Die sinkenden Asylantragszahlen sind nach Einschätzung des Migrationsforschers Hannes Schammann kein Erfolg der Politik, sondern Folge verschobener Flüchtlingsrouten. Im Gespräch erklärt der Professor der Uni Hildesheim, warum nationale Maßnahmen nur kurzfristige Effekte haben, wieso die AfD davon unbeeindruckt bleibt – und Demokratie das Asylrecht braucht. Von Marlene Brey
Für viele Geflüchtete von 2015 ist die Integration in den Arbeitsmarkt gelungen, sagt die Soziologin Kosyakova. Im Gespräch erklärt sie, was geholfen hat, was die Hürden waren und was die Politik nicht gelernt hat. Von Christina Neuhaus
Martin Patzelt (CDU) war Bundestagsabgeordneter als 2015 die große Fluchtbewegung Deutschland erreichte. Der frühere Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) setzte auf pragmatische Ansätze bei der Integration von Geflüchteten. Durchgesetzt haben sich seine Vorschläge nicht. Im Gespräch erklärt er zehn Jahre später, warum er sie nach wie vor für richtig hält. Von Corinna Buschow
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) spricht über ihre erste große Auslandsreise nach Südafrika, knapper werdende Budgets, Fluchtursachen und warum Entwicklungshilfe der deutschen Wirtschaft zugutekommt. Eine „Win-win-win-Situation“? Von Lena Köpsel
Bundesbildungsministerin Prien (CDU) befürwortet bundesweite Sprachtests für Vierjährige. Kinder, die Lücken in der sprachlichen Entwicklung haben, sollen eine verbindliche Förderung bekommen. Niels Espenhorst vom Paritätischen Gesamtverband hält im Gespräch dagegen. Von Dirk Baas
„Es nützt unserer Wohlfahrt rein gar nichts, Migration zum ‚Mutter aller Probleme‘ zu erklären“, sagt Diakonie-Migrationsreferent Johannes Brandstäter im Gespräch mit dem MiGAZIN. Er erklärt, vor welchen Herausforderungen die Integrationsarbeit in Deutschland steht und welche Folgen der Migrationsdiskurs hat. Von Ekrem Şenol
Über Tage hinweg hat Israel den Iran bombardiert, auch die USA griffen ein. Von den Angriffen seien viele Menschen in ihrer Heimat traumatisiert, sagt die iranische Künstlerin Parastou Forouhar, die in Deutschland im Exil lebt, im Gespräch. Die Hoffnung auf einen von außen herbeigeführten Sturz des iranischen Regimes hält sie für verfehlt. Von Elisa Rheinheimer
Der Sommer 2015 ging in die Geschichte ein. Der damalige Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm empfing Geflüchtete am Münchner Hauptbahnhof. Deutschland habe im Sommer 2015 sein schönstes Gesicht gezeigt, sagte der Vorsitzende des Weltkirchenrats im Gespräch. Von Christiane Ried
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland wird 30. Direktor Stefan Keßler bestreitet im Gespräch, dass es in irgendeiner Kommune bereits zu einem „Notstand“ gekommen ist. Er kritisiert aktuelle Tendenzen in der Flüchtlingspolitik sowie Kürzungen von Hilfsgeldern. Er schaut aber auch dankbar zurück. Von Lukas Philippi
Der Rechtswissenschaftler Constantin Hruschka bezeichnet die deutschen Zurückweisungen an den Binnengrenzen als klar rechtswidrig. Im Interview erklärt der Asylexperte und Professor der Evangelischen Hochschule Freiburg, warum Überlastung keine Ausrede ist und wie die deutsche Praxis das Vertrauen in die europäische Rechtsordnung erschüttert. Von Marlene Brey