Mehrere Einsätze
Mehr als 700 Menschen im Mittelmeer gerettet
Tausende Menschen riskieren jeden Monat ihr Leben, um in kleinen Booten aus Afrika zu den Kanaren oder nach Italien zu gelangen. Sie treibt die Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. Viele erreichen das rettende Ufer nicht, manche haben Glück und werden gerettet.
Sonntag, 22.09.2024, 13:11 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 22.09.2024, 13:11 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Spanische Seenotrettungskreuzer haben in der Nacht zu Freitag fast 500 Menschen aus Afrika vor den Kanarischen Inseln von kleinen Booten im Atlantik gerettet. Mehr als 300 Menschen wurden von dem Such- und Rettungsschiff „Guardamar Calliope“ aufgenommen und in die Hafenstadt La Restinga am Südzipfel der Insel El Hierro gebracht, wie die spanische Seenotrettung auf X mitteilte.
Zugleich seien vier weitere Seenotrettungskreuzer im Einsatz gewesen, die die anderen Menschen aufnahmen und zu den Kanareninseln La Gomera und Lanzarote brachten. Schon in den Tagen zuvor hatten jeweils Hunderte Menschen in kleinen, oft nur mäßig seetüchtigen Holzbooten die zu Spanien gehörende Inselgruppe vor der Westküste Afrikas erreicht.
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) wurden von Januar bis Mitte September fast 27.000 Personen gezählt, die von Afrika auf den Kanaren ankamen. Das waren deutlich mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, in dem insgesamt bis Dezember 38.302 Menschen auf der Inselgruppe registriert wurden. Die Boote starten meist an der Küste Westafrikas zwischen Guinea im Süden und Marokko im Norden.
Weitere Hunderte Menschen gerettet
Auch die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat bei zwei Einsätzen im Mittelmeer mehr als 200 Flüchtlinge und Migranten gerettet. Wie die Organisation am Donnerstagabend auf der Internetplattform X mitteilte, machte sich ihr Rettungsschiff, die „Geo Barents“, mit den Überlebenden anschließend auf den Weg nach Genua. Der Hafen sei der Crew von den italienischen Behörden zugewiesen worden.
In einem ersten Einsatz am Donnerstag rettete die „Geo Barents“ den Angaben zufolge zunächst 96 Geflüchtete von einem überfüllten Holzboot im zentralen Mittelmeer. Am Nachmittag seien 109 weitere Schutzsuchende ebenfalls von einem Holzboot gerettet worden.
Eine der gefährlichsten Fluchtrouten
Das Mittelmeer zählt zu den weltweit gefährlichsten Fluchtrouten. Die genaue Zahl der Menschen, die auf der hunderte Kilometer langen Überfahrt in offenen Booten ertrinken oder verdursten, ist unbekannt. Die angesehene und in Afrika gut vernetzte spanische Hilfsorganisation Caminando Fronteras schätzt, dass allein von Januar bis Ende Mai rund 4.800 Menschen ihr Leben verloren. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mehr als 1.400 Flüchtlinge und Migranten bei der Überfahrt gestorben oder sie werden vermisst.
Auf den Kanaren fühlen sich viele der Einheimischen von der Zahl der Geflüchteten überfordert und von der Zentralregierung in Madrid und von der EU in Stich gelassen. Spanien wiederum appelliert seit Langem an die EU-Staaten, eine gerechtere Verteilung von Geflüchteten in Europa zu gewährleisten. (dpa/epd/mig) Aktuell Panorama
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