In den NS-Todeslagern Belzec, Sobibor und Treblinka wurden 1,7 Millionen Menschen ermordet - mehr als in Auschwitz. Ulrich Baumann, stellvertretender Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, beklagt eine bedenkliche Erinnerungslücke mit Blick auf die „Aktion Reinhardt“, die Ermordung der Juden in den besetzten polnischen Gebieten. Von Dirk Baas
Der Zentralrat der Juden kritisiert den Umgang des ZDF mit der Mitarbeiterin Yasmin Ayhan, die wegen antisemitischer Äußerungen in der Kritik steht. Der Mainzer Sender sieht derzeit keinen weiteren Handlungsbedarf.
Rassistisch und antisemitisch motivierte Straftaten werden laut der Amadeu Antonio Stiftung nicht ausreichend geahndet. Bedrohungen der Demokratie durch Verschwörungstheorien müsse die künftige Bundesregierung entschiedener bekämpfen.
Das Netz tobt: „Trug Gil Ofarim die Davidstern-Kette oder nicht?“ Alles dreht sich um diese Frage. Und wir diskutieren wieder am Problem vorbei: Was läuft schief in unserer Gesellschaft? Von Shlomit Tripp
Anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie grassieren antisemitische und islamophobe Inhalte im Netz. Forscher einer aktuellen Studie fordern soziale Netzwerke auf, mehr gegen Hass im Netz zu unternehmen. Die Inhalte wirkten sich auch in der Offline-Welt aus.
Am 18. Oktober 1941 verließ der erste Berliner „Osttransport“ mit 1.089 Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald. Bundespräsident Steinmeier und Bürgermeister Müller warnen am Jahrestag vor Antisemitismus und Rechtsextremismus.
Ein Novum in Deutschland: Die bayerische Justiz hat einen Antisemitismusbeauftragten. Er soll Juden die Angst nehmen, Anzeige zu erstatten und antisemitische Straftaten identifizieren.
Zwei Jahre nach dem antisemitisch-islamfeindlichen Anschlag auf die Synagoge und auf einen Döner-Imbiss in Halle wurde am Samstag der Opfer und Hinterbliebenen gedacht. Der Ministerpräsident warnte vor einer weiteren Verrohung der Gesellschaft.
Politik und Medien erinnern an den Halle-Anschlag – allerdings mit auffälligen Einschränkungen auf die antisemitische Motivation des Täters. Dass er maßgeblich auch aus islamfeindlichen Motiven handelte, wird ausgeblendet. Von Prof. Dr. Sabine Schiffer
Der jüdische Musiker Gil Ofarim hat einen offenbar antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel bekannt gemacht. Der Fall sorgt bundesweit für Empörung. Ein Hotelmitarbeiter hat den Sänger wegen Verleumdung angezeigt.