Vor 80 Jahren versammelten sich führende Funktionäre des NS-Staates am Berliner Wannsee zu einer Besprechung über die Organisation des Massenmords an den Juden. Dieser Jahrestag löst eine erneute Debatte über Pflichtbesuche in Gedenkstätten aus.
Trude Simonsohn überlebte als junger Mensch die KZ-Haft in Theresienstadt und Auschwitz. Ihren Traumata begegnete sie, indem sie über das Grauen sprach. Am Donnerstag ist sie im Alter von 100 Jahren in Frankfurt am Main gestorben. Von Dieter Schneberger
Eine endlose Reserve von Arbeitssklaven: So sah die SS sowjetische Kriegsgefangene. Im Herbst 1941 begann ihre KZ-Deportation. Zu der Zeit soll auch der Angeklagte im Sachsenhausen-Prozess seinen Dienst als Wachmann begonnen haben.
Ein inzwischen 101 Jahre alter Mann steht vor Gericht. Ihm wird Beihilfe zum Mord an Menschen in Konzentrationslagern vorgeworfen. Rechtsanwalt Thomas Walter vertritt Holocaust-Opfer. Im Gespräch erklärt er, warum diese Verfahren wichtig sind. Von Lukas Philippi
Mehr als 200.000 Menschen waren zwischen 1936 und 1945 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Bewacht wurden sie von Menschen wie Josef S. Der 101-Jährige steht dafür jetzt vor Gericht.
Mehr als 200.000 Menschen waren zwischen 1936 und 1945 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Emil Farkas wurde mit 15 Jahren dorthin verschleppt. Er hat überlebt. Am Donnerstag sagte Farkas im Sachsenhausen-Prozess in Brandenburg aus.
Die SS-Besatzer ermordeten in den Vernichtungslagern Belzec, Treblinka und Sobibor in Ostpolen mehr als 1,7 Millionen Juden - in Belzec erstmals in festen Gaskammern. Vor 80 Jahren begannen die Bauarbeiten. Von Dirk Baas
In den NS-Todeslagern Belzec, Sobibor und Treblinka wurden 1,7 Millionen Menschen ermordet - mehr als in Auschwitz. Ulrich Baumann, stellvertretender Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, beklagt eine bedenkliche Erinnerungslücke mit Blick auf die „Aktion Reinhardt“, die Ermordung der Juden in den besetzten polnischen Gebieten. Von Dirk Baas
Hunderte Male hat Erna de Vries vor allem jungen Menschen erzählt, wie sie als Jüdin verfolgt und in NS-Konzentrationslagern gequält wurde. Sie fühlte sich verpflichtet, weil sie den Holocaust überlebte. Jetzt ist die 98-Jährige gestorben. Von Martina Schwager
Keine Deutschkenntnisse vor 1945, keine Kenntnis vom KZ Sachsenhausen, viel Redebedarf bei anderen Fragen: So hat sich der Angeklagte im NS-Prozess in Brandenburg an der Havel präsentiert. Der 100-Jährige steht wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht. Die Nebenklage ist bestürzt.