In der Wirtschaft häufen sich die Klagen über einen Niedergang der deutschen Wettbewerbsfähigkeit. Für den Arbeitsmarkt gilt das offenbar nicht. Deutschland ist einer internationalen Studie zufolge attraktiv für Arbeitnehmer aus dem Ausland. Doch es gibt ein Problem. Es heißt Bürokratie.
Ausländerbehörden konterkarieren das Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung, so der Vorwurf des Bundesverbands für ausländische Studierende. Viele internationale Studierende empfinden „regelrecht Angst und Verzweiflung“ beim Gang zur Behörde, lautet die Kritik. Der Verband fordert einen Paradigmenwechsel.
Junge Leute, die versuchen, auf Booten von Afrika nach Europa zu gelangen, starten oft vom Senegal aus. Doch der westafrikanische Staat ist auch ein beliebtes Einwanderungsland. Dort wird ein anderer Umgang mit Minderheiten gepflegt. Sie zum Sündenbock zu machen, sei undenkbar. Von Martina Zimmermann
Die Zahlen zur Kriminalität gehen durch die Decke - auch Baden-Württemberg. Innenminister Strobl begründet das unter anderem mit den hohen Flüchtlingszahlen. Experten und Interessensverbände widersprechen und warnen vor Populismus. Eine Statistik bekommt weniger Aufmerksamkeit. Von Nico Pointner
Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz mit zusätzlichen Einbürgerungsfragen soll vorgeblich der Bekämpfung von Antisemitismus dienen. Tatsächlich wird Holocaust-Verantwortung pervertiert. Von Rosa Fava
Die Anzahl nicht-deutscher Tatverdächtiger ist gestiegen. Das geht aus einem Bericht des BKA hervor. Bundesinnenministerin Faeser kündigt eine Null-Toleranz-Politik an. Setzt man die Zahlen allerdings ins richtige Verhältnis, zeigt sich ein ganz anderes Bild.
Es fehlen Fachkräfte – in zunehmender Zahl. Künftig sollen vermehrt Menschen aus dem Ausland diese Lücken schließen. Nun geht Baden-Württemberg neue Wege, diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.
64.000 Ärzte aus dem Ausland helfen mit, das deutsche Gesundheitswesen am Laufen zu halten. In manchem Krankenhaus ginge nichts ohne sie. Besonders in Ostdeutschland werden sie benötigt. Problem: Sie fehlen sie auch in ihren Heimatländern.
In den Kitas fehlt Personal. Um Lücken zu schließen, sehen sich die Arbeitgeber auch im Ausland um. Die bisherigen Erfahrungen seien sehr gut, schildern beispielhaft die Städte Hanau und Bad Homburg. Von Michael Bauer und Isabell Scheuplein
Die Armutsquote ist im Inflationsjahr 2022 zwar nicht gestiegen, besonders stark betroffen sind aber weiterhin Personen mit Migrationserfahrung. Eine Trendwende ist nicht auszumachen. Der Regierung gelingt es nicht, Arme zu unterstützen.