Die Chance auf ein Bleiberecht in Europa ist für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge deutlich gesunken. Die Kinderhilfsorganisation "Save the Children" übt scharfe Kritik. Betroffene führten ein Leben in ständiger Angst vor Polizeigewalt, Ausbeutung und Missbrauch.
Der Deutsche an sich liebt es ja, sich zu gruseln. Ob nun Technologie oder Migration, German Angst ist weltweit zum Synonym für ungerechtfertigte Paranoia geworden - und dafür, wie die Medien diffuse Ängste melken, um die Verkäufe anzukurbeln. Von Sven Bensmann
Die Spitzen der drei großen Kirchen in Deutschland warnen mit Blick auf die Zuwanderung vor einer Kultur der Angst. Anlass ist die im September anstehende Interkulturelle Woche. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto: "Zusammen leben, zusammen wachsen."
Steigende Lebenshaltungskosten, schlechte Wirtschaftslage, die Kosten der EU-Schuldenkrise oder Terrorismus - seit mehr als einem Vierteljahrhundert werden regelmäßig die Ängste der Deutschen abgefragt. In diesem Jahr dominieren andere Probleme.
Der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), zeigt Verständnis für die Skepsis vieler Ostdeutscher gegenüber Ausländern. Mangels Erfahrung im Zusammenleben mit Ausländern sei es normal, dass man auf Fremdes erst einmal ablehnend reagiere. Von Jens Büttner
Wieso war die AfD bei der Bundestagswahl im September vergangenen Jahres so erfolgreich? Dieser Frage gingen Forscher in einer Studie nach. Ergebnis: Knapp die Hälfte der Befragten befürchtet, seinen Lebensstandard nicht halten zu können.
Die Angstlust folgt eigenen Gesetzen: Bergsteiger kennen sie, Drogenkonsumenten leben mit ihr, AfD-Anhänger brauchen sie. Um Angstlust anzufeuern und nutzbar zu machen, muss man nichts weiter tun, als besonnene Stimmen wegzulassen. Von Sami Omar
Die große Mehrheit der Deutschen ist der Ansicht, Einwanderer sollten sich besser einfügen, etwa die Hälfte hat Angst vor "fremden Menschen". Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung.
Die Angst vor Terrorismus, Einwanderung und politischer Gewalt von rechts und links ist auf hohem Niveau leicht rücklaufig. Das zeigt eine aktuelle Umfrage über die größten Sorgen in Deutschland.
Wer Angst vor Flüchtlingen hat oder Sympathien für rechtspopulistische Parteien hegt, gilt schnell als irrational, dumm oder ausländerfeindlich, es folgen Hohn und Spott. Nichts könnte falscher sein. Eine verhaltensökonomische Erklärung. Von Andreas Friedl, Felix Gelhaar, Pia Stammer und Simon Bartke