Viele Afghanen, vor allem Menschenrechtsaktivisten, sind von den Taliban bedroht. Sie haben kaum Chancen, das Land zu verlassen. Hilfswerke fordern die Bundesregierung zur Aufnahme auf. Kanzlerkandidat Laschet geht von einem Einlenken des Bundesinnenministeriums aus.
Mit Zeremonien und Schweigeminuten haben die USA am 20. Jahrestag von 9/11 an die Opfer erinnert. Präsident Biden rief das Land zur Geschlossenheit auf. Auch in Deutschland wurde an die Anschläge gedacht – nicht ohne Kritik.
Für Frauen verschlechtert sich die Lage in Afghanistan rapide. Schon vor dem neuen Demonstrationsverbot wurden sie bei Protesten angegriffen, berichten Aktivistinnen. Menschenrechtsorganisationen fordern weitere Evakuierungen - auch von Frauen.
Das Gedenken an die Terroranschläge vom 11. September vor 20 Jahren wird dieses Jahr geprägt durch den Truppenabzug in Afghanistan. Eine kriegsmüde Gesellschaft blickt an diesem Tag auf ihre Helden, die damals als Erste zur Stelle waren. Von Konrad Ege
Für viele Frauen in Afghanistan hat sich in den vergangenen Jahren wenig geändert. Für die anderen lässt die Machtübernahme der Taliban Schlimmstes befürchten. Dennoch wollen viele weitermachen. Wie auch immer. Von Agnes Tandler
Die große Flüchtlingsbewegung aus Afghanistan ins Ausland ist UN-Angaben zufolge aufgeblieben. Mehr als eine halbe Million sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Das Bundesinnenministerium indes meldet einen Anstieg von Einreisen aus dem Land. Migrationsexperte fordert Aufnahmeprogramme.
Vor drei Wochen ist der afghanische Menschenrechtler Abdul Ghafoor mit einem Flugzeug der Bundeswehr aus Afghanistan evakuiert worden. Ghafoor ist Direktor der Organisation Amaso, die sich in Afghanistan um abgeschobene und freiwillig zurückgekehrte Migranten kümmert. Auch diese Menschen seien nach der Machtübernahme der Taliban in Gefahr, sagte der 35-Jährige im Gespräch. Von Moritz Elliesen
Während die einen fordern „2015 darf sich nicht wiederholen“, bieten andere Menschen in Deutschland afghanischen Vereinen Hilfe und Spenden an. „Wir sind bereit, neuen Schutzsuchenden in allen Lebenslagen zu helfen“, betonen Migrantenorganisationen. Von Miriam Bunjes
Die Feministin Alice Schwarzer will keine Männer aus Afghanistan aufnehmen – ein Verstoß gegen die Flüchtlingskonvention und Fortsetzung ihrer islamfeindlichen Tradition. Von Jürg Müller-Muralt
Die private Aktion „Luftbrücke Kabul“ wirft der Bundesregierung mangelnden politischen Willen und unterlassene Hilfeleistung bei der Evakuierung von Menschen vor. Das Auswärtige Amt weist die Vorwürfe zurück.