wurde eine neue Initiative für Integration von Flüchtlingen gestartet. Geplant seien Begegnungen "auf Augenhöhe". Laut Bundeskanzlerin Merkel geht hierbei aber auch um innere Sicherheit.
In Bautzen hat eine Gruppe von Rechtsextremisten erneut Flüchtlinge angegriffen. Der Polizei zufolge sollen Flüchtlinge durch die Stadt gejagt und mit Steinen beworfen worden sein. Hinweise zu einer politischen Motivation der Taten gebe es bislang aber nicht.
Das Gesicht von Sharbat Gula ist weltweit bekannt als das "afghanische Mädchen". Ihre von Sorgen und Flucht gezeichnete Lebensgeschichte hingegen kennen nur wenige. Derzeit sitzt sie in Pakistan in Haft.
Immer häufiger sprechen Gerichte Syrern die volle Flüchtlingseigenschaft zu und korrigieren eine umstrittene Praxis des Bundesamtes. Es vergibt Syrern meist nur den subsidiären Schutzstatus. Damit ist der Familiennachzug ausgeschlossen.
Der Internationalen Organisation für Migration zufolge sind im laufenden Jahr fast 4.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben. Dabei kommen deutlich weniger Menschen nach Europa. Die Wahrscheinlichkeit für Unglücke hat sich mehr als verdoppelt.