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Ekrem Şenol, Gründer und Chefredakteur von MiGAZIN © MiG

Sieben Jahre MiGAZIN

Jahresrückblick und Neujahrspause

Das Jahr geht zu Ende. MiGAZIN läutet seine Pause ein. Doch zuvor schauen wir kurz zurück auf 2015. Zweifelsohne waren die Aufnahme und die Unterbringung von Flüchtlingen die Themen des Jahres. Wichtige Debatten haben wir trotzdem nicht geführt. Von Ekrem Şenol

Von Montag, 21.12.2015, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 13.01.2016, 17:26 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Flucht und Asyl waren zweifelsohne die Themen des Jahres 2015. Die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen waren omnipräsent. Von „großen Herausforderungen“ war die Rede oder von der vermeintlich erschöpften „Aufnahmekapazität“. Die Errichtung neuer Flüchtlingsunterkünfte waren ebenso Dauerthema wie die schleppende Bearbeitung von Asylanträgen; Kommunen, Länder und Bund rangen über die anfallenden Kosten, die Regierungskoalition über die Schärfe der künftigen Asylpolitik. Auch „Pegida“ hielt sich nach einer anfänglichen Schwächephase über das gesamte Jahr in den Medien, vergleichsweise konstanter war das Wortungetüm „Flüchtlingskrise“.

Länger in Erinnerung bleiben werden die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Heidenau oder Freital im Sommer. Prägend für 2015 war sicherlich auch die Order von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen. Die Willkommeschöre an den Bahnhöfen gingen weltweit um die Welt. Im Ergebnis muss Merkels Politik als sybmolisch qualifiziert werden. Unter ihrer Kanzlerschaft wurden die vermutlich schärfsten Asylgesetze erlassen, die Deutschland je gesehen hat – weitere Verschärfungen sind angekündigt. Auch der Streit um eine „Obergrenze“ wurde unterm Strich auf der symbolischen Ebene ausgetragen. Das „Wir schaffen das“ der Kanzlerin muss angesichts des gefundenen Kompromisses ergänzt werden um „…, wenn wir deutlich weniger Flüchtlinge aufnehmen“.

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Den Kontrast zum Kraftakt zahlreicher ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer im gesamten Bundesgebiet bildeten Bilder von den Grenzen Europas: hohe Stacheldrahtzäune, Fußmärsche an Autobahnen, Tote an Europas Küsten, Bilder von fliehenden Müttern und Vätern mit Kindern im Arm, Trauer, Tränen, bitter verzweifelte Menschen. Die Uneinigkeit in der Flüchtlingspolitik zelebrierte eindrucksvoll, worum es in dem Gebilde Namens „Europäische Union“ nicht geht: um Werte und Menschenrechte. Der Friedensnobelpreisträger kapitulierte vor ihrem eigenen Anspruch an der Spitze ihres sonst ständig mahnenden Zeigefingers.

Die SPD spielte 2015 selten eine bestimmende Rolle. Sie zeigte sich gerne als CSU-Bremse, ließ Seehofer und Co. aber freie Fahrt. Fiel sie auf, dann als übers Ohr gehauener Grünschnabel. Wie nach dem Doppelpass-Fiasko beim Kompromiss um die Optionsregelung schaffte es die Union auch bei den Verhandlungen zur Flüchtlingspolitik, ihr Sozialdemokrädchen durch juristische Spitzfinderei nachträglich vom Familiennachzug für syrische Flüchtlinge abzubringen. Wäre man hämisch, würde man fragen, warum ausgerechnet das Justizministerium „rot“ ist. Über ein „stets bemüht“ kam die SPD selten hinaus.

Keine Debatte

Überfordert zeigte sich auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Er schaffte es nicht, die Bearbeitungszeit von Asylanträgen zu reduzieren. Im unionsinternen Wettrennen um den härtesten Cop des Jahres setzte er sogar Regelungen durch, die die Asylbearbeitungszeit mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlängern werden. Erfinderisch zeigte sich de Maizière, wenn ihm – was nicht selten passiert – die Argumente ausgingen. So behauptete er vor einem Millionenpublikum im Fernsehen ins Blaue hinein, dass 30 Prozent der Flüchtlinge sich als Syrer ausgeben, obwohl sie keine sind. Später räumte sein Ministerium in einer von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage ein, dass nur neun Prozent der überprüften syrischen Dokumente „beanstandet“ wurden. Die Quote der tatsächlichen Betrüger dürfte noch einmal deutlich darunter liegen. Seine 30-Prozent-Behauptung machte trotzdem Karriere bei Pegida als Dauerbrenner-Vorurteil.

Weitere zahlreiche größerer und kleinerer Aufreger und Nettigkeiten haben uns ein abwechslungsreiches Jahr beschert. Was fehlte, war eine ordentliche Portion Debatte über Rassismus, über Werte, über Menschenrechte. Angesichts nicht enden wollender Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte hätte uns eine Diskussion nicht nur gut gestanden, sondern auch gestärkt für künftige Herausforderungen. Stattdessen haben wir uns unterhalten lassen von Happy-End-Nickligkeiten auf Parteitagen und von Vorschlägen, deren juristische Qualität sogar die Pkw-Maut unterbietet – Stichwort: Obergrenze. Aber die CSU lässt sich bekanntlich von solchen Kleinigkeiten nicht beirren.

Meistgelesen

Besonders aufgewühlt wurden MiGAZIN Leser 2015 vom Fall der Studentin Leyla, die auf offener Straße niedergeschlagen wurde und dabei ihr Bewusstsein verlor. Unbekannte hatten ihr Kopftuch heruntergerissen und sie mit Alkohol überschüttet. Die Polizei spielte ihre Anzeige herunter und vermutete sogar, Leyla täusche eine Straftat vor, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken. Erst nach dem Publikwerden im MiGAZIN kam Bewegung in die Sache; die Polizei fing endlich an zu ermitteln – wenn auch Wochen nach der Tat. Die Geschichte Leylas war der mit Abstand am meisten gelesenen Artikel des Jahres 2015 im MiGAZIN.

Auf Platz zwei folgt „Skandal! Flüchtlinge haben Handys„. Dieser ironische Titel zeigt, welche Sogwirkung und Konjunktur Vorurteile über Flüchtlinge 2015 hatten. Offenbar traf der Text einen Nerv. Auch der Drittplatzierte stellte eine weit verbreitete Wahrnehmung auf den Prüfstand. Bei der Fülle an Meldungen über „Flüchtlingsströme“ und „Flüchtlingswellen“, die auf Europa zurollten, reagierten viele Leser offenbar überrascht als sie erfuhren, dass „Libanon 715 Mal mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als die gesamte EU„. Auf Platz vier steht Satire: der Text mit dem sperrigen Titel „Immer mehr Übergriffe auf Flüchtlingsheime. Balkan-Länder streichen Deutschland aus der Liste der sicheren Staaten„, wurde – wir wissen das – in weiten Kreisen ernst genommen. Unser Gespräch mit dem ehemaligen Kriminalbeamten Thomas Wüppesahl schaffte es auf Platz fünf. Wir sprachen mit ihm über mangelhafte Strukturen bei der Polizei und Justiz, nachdem bekanntwurde, dass Polizisten in einer Wache in Hannover Flüchtlinge misshandelt hatten und die Tat nur zufällig bekanntwurde. Auch hierzu gab es keine Debatte über notwendige Reformen.

Danke!

Das MiGAZIN geht mit diesem Rückblick in die jährliche Pause. Wir werden die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auch in diesem Jahr nutzen, Kraft tanken, zurückblicken und nach vorne schauen. Wenn wir Sie hin und wieder mit Infos versorgen und Ihnen ab und an einen Denkanstoß geben konnten, freuen wir uns. Ermöglicht haben es die zahlreichen MiGMACHER – ob Anfänger oder gestandener Vollblutjournalist. Sie haben interessante Themen aufgespührt, recherchiert und sie aufbereitet – ehrenamtlich, Tag für Tag, für Sie!

Ende 2015 wird MiGAZIN sein siebtes Jahr vollenden. Wir freuen uns auf 2016. Mit Ihrer Unterstützung wird das MiGAZIN noch ein Stück besser werden – egal, ob Sie es weiterempfehlen, einen netten Kommentar unter diesen Text schreiben oder ob Sie ihm eine Spende zukommen lassen. Haben Sie vielen Dank!

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  1. KJB sagt:

    Das MiGAZIN ist als kritisches Fachjournal zu seinen Themenfeldern aus der digitalen Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Danke für die gute Zusammenarbeit auch in diesem Jahr und beide Daumen für 2016, KJB

  2. Fritz Basseng sagt:

    Danke für alles, was Sie in „MIGAZIN“ veröffentlichen!

    Es weitet vor allem den Blickwinkel auf die angesprochenen Probleme und bringt hoffentlich viele Leser zu besserer Einsicht.

  3. Julia sagt:

    Danke MIGazin!

  4. Sami sagt:

    Auch ich möchte mich für die tolle Arbeit bedanken. Migazin ist bei mir tägliche Pflichtlektüre.

  5. Rober sagt:

    Ihr seid cool, ihr seid die besten.

  6. Hatice sagt:

    Schade, dass ich euch erst vor wenigen Monaten entdeckt habe.

  7. K. Wieland sagt:

    Danke den MiGazin-Machern! Sie sind jeweils die erste Quelle, die ich Neulingen in der Migrationspolitik (und das schließt die Flüchtlingsarbeit ein) empfehle.
    Ich möchte Ihre Informationen und Sichtweisen nicht missen!
    Gutes Neues,
    Karla Wieland

  8. Erdinger sagt:

    Alles gute! Ich hoffe, im neuen Jahr helfen auch vermehrt muslimische Migranten ehrenamtlich mit bei uns Helfern. Da waren nämlich nicht gerade viele dabei, die ihre Glaubensbrüdern und schwestern unterstütz haben! Bitte macht auch hier Aufrufe und Ankündigungen!

  9. Han Yen sagt:

    Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich dem Migazin ein Lob aussprechen soll für das Jahr 2015. Ich hatte eher das Gefühl, dass sich das Migazin vom Agenda Setting der Politik, Stiftungen, Wissenschaft, Arbeitgeberverbänden und privaten Medienkonzernen vor sich her treiben läßt.

    Die Flüchtlingskrise ist eigentlich ein Fall für internationale Steuern. Davon ist die Tobin Tax die bekannteste Steuer, aber im Zusammenhang mit der Bankenkrise sollte die Spahn Tax bekannter gemacht werden. Ebenso gibt es Vorschläge zu internationalen Steuern auf den Mineralien Handel, Erdgas- und Öl Handel, um Gemeinschaftsaufgaben der supranationalen Institutionen zu finanzieren. Flüchtlingshilfe ist ein typisches Thema für die Staatengemeinschaft und muß auf solide fiskalische Grundlagen gestellt werden. Die beste Lösung ist es die Finanzbranche und die Energie- und Rohstoffkonzerne zu besteuern, für die man die Kriege führt. UNO Beamte haben bereits in den 1960er Machbarkeitsstudien vorgelegt. Im Zeitalter der Globalisierungskritik mit attac und dem Weltsozialforum war das Mainstreaming des Themas internationale Steuern hinein in die Integrationsräte und die Diaspora Glaubensgemeinschaften eher nicht vorhanden im Jahr 2015. Die Einwandererminderheiten haben aber viel mit dem Thema internationale Steueren am Hut. Das fängt bei der Chirac Steuer an und hört nicht auf bei der Bhagwati Steuer für hochqualifizierte Zuwanderung oder Coubertobin Tax für den transnationalen Spielertransfer markt für Fußball Klubs.

    Ich bin auch schwer von den Diaspora Glaubensgemeinschaften enttäuscht, dass sie sich trotz ihres Privilegienbündels ihre Berufung in die Rundfunkräte und Drittsenderechte nicht genutzt hat, und weiterhin es bevorzugt unsichtbar zu sein. Damit spreche ich besonders die jüdischen Gemeinden, die bulgarisch-orthodoxe Kirche, rumänisch orthodoxe Kirche und die russisch-orthodoxe Kirche und Ahmadiyya Muslim Jamaat an. Diese Diaspora Glaubensgemeinschaften haben das Dienstherrenrecht und das Besteuerungsrecht für ihre Gemeinden und könnten sich mühelos mit dem Bürgerfunk kurzschließen und Dokumentationen über Migration und Flucht für die Volkshochschulen, Schulen und Universitäten finanzieren. Ich sehe auch keine Beteiligung der Diaspora Glaubensgemeinschaften bei den Umsonstläden und in der Geschenkökonomie, um den Flüchtlingen zu helfen.

    In der Frage der Kinderarbeit erwarte ich von Diaspora Glaubensgemeinschaften, dass die die Kinderarbeit mit dem Grabstein Handel auf die Agenda setzen und die beiden Großkirchen angreifen. Ebenso sollte das Thema Kinderarbeit bei Fifa Verbänden selbstverständliches Thema werden. Die Profi Klubs haben komplette Vereine in den ehemaligen Kolonialstaaten aufgekauft, um junge Kicker nach Europa zu locken. Diese Kinder stehen mittellos auf der Straße, wenn sie nicht kuschen, wie es die Vereine wollen. Von den People Of Color Fußball Stars sollte man zu diesem Thema eine kritische Aussage erwarten.

    Das Thema Ethik Fonds um die Sparguthaben der Zuwanderer von der Kreditfinanzierung von Rüstungsfirmen zu isolieren ging unter, obwohl der Zusammenhang von Migration und Flucht mit den deutschen Rüstungsexporten klar ist.

    Ebenso fehlen die Diaspora Glaubensgemeinschaften bei den Mitternachtsmissionen, um die Sex Arbeiterinnen aus Osteuropa und die Stricherjungen vor weißen deutschen Homosexuelen und Sex Touristen zu schützen. Die weißen deutschen Dominanz Feministinnen haben es mühelos geschafft aus der Huren Hilfe, eine Prostuitutionseinstiegshilfe zu machen. Das können wir uns von den weißen deutschen Akademikerinnen und Sozialarbeiterinnen nicht länger gefallen lassen. Unsere eigenen Organisationen in der Huren Hilfe sind völlig marginalisiert und vom neoliberalen Wahn an den Rand gedrängt worden.

    Die Kritik am Staatsangehörigkeitsrecht ist zu zahm. Leistungen im Integrationssprachkurs werden mit einer Verkürzung der Wartezeit für eine Einbürgerung belohnt, jedoch werden ehrenamtliche Stunden im Bevölkerungsschutz bei Feuerwehr, Katastrophenhilfe, Seuchenschutz und Zivilschutz nicht belohnt. Bei den Hafenbränden und der Superdiversität in den Großstädten ist das eigentlich unverständlich. Personalprobleme sind nämlich abzusehen.

    Wanderarbeiterfragen, Seefahrer, LKW Fahrer, Arbeiter auf Öl Platformen, Hafenstaatskontrolle und Arbeiterstrich sind kein Thema für das Migazin gewesen. Auch hier sind Diaspora Glaubensgemeinschaften in der Rolle des Advokaten gefragt. Es ist mir unverständlich, warum man nicht mit dem Europäischen Wanderarbeiterverein sprechen will.

    Seefahrer, LKW Fahrer und Arbeiter auf Öl Platformen aber auch transnationale Projektarbeiter sind entscheidende Gruppen der Arbeitsmigranten, weil sie für die kapitalistische Maschinerie in der EU wichtig sind. Die Seefahrer Hilfe in Kooperation mit der ITF sollte ordentlich mit den Diaspora Glaubensgemeinschaften organisiert werden, weil sie die gleichen linguistischen Sprachressorcen wie die Schiffsbesatzungen haben. Dafür müssen sie eine juristische Basisschulung fordern. Die Aktivisten vom Transnationalen Migrantenstreik haben nichts aus der Arbeitergeschichte gelernt. Seefahrer, Landarbeiter und Hafenarbeiter sind immer die vorderste Front der migrantischen Arbeiterbwegung gewesen zusammen mit der Textilindustrie Arbeiter.

    Die Einwandererminderheiten ist die Existenz von Beschwerdekanälen in Den Haag und New York für Minderheitenfragen nicht bekannt, sonst hätten sie sofort einen UNO Komissar ins Land geholt gegen die Welle der islamfeindlichen Anschläge. Die UNPO macht es richtig, so eine Organisation mit vergleichbaren Statuten könnten auch die Auswanderer Diasporas gebrauchen. Dabei sollten die in den USA lokalisierten Diasporas ein Büro in New York unterhalten und die europäischen Auswanderer Diasporas ein Büro in Den Haag. Schauen sie sich einmal das Haus der Demokratie in Berlin an, um einen Eindruck zu bekommen mit welchen Menschenrechtsorganisationen und internationalen NGO’s die Einwandererminderheiten eine Bürogemeinschaft eingehen sollten. Transnationaler Demokratie, Arbeiterrechte, Kinderrechte, Frauenrechte und Menschenrechts Export sind Anliegen der Diasporas. Die Sprechattrappen der politischen Stiftungen und Token Parteimitglieder mit Migrationshintergrund verschatten die relevanten Themen.

    Homo-nationalistische Angriffe auf muslimische Moscheen mit Hilfe sensationsgeiler Medien hätten sie mit dem Verweis auf polnische Stricherjungen parieren sollen und den Ausbau des Seuchenschutz Programmen für aufgegriffende homosexuelle Freier fordern müssen.

    Beim der Gentrifizierung mit dem Kommunalpolitiker, Wohnungsbaugenossenschaften, Immobilienmakler und Immobilienfonds die Einwandererminderheiten aus den guten Schuleinzugsbezirken rauswerfen, haben sie keine Gegenstrategie mehr Publizität verschaffen können. Die beiden Großkirchen, Gewerkschaften und die Architekturverbände stehen immer noch einer überwältigen Mehrheit von Beamten, Banken und Bauwirtschaft in den Kommunen gegenüber.

    Langsam sollten sie auf den Gedanken gekommen sein mit Hilfe des Deutschen Institutes für Community Organizing ein Bündnis mit den Großkirchen, Gewerkschaften, Architektur und Mietervereinen gegen die Gentrifizierung zu schmieden.

    Auch das alte Konzept der Planerzellen mit Laienplaner, die man durch Lotteriewahl zusammen stellt, um Gentrifizierung und Sanierungskonzepte einen Strich durch die Rechnung zu machen. Mit Lotteriewahlen mit zufällig gezogenden Laienplanern kann man auch eine Mini-Öffentlichkeit für Umfragen und Petitionseingaben für mehr direkte Demokratie erhalten, um den Rechten das Wasser abzugraben, die angeblich die schweigende Mehrheit repräsentieren. Bei Lotteriewahlen aus der Grundgesamtheit der Wohn-Bürger aus dem Melderegister einer Gemeinde ist eine Quote automatisch eingebaut.

    Das Thema Waldkindergarten fehlt komplett, obwohl es unter den Kindergarten Konzepten eines der besten ist, weil man für einen Waldkindergarten keine Infrastruktur braucht und wir die Einwandererkinder frühzeitig vor aller Art Allergien damit schützen immunisieren können. Ein Waldkindergarten braucht im Prinzip nur eine Finanzierung der Personalkosten und nutzt dann den Staatswald, Wiesen und Strände als Kindertagesstätte. Finanzierungsquellen sind gesetzlich geregelt, was man braucht sind Elterninitiativen, die Einwanderereltern und deutsche Eltern mit Waldspaziergängen und Info Vorträgen mobilisieren kann.

    Der pädagogische Austauschdienst vermittelt Sprachassistenten für die Deutsch und die Englisch Frühförderung, damit kann man deutsche Eltern locken, ihre Kinder ab zwei Jahren mit Einwandererkinder zusammen zu stecken. Eine pro-aktive Personalanforderung fehlt von den Integrationsräten und den Diaspora Glaubensgemeinschaften für die Kindergärten und dem Schulhort.

    Wir haben soviele binationale Kindergärten, die völlig unsinnigerweise straucheln mit amateurhaften Immersionsprogrammen, dass man langsam auf den Gedanken kommen sollte, dass man sie mit einem ordentlichen virtuellen Kindergarten in einer quelloffenen virtuellen Welt ausstatten sollte. Gehen sie dazu zu den Botschaften und verlangen sie ein gemeinsames Programm mit den Kindergärten in den Herkunftsstaaten. Die Zeitzonen sind nicht so weit voneinander entfernt bei den meisten Einwandererminderheiten. Die deutsche Kindergärtnerin übernimmt die Deutsch Früh Förderung. Die Botschaften können ein Immersionsprogramm in einer virtuellen Welt spendieren für die man Zuwanderer Hausfrauen als Kindergarten Helferin qualifizieren könnte. Gehen sie zu den Pädagogik Instituten und überzeugen sie Zuwanderer Pädagoginnen und organisieren sie eine Demonstration vor den Botschaften der Auswandererländer mit den Diaspora Glaubensgemeinschaften, um die Erhaltung der Muttersprache zu sichern.

    Die Anti-Diskriminierungspolitik auf dem Wohnungsmarkt ist Mist, weil da vor allem weiße deutsche Mietervereine agieren. Eine Rückkehr in die Zeit der migrantischen Mieterstreiks ist unmöglich. Was sie brauchen ist eine unabhängige Organisation, die Bürgschaften oder Mietkautionen stellt im Austausch gegen digitale Kopien der Mietverträge hinterlegt in einem digitales Dokumenten Management System. Dann wissen sie nämlich, wie viel mehr Miete Einwandererminderheiten zahlen im Vergleich zu deutschen Mietern. Vermieter erheben einen Mietaufschlag für nicht-deutsche Mieter, weil sie sich vor schlechterer Vermietbarkeit der Wohnungen fürchten bei zu hoher Ausländer-Quote. Dieser Effekt ist bei allen Ausländergruppen beobachtet worden, sogar bei westeuropäischen Zuwanderern !

    Die deutsche politische Klasse beabsichtigt die islamischen Verbände als Sandsack für islamfeindliche Ressentiments im Klima der Terrorangst aufzubauen, um einen Vorwand zu haben, um den Überwachungsstaat und die Geheimdienste aufzurüsten.

    Überwachungsstaat, Folter und Staatsterror als Gegen Strategie zu jihadistischen Terror und bizarre Rüstungsexporte an Al Quaida sind sehr widersprüchlich. Widerspruchsgeist dagegen könnte den Klebstoff liefern, um sozialdemoratische, linke Auslandsparteien, die auf den Status von Vorfeld Organisationen deutscher Parteien gesunken sind zusammen zu bringen mit Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, kritische Journalisten und Diaspora Glaubensgemeinschaften. Die DICO und attac liefern die Agenda und die Organisationsstrategie.

    Die akademische Irrlichter bei der postkolonialen Theorie und der Kritischen Weißein Forschung müssen isoliert werden, damit wir die das Community Organizing der DICO bekannter machen können und in die Glaubensgemeinschaftenn und attac tragen können. Das Agenda Setting der politischen Stiftungen und Parteien muss durch eine transnationale Bewegung konterkariert werden. Das DICO Community Organizing kann dabei nützlich werden.

    Die Einwandererminderheiten haben ein Problem mit der Diskriminierung auf den Ausbildungsmärkten. Daher haben sie auch Probleme mit den dualen Studiengängen. Sie brauchen einen öffentlichen Zeitarbeitsmarkt für Schülerjobs, Service Learning und Studentenjobs mit öffentlichen Unternehmen, um Lebenslauf Optimierung machen zu können.

    Gehen sie zur Bundesliga und fordern sie eine Sponsoren Liste an und vergleichen die Liste mit den Unterzeichnerfirmen der Charta für Vielfalt. Es sollte sich eine Schnittmenge ergeben von Konzernen mit denen man eine Ausbildungsmesse organisieren kann in Zusammenarbeit mit Bundesliga Sponsoren Netzwerk.

    Kirchen und Diaspora Glaubensgemeinschaften können mit Kleinaktionärs Verbänden sprechen, um Zugang zu Hauptversammlungen zu bekommen, um die Arbeitgeberseite mit öffentlichen Druck zu zwingen, sich an einem Ausbildungs- und Arbeitsbündnis zu beteiligen. Die Großkirchen haben Aktienpakete mit Stimmrechten, so dass sie auf jeden Fall Zugang zur Hauptversammlung haben. Aber auch Diaspora Glaubensgemeinschaften können mit Hilfe ihres Steuerrecht, Aktienkäufe von Unterzeichnerfirmen der Charta der Vielfalt tätigen, um Arbeitsmarktinteressen der Einwandererminderheiten auf der Hauptversammlung auf die Agenda zu setzen. Die Arbeitsämter brauchen von den Unterzeichnerfirmen der Charta der Vielfalt und den Sponsoren firmen der Bundesliga Diversitätsstatistiken, um Benchmarking für das Diskriminierungsgeschehen zu erhalten.

    Das Problem mit der transnationalen Sorgearbeit mit Frauen die drei Haushalte führen ihren eigenen, einen deutschen Arbeitgeber Haushalt und einen Haushalt im Auswanderungsland, wo die Kinder zurück gelassen wurden, sollten mit Ledigenheimen mit Einküchenhäuser und Haushaltskooperativen angegangen werden, damit die Frauen sichtbar werden. Außerdem brauchen diese Frauen eine Tagesmutter Genossenschaft mit definierten Preisen und Leistungen. Dazu müssen sie in die Debatte um das Thema „Mini Genossenschaften“ einsteigen.

    In der EU fehlt so etwas wie eine United Farm Worker für die Agrarbetriebe in Südeuropa. Trotz der ertrunkenden Migranten im Mittelmeer, die praktisch auf dem Weg zur Arbeit sterben, scheint niemand mit etwas Ahnung von Landarbeitern, die United Farm Workers für den EU Kontext emulieren zu wollen. Die United Farm Worker sollten aber jeden Zuwanderer in der BRD ein Begriff sein. Warum gibt es keine Lesetexte zu den United Farm Worker in den Lehrwerken des Integrationssprachkurs.

    Die Diaspora Glaubensgemeinschaften sollten sich einmal überlegen, ob sie sich nicht mit den britischen Einwandererminderheiten zusammen tun wollen, um eine gemeinsame Lebensversicherung, KfZ-Versicherung, Hausratsversicherung und Haftpflichtversicherung aufzubauen. Die britische Regierung bietet interessante Steuernachlässe für Investitionsvehikel an. Lebensversicherung sind im Zusammenhang mit der Gründungsaktivität von Diaspora Unternehmen spannend, weil sie geduldiges Kapital liefern können. Es gibt Geschäftsmodelle für Minority Venture Funds aus den USA, dass man auf den britischen Kontext umbiegen könnte, um Einwandererminderheiten mit Equity in der EU zu versorgen. Über die Diaspora Glaubensgemeinschaften kann man rasch einen Strukturvertrieb für Lebensversicherungen aufbauen. Zuwanderer scheitern am Geschäftsplan, daher sollten sie mit den Franchise Verbänden zusammen arbeiten. Man könnte einen Business and Employment Cooperative für Franchising hoch ziehen, um die Überlebenswahrscheinlichkeit der Diaspora Gründungen zu erhöhen – die Geschäftsmodelle sind nämlich bewährt bei Franchise Verbänden. Frankkreich kann da helfen. Was man vom Staat braucht sind Zugänge zu den Ausbildungsfernkursen für Buchhaltung, die von der Jobagentur angeboten werden. Fremdkapital sollten sie mit Privatkrediten (Beteiligungsdarlehen und stiller Teilhaberschaft) über Crowdequity von Familie, Freunden und Bekannten aufnehmen. Die Finanzdienstleistungsversorgung aus Großbritannien ist ziemlich das Beste, was man in der EU bekommen kann. Die Kirchen und Wohlfahrtsverbände sollten Diaspora Glaubensgemeinschaften Büroräume zur Verfügung stellen, damit sie als lokaler Finanzintermediär für britische Crowdequity fungieren können.

    Die Integrationsräte und Diaspora Glaubensgemeinschaften müssen sich mal mit dem Berufsverband unabhängiger Handwerkerinnen und Handwerker e. V., dem Gewerbeamt und dem Reisegewerbe zusammen setzen, ob sie nicht hochqualifizierte Zuwanderer für die Gründung eines Mikrokreditinstitutes in ihrer Stadt mobilisieren wollen. Das Deutsche Mikrofinanz Institut stellt die Ressourcen zur Verfügung, sie brauchen nur Bewerber.

    Das Thema steuerbegünstigte Multi Stakeholder Genossenschaften (Solidarity Coops) fehlt völlig. Der Genossenschaftssektor wird immer noch von Konsumgenossenschaften und Wohnungsbaugenossenschaften beherrscht. In jeder Großstadt gibt es eine Sockelbevölkerung in den Ankunftsviertel der Einwanderer mit ethnischer Ökonomie, die man besser als Multi Stakeholder Genossenschaft organisieren sollte. Die Europäische Genossenschaft ist im Prinzip ein Rechtskleid dafür, aber die Gründungskosten sind viel zu hoch, man braucht eine Mini Europäische Genossenschaft. Wegen der EU Freizügigkeit wird es Migration zwischen den Grenzregionen und aus Osteuropa geben. Die EU Fonds können die Gründungsberater finanzieren, während der Mikromezzanin Fonds das Equity Kapital für Erweiterungsinvestitionen und Gründungsaktivitäten bereit stellt. Das Gründungskapital sollte aber durch vorwiegend durch Genossenschaftsanteile gezeichnet werden können. Mini Europäische Genossenschaften müssen für verschiedene Kapitalbedarfe umsetzbar werden.

    Mit Hilfe des Mikromezzanin Fonds und eines Mikrokreditinstitutes kann man im Prinzip ökonomische Anreize setzen für kleine Betriebe, um Zuwanderer einzustellen, wenn man sich in den Antragsprozeß mit einer Hausbank zwischenschaltet. Den Banken, Sparkassen und Kreditgenossenschaften ist die Hausbank Funktion zu teuer. Daher könne man sich überlegen, ob man nicht eine eigene Kreditgenossenschaft aufmacht mit Aufbauhilfe durch die Kreditgenossenschaften. Die Raiffeisenbank Gammesfeld eG ist z.B. die kleinste Kreditgenossenschaft in der BRD, solche Kreditgenossenschaften könnten in jeder deutschen Großstadt mit Einwandererminderheiten existieren als Europäische Genossenschaft mit Diaspora Glaubensgemeinschaften, Diaspora NGOs und Shareholder Banken als institutionelle Mitglieder. Auch die fast zinsfreie JAK Schweden wäre ein Modell, um die Kreditfinanzierung von Arbeitsplätzen und Ausbildungsplätzen mit den eigenen Spareinlagen zu leisten. Eine solche beschäftigungsfördernde Kreditgenossenschaft braucht neben Zugang zum Mikrokreditfonds und dem Mikromezzanin Fonds nur eine ausreichende Menge ehrenamtlicher Kreditsachbearbeiter, die hochqualifizierte Zuwanderer stellen können. Brauchbar wäre es auch, wenn eine solche lokale Kreditgenossenschaft Lotterie Bonds nachdem Vorbild der britischen Premium Bonds vertreiben dürfte, um zinsgünstiges Kredite vergeben zu können. Eine Akzeptanz von steuerfreien Zinsgewinnen aus britischen Premium Fonds in Pfund Sterling wäre auch nicht schlecht, damit die Leute in Pfund Sterling sparen können. Da muss man sich einmal mit der BAFIN und den staatlichen Lotterien zusammen setzen.

    Um die Kreditgenossenschaften der Einwanderminderheiten gehören Pfandleihen und Autopfandleihen als Stammkunden, um die Verschuldung der Einwandererminderheiten durch Zinseszins zu vermeiden.

    Die neuen Social Labs benötigen so etwas wie ein Analogon zur britischen Big Society Bank, um gemeinwohlorientierte Ökonomien im Dritten Sektor in den Ankunftsstädten der Geflüchteten und den Einwandererminderheiten ansiedeln zu können.

    Das Thema bezahlbares Wohnen haben die Diaspora Glaubensgemeinschaften, Freireligiösen und Humanistischen Verbände noch nicht für sich entdeckt, um den Einwandererminderheiten mit diskriminierungsfreien Wohnungsgenossenschaften zu helfen. Die BRD kennt einige Musterprojekte mit Studentendörfern und Ökosiedlungen, deren Siedlungsformen man für Einwandererminderheiten und Berufsakademiestudenten, transnationale Sorgearbeiterinnen und Einwandererstudenten nutzen kann. Diese Bevölkerungsgruppen sind eine perfekte Kombination für ein Quartier. Die transnationalen Sorgearbeiterinnen erhalten Haushaltskooperativen, die BA Studenten erledigen Dienstleistungen im Hausaufgabenzenter und die Einwandererminderheien bieten Ethno Betriebe und Güter für die Kommunen an.

    Die Kommunen müssen nur Grundstücke im Wonhgebiet und Mischgebiet einem Community Land Trust überlassen, dass von den Diaspora Glaubensgemeinschaften, Freireligiösen und Humanistischen Verbänden verwaltet wird.