Das Private ist politisch – 40 Jahre war Hiltrud Stöcker-Zafari im Verband binationaler Familien und Partnerschaften aktiv, ehrenamtlich, in Vorständen, als Beraterin, die letzten 10 Jahre als Geschäftsführerin. Jetzt geht sie in den Ruhestand. Von Menschenrechten, Selbstverständlichkeiten, sich Gehör verschaffen und letzten Fragen - ein Interview. Von Dr. Carmen Colinas und Isabelle Reibe
Je stärker sich die Lage in den griechischen Flüchtlingslagern zuspitzt, desto öfter lehnt Deutschland Anträge aus Griechenland auf Familienzusammenführung ab. Hilfsorganisationen attestieren dieser Deutschland Rechtsbruch, Linkspolitikerin Akbulut spricht von "Blockadehaltung".
Die Einreise für Schutzsuchende und Familien ist wieder möglich. Die Bundesregierung hat die seit Mitte März geltenden Corona-Restriktionen aufgehoben. Auch für Saisonarbeiter, ausländische Fachkräfte und Studierende gelten die Lockerungen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnt Familienzusammenführung von Flüchtlingen aus Griechenland immer öfter ab - mehr als 80 Prozent aller Anträge. Die Linke fordert in Corona-Zeiten mehr Humanität.
Seit Beginn der Corona-Krise liegt der Familiennachzug zu in Deutschland lebenden Geflüchteten weitgehend auf Eis. Das müsste nicht sein. Die Bundesregierung scheint vielmehr die Krise zu nutzen, um den in den letzten Jahren vorangetriebenen Familiennachzugsverhinderungskurs weiter voranzutreiben. Von Sebastian Muy
Die Corona-Krise bleibt auch für die Flüchtlinge in Deutschland nicht ohne Folgen. Asylverfahren verzögern sich, Gerichte und Beratungsstellen arbeiten mit deutlichen Beschränkungen. Von Frank Leth
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat 2019 den Großteil der Anträge von Flüchtlingen aus griechischen Lagern abgelehnt. Kritik kommt von der Linkspartei. Derweil erneuert Pistorius seine Forderung nach Aufnahme von unbegleitete Flüchtlingskindern aus Lesbos.
Nach einem schleppenden Start wird das 2018 eingerichtete Kontingent für den Familiennachzug inzwischen regelmäßig genutzt. Ganz ausgeschöpft wurden die Plätze aber auch 2019 nicht.
Seit August 2018 gibt es wieder ein Gesetz, nach dem Familienangehörige von Geflüchteten mit subsidiärem Schutzstatus einen Antrag auf Familiennachzug stellen können. Das Gesetz sieht vor, dass monatlich 1.000 Angehörige ein Visum erhalten können. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Bundesregierung ihre eigenen Ansprüche nicht erfüllt. Von Sebastian Muy
Flüchtlinge mit untergeordnetem Schutz können seit 2018 über Kontingente ihre Angehörigen nach Deutschland holen. Das UNHCR kritisiert die deutsche Regelung als zu kompliziert und langwierig. Oft müssen Familien lange auf die Zusammenführung warten.