Seit 2021 sind auf Migrationsrouten nach und innerhalb Europas mehr als 5.600 Menschen gestorben. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen hervor. Die Zahl der Todesfälle summiert sich seit 2014 sogar auf knapp 30.000. Die Organisation appelliert an die Staaten in Europa.
Die Zahl der Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen, ist im laufenden Jahr angestiegen. Das geht aus einer EU-Analyse hervor. Danach wurden in den ersten neun Monaten etwa 120.000 Grenzübertritte gezählt.
Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit warnt: Erderwärmung sei ein „Brandbeschleuniger“ für viele Konflikte. Sie schlage immer mehr Menschen in die Flucht. Europa müsse fair mit Afrika umgehen und Doppelstandards beenden.
Wenn es so etwas wie eine „abendländische Kultur“ gibt, dann ist sie vor allem eine Kultur der Doppelmoral: Für uns gilt der eine Standard, für alle anderen ein anderer. Von Sven Bensmann
Statt in Seenot geratene und gerettete Menschen schnell aufzunehmen und zu versorgen, lässt Europa sie tagelang auf Rettungsschiffen ausharren. So aktuell auch wieder „Sea-Watch“ mit mehr als 300 Flüchtlingen an Bord. Derweil wurde ein anderes Rettungsschiff festgesetzt.
Der tunesische Ausnahmeschwimmer Nejib Belhedi hat vor, einen neuen Rekord aufzustellen. Der 70-Jährige will ohne Pause 155 Kilometer von Italien nach Tunesien durchschwimmen. Für diese Richtung hat er sich bewusst entschieden. Seine Zielgruppe: die Jugend seines Landes. Von Sarah Mersch
Experten sehen durch den Ukraine-Krieg das Verhältnis zwischen Europa und Afrika schwer belastet. Bei Konflikten in Afrika rühre sich Europa nicht, bei Konflikten in Europa erwarte die EU jedoch, dass ganz Afrika aufspringt. In der Kritik steht auch der unterschiedliche Umgang mit Flüchtenden aus der Ukraine und afrikanischen Ländern.
Die Ukraine und Russland produzieren einen Großteil des Getreides weltweit. Durch den Krieg in der Ukraine steigen die Preise, Weizen und Mais werden knapp - mit verheerenden Folgen vor allem für die Menschen in ärmeren Ländern.
Die Bereitschaft in Europa, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen, hat viele positiv überrascht. Kommunikationswissenschaftlerin Carola Richter vermutet, dass die Herkunft der Hilfesuchenden in der politischen Bewertung eine große Rolle spielt. Von Bettina Gabbe