Aufarbeitung, aber keine Wiedergutmachung: Das ist die Haltung der Bundesregierung zu Unrecht im Kolonialismus. Ein Experte wertet das als Desinteresse am kolonialen Erbe und die Grünen kritisieren „formalistische Argumente“ der Regierung.
Die Berliner M*-Straße heißt nun offiziell Anton-Wilhelm-Amo-Straße. Hinter dieser Umbenennung steckt weit mehr als Symbolik: Es geht um Rassismus, koloniales Erbe und die Frage, wer Geschichte erzählen darf. Von Andrea-Vicky Amankwaa-Birago
Arbeitsmigration gilt in Deutschland als Import von Fachkräften in den Arbeitsmarkt – ein nützliches Werkzeug. Ihr kolonialgeschichtlicher Kontext wird ausgeblendet, ebenso die vielschichtige Rolle der Arbeitsmigranten. Zeit, umzudenken. Von Dr. Soraya Moket
Erstmals wird in Namibia mit einem nationalen Gedenktag der Opfer des von Deutschen während der Kolonialzeit verübten Völkermords gedacht. Doch das Gedenken ist umstritten.
Am 20. April 1885 starb Gustav Nachtigal, der Kamerun zur deutschen Kolonie machte. In Douala steht bis heute ein Denkmal für ihn. Dekoloniale Ansätze erhalten kaum Raum. Von David A. Fischer
In Berlin gelten nach heutigem Verständnis etliche Straßennamen als negativ belastet - viele haben kolonialistische, rassistische, antisemitische oder NS-Bezüge. Manche wurden bereits geändert, weitere sollen folgen. Von Stefan Kruse
Kopfschmuck mit Perlen aus Straußeneischalen: In Hessens Museen liegt nicht nur NS-Raubgut, sondern auch manche historische Zusendung aus Deutschlands einstigen Kolonien. Was geschieht damit heute? Von Jens Albes
„Rassismus gegen Weiße“? Der Begriff sorgt für hitzige Debatten – doch wer ihn verwendet, verkennt oft die Geschichte. Warum Rassismus mehr ist als Diskriminierung und immer Machtverhältnisse spiegelt. Von Dr. Marc Ntouda
Union und SPD verhandeln über eine Koalition. Migration und Flüchtlingspolitik spielen dabei eine zentrale Rolle – aber aus nationaler Perspektive. Globale Verantwortung bleibt außen vor. Ein Fehler. Von Dr. Soraya Moket
Lange spielte Afrika keine große Rolle in der deutschen Außenpolitik. Jetzt, wo der Kontinent aufblüht und Gewinne verspricht, soll sich das ändern. Die Bundesregierung will Angebote machen. Es geht auch um Migration und die deutsche Kolonialgeschichte.