Polizei ermittelt in alle Richtungen
Unbekannter verübt Brandanschlag auf Hagener Moschee
In Hagen hat ein Unbekannter Feuer in einem Gebetsraum einer Moschee gelegt und ist geflüchtet. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Die Moscheegemeinde ist besorgt angesichts steigender Angriffe auf Muslime.
Montag, 31.08.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 31.08.2015, 22:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Im Gebetsraum einer Hagener Moschee wurde von einem Unbekannten ein Brandanschlag verübt. Polizeiangaben zufolge war am Samstagmorgen ein junger Mann den Gebetsraum der Moschee eingedrungen. Dort entnahm er einem Regal fünf oder sechs Schulungshefte, zündete sie auf dem Teppich des Gebetsraumes an und floh.
Glücklicherweise lösten die Flammen und der Rauch den Feueralarm aus, so dass der herbeieilende Jugendwart der Moschee das Feuer löschen konnte, ehe es sich ausbreitete. Auf dem Teppich entstand ein Brandfleck. Bei der verdächtigen Person soll es sich um einem jungen Mann im Alter von ca. 20 Jahren handeln. „Die Polizei ermittelt in alle Richtungen“, teilt die Polizei mit. Da ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht auszuschließen sei, habe der Staatsschutz der Hagener Polizei die Ermittlungen übernommen.
Die Moschee gehört dem Verband der Islamischen Kulturzentren. In einer Erklärung verurteilt der Verband den „feigen Anschlag auf das Schärfste“. In letzter Zeit sei ein starker Anstieg von Angriffen auf Muslime und ihren Einrichtungen zu verzeichnen. Die Moscheegemeinde hofft, dass der Täter möglichst schnell gefasst wird. (eb)
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Immer wieder heißt es in solchen Pressemitteilungen: „Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus“, obwohl dieser Verdacht eigentlich an erster Stelle stehen müßte. Die Islamfeindlichkeit ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, doch verhalten sich die Sicherheitsbehörden immer noch so, als sei diese eine nur äußerst seltene Erscheinung oder als gebe es sie nicht.
Das Tatmotiv „Islamfeindlichkeit“ existiert bei ihnen noch gar nicht, obwohl der Anschlag explizit auf die Räumlichkeiten einer islamischen Organisation ausgeübt wurde und nicht etwa auf ein türkisches Lebensmittelgeschäft. Das Adjektiv „fremdenfeindlich“ trägt hier mit dazu bei, den Islam in Deutschland als etwas Fremdes und nicht zu Deutschland gehörig anzusehen. Vermutlich würden sie auch einen Anschlag auf eine von Muslimen deutscher Herkunft betriebene und besuchte Moschee als „fremdenfeindlich“ bezeichnen.
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