Die Dunkelziffer bei der Benachteiligung von Menschen ist nach Ansicht von Experten hoch. Doch immer mehr Bürger im Südwesten trauen sich, professionelle Unterstützung anzunehmen, wenn sie sich diskriminiert fühlen.
Deutschland ist sensibler geworden dafür, was Diskriminierung Menschen antut. Mehr Menschen als noch vor 15 Jahren berichten von Benachteiligungen und noch mehr Menschen wollen, dass die Politik handelt und die Rechte der Betroffenen stärkt.
Wer bei der Suche nach einer Stelle oder einer Wohnung Diskriminierung erlebt, setzt sich dagegen nur selten zur Wehr. Denn viele Betroffene scheuen den damit verbundenen Aufwand. Die SPD-Bundestagsfraktion hat dazu nun mehrere Vorschläge erarbeitet.
Lehrerinnen mit Kopftuch. Das Thema ist längst nicht vom Tisch. Das Problem sind nicht die Trägerinnen, sondern das System – in der Theorie genauso wie in der Praxis. Von Sophia Hiss
Wer sich in Berlin von Behörden diskriminiert fühlt, kann sich dank eines besonderen Gesetzes dagegen wehren. Immer mehr Menschen nutzen dies. Bei den Beschwerden gibt es drei große Themenkomplexe: Rassismus, Behinderung und Geschlecht. Von Marion van der Kraats
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine trafen in Berlin oft auf offene Arme. Nicht ganz so freundlich empfangen fühlten sich viele geflüchtete Sinti und Roma. Nur ein Aspekt in einer Dokumentation zum Antiziganismus.
Rassismus-Vorwürfe gegen die britische Polizei gibt es bereits. Eine neue Studie zeigt, dass sie nicht unbegründet sind: Schwarze Kinder werden viel häufiger einer Leibesvisitation unterzogen als Kinder mit heller Hautfarbe. Auslöser der Studie ist ein schockierender Fall aus London.
Berlin lenkt nach zehn Jahren Dauerstreit und mehreren Gerichtsverfahren um das Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen ein. Ein Verbot soll nur noch in Einzelfällen gelten und nicht mehr generell. Unklar bleibt, wie sich der neue Senat positionieren wird.
Personen mit Einwanderungsgeschichte bewerben sich nicht bei Behörden, weil sie Angst vor Diskriminierung haben. Das ist das Ergebnis einer Studie. Betroffene fürchten, sich „verstellen zu müssen“.
Der Hessische Landtag hat erstmals ein Integrations- und Teilhabegesetz beschlossen. Sozialminister Klos erhofft sich vom Gesetz mehr Chancengerechtigkeit. Das sei noch immer gegeben. In Hessen leben mehr als 2,2 Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte.