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Bundespräsident Joachim Gauck © Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, bearb. MiG

Gaucks Amtszeit in Zitaten

Auszüge aus den wichtigsten Reden des Bundespräsidenten

Grundsatzvortrag, Trauerrede, Festworte, Weihnachtsansprache: Ein Bundespräsident muss in vielen verschiedenen Situationen die richtigen Worte finden. 570 Ansprachen listet das Internetarchiv des Bundespräsidenten für die fünfjährige Amtszeit Joachim Gaucks auf. MiGZAIN hat die integrations- und migrationspolitisch wichtigsten Aussagen zusammengestellt:

Donnerstag, 19.01.2017, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 22.01.2017, 13:07 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

18. Februar 2013: „Es darf nicht sein, dass sich Menschen, die zum Teil schon seit Generationen in Deutschland leben, fragen müssen, ob sie hier wirklich zu Hause sind und ob sie sich hier sicher fühlen können.“
(Nach einem Gespräch mit Angehörigen der Mordopfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU)

7. März 2014: „Mit Scham und mit Schmerz bitte ich im Namen Deutschlands die Familien der Ermordeten um Verzeihung. Ich verneige mich vor den Opfern der ungeheuren Verbrechen, die hier und an vielen anderen Orten zu beklagen sind.“
(Bundespräsident Gauck bat als erstes deutsches Staatsoberhaupt am Mahnmal von Lingiades um Entschuldigung für die Nazi-Verbrechen in dem griechischen Ort.)

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22. Mai 2014: „Die doppelte Staatsbürgerschaft ist Ausdruck der Lebenswirklichkeit einer wachsenden Zahl von Menschen. (…) Unser Land lernt gerade, dass Menschen sich mit verschiedenen Ländern verbunden und trotzdem in diesem, in unserem Land zu Hause fühlen können. Es lernt, dass eine Gesellschaft attraktiver wird, wenn sie vielschichtige Identitäten akzeptiert und niemanden zu einem lebensfremden Purismus zwingt.“
(Aus der Ansprache bei einer Einbürgerungsfeier im Schloss Bellevue in Berlin)

30. Juni 2014: „Blicken wir nur auf uns selbst, dann neigen wir nicht selten zur Selbstgerechtigkeit. (…) Wir, das heißt Deutschland und auch Europa, tun viel. Aber nicht so viel, wie es selbst manchmal scheint.“
(Ein Jahr vor dem großen Andrang von Flüchtlingen nach Deutschland – kritisiert Gauck bei einem Flüchtlingssymposium von Kirchen und Nichtregierungsorganisationen in Berlin die Abschottung Europas.)

Joachim Gauck war ein...
    guter Bundespräsident. (42%)
    mäßiger Bundespräsident. (35%)
    schlechter Bundespräsident. (23%)
     
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    26. August 2015: „Es gibt ein helles Deutschland, das hier sich leuchtend darstellt gegenüber dem Dunkeldeutschland, das wir empfinden, wenn wir von Attacken auf Asylbewerberunterkünfte oder gar fremdenfeindlichen Aktionen gegen Menschen hören.“
    (Beim Besuch einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin lobt Gauck das Engagement der Tausenden Helfer und geißelt Angriffe, Beleidigungen und Pöbeleien auch gegen Politiker, die kurz zuvor vor allem in Sachsen für Schlagzeilen sorgten.)

    27. September 2015: „Inzwischen trauen wir uns, und wenn nicht, dann sollten wir uns trauen, das fundamentale Dilemma dieser Tage offen auszusprechen: Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten, sie sind endlich. (…) Es ist eine Kraftanstrengung, wie sie die Bundesrepublik selten meistern musste. Auch unpopuläre Entscheidungen und unbequeme Schritte werden notwendig sein.“
    (Bei der Rede zur Eröffnung der Interkulturellen Woche in Mainz. In Deutschland wird inzwischen erregt um die von der CSU geforderte „Obergrenze“ für die Aufnahme von Flüchtlingen diskutiert.)

    25. Dezember 2015: „Der Meinungsstreit ist keine Störung des Zusammenlebens, sondern Teil der Demokratie. Lassen Sie uns einen Weg beschreiten heraus aus falschen Polarisierungen.“
    (In der Weihnachtsansprache geht Gauck auf die vielfach von Hass und Wut geprägte Debatte um Einwanderung ein.)

    13. Juni 2016: „Ich komme heute nicht nur als Bundespräsident, ich komme als Nachbar zu Ihnen.“
    (Als erster Bundespräsident nimmt Gauck am traditionellen islamischen Fastenbrechen am Ende des Ramadan teil.)

    18. Januar 2017: „Die entscheidende Trennlinie in unserer Demokratie verläuft nicht zwischen Alteingesessenen und Neubürgern, auch nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten. Die entscheidende Trennlinie verläuft zwischen Demokraten und Nicht-Demokraten. Es zählt nicht die Herkunft, sondern die Haltung.“
    (Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Rede zum Ende seiner Amtszeit zu der Frage „Wie soll es aussehen, unser Land?“) Aktuell Politik

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