MiG.Oranje

Wilders‘ Moslem-Hass immer skurriler

Koranverbot, Kopflumpensteuer – die PVV ist seit 5 Jahren kreativ beim Schikanieren von nieder-ländischen Moslems. Jetzt hat sich die Wilders-Truppe etwas Neues einfallen lassen: Die Kaffee-haus-Inspektion – damit Achmed endlich an die Arbeit geht!

Von André Krause Mittwoch, 14.12.2011, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 16.12.2011, 1:47 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Henk und Ingrid, die tapferen, hart arbeitenden Niederländer, denen nichts geschenkt wird, sind es mal wieder leid. Zumindest behauptet dies ihr selbsternanntes Sprachrohr, die Partij voor de Vrijheid.

Es ist aber auch eine unzumutbare Situation: Da quält sich die autochthone Vorhut in aller Herrgottsfrühe zur Arbeit im Interesse von Volk, Königin und Vaterland – und was treibt der allochthone Bodensatz der Gesellschaft? Tja, die Knaben sitzen den lieben langen Tag im Kaffeehaus und palavern über Allah und die Welt. Wer weiß, was sie dort aushecken? Zeit genug haben sie ja…

___STEADY_PAYWALL___

Aber die PVV greift durch! Wilders-Marionette Leon de Jong, Mitglied der Zweiten Kammer, zum oben beschriebenen gesellschaftlichen Skandal: „Es zeigt sich zu oft, dass namentlich nicht-westliche allochthone (lies: muslimische, Anm. AK) Jugendliche angeben, nicht arbeiten zu wollen, während sie das sehr wohl können. Henk arbeitet sich dumm und dämlich, während Achmed im Bett liegen bleibt. Das geht wirklich nicht.“

Nein, das ist tatsächlich unerhört! Achmed benötigt einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten. Damit er endlich etwas für das Abendland tut, soll künftig die Kaffeehaus-Inspektion auf Streife gehen und arbeitsscheue Kaffeeschlürfer ausfindig machen. Übrigens sollen sich die Razzien nicht nur auf Kaffeehäuser erstrecken, sondern auch auf Nachbarschaftshäuser und allerlei Orte, wo die allochthone Jugend gerne herumhängt, um die Zeit mit dubiosen Machenschaften auf Kosten des Steuerzahlers tot zu schlagen – im schlimmsten Falle heißt das: „Straßenterrorismus“ (PVV).

Sobald ein fauler, junger Moslem im Visier der Inspekteure steht, soll ihm ein Jobangebot unterbreitet werden, um ihm den Weg in eine sinnvolle Existenz zu ebnen. Falls die fragliche Person keinen Bock auf ehrliche Arbeit hat, droht die PVV mit altbekannten Sanktionen: Transferleistungen komplett streichen – dann gibt’s auch keinen Kaffee mehr!

Jetzt könnte man natürlich über diese plumpe Art und Weise, Moslems mal wieder an den Pranger zu stellen, um die xenophoben Wutbürger zu bedienen, schallend lachen. Doch die Zeiten haben sich nach der rechtsextremistischen Mordserie in Deutschland definitiv geändert. Auch wenn die Vorschläge noch so skurril daherkommen, gilt in erster Linie: Die Wilders-Truppe zündelt mal wieder ganz bewusst und nimmt es aus elektoralen Beweggründen billigend in Kauf, ca. 1 Million Niederländer muslimischen Glaubens schroff zu beleidigen. Den Bürgern soll abermals aufgezeigt werden: Seht her, diese Nichtsnutze liegen uns nur auf der Tasche! Warum sind die eigentlich hier? Wer hat sie eingeladen? Und: Warum verschwinden sie nicht einfach? Vielleicht, muss man da mal nachhelfen…

Letzteres ist fraglos seit 2006 das Hauptziel der Partij voor de Vrijheid. Man kann nur hoffen, dass die meisten Moslems in unserem Nachbarland mittlerweile ein ganz, ganz dickes Fell haben. Und die Mehrheit der autochthonen Niederländer die neueste Politclownerie aus dem Hause Wilders endgültig zum Anlass nimmt, um der PVV definitiv den Stempel „ganz normale, ernst zu nehmende Partei“ zu verwehren. Dann ist der rechtspopulistische Spuk nach den nächsten Wahlen zur Zweiten Kammer hoffentlich beendet. Und diese Wahlen können „dank“ Wilders‘ Anti-Europa-Tiraden schneller kommen, als man derzeit denkt… Aktuell Meinung

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. gedanke sagt:

    Die Muslimischen Arbeitslose hängen im Kaffee herum ,Arbeitslose Christen in der Kneipe.
    Und was machen wir nun ?
    Dem Arbeitslosen sollte auferlegt werden 8 Stunden regulär wie ein Arbeitender auf dem Arbeitsamt hocken oder was kann man sich darunter vorstellen.Das gerade dieser Mär vom auf der Tasche liegenden Moslem erzeugt bei mir ein Gähnen.Im Osten der Repuplik liegen uns die Nazis auf der Tasche,dieses Pack muß ich seit 1989 mit durchfüttern .

  2. André sagt:

    Es geht der PVV doch überhaupt nicht um „Islam-Kritik“ (steht im Koran: „Du sollst den ganzen Tag im Kaffeehaus sitzen?“), sondern darum, 1 Mio. Niederländer wieder pauschal an den Pranger zu stellen: Dieses Mal sind sie faul und parasitär. Allein ein Blick auf die Arbeitslosenquote unter nicht-westlichen Allochthonen zeigt auf, dass diese Unterstellung völlig unhaltbar ist. Als seriöse Gesprächspartner haben sich Wilders und Co. wieder einmal diskreditiert. Und mal am Rande: Gerade konservative Islamkritiker, denen es wirklich um die Sache geht, verurteilen die PVV seit Jahren scharf für solche „Aktionen“ (s. u.a. Bart-Jan Spruyt, ehem. WIlders-Weggefährte) – und das meiner Ansicht nach völlig zu Recht.

  3. Peter sagt:

    Bitte nur ! eine Stelle im Koran zitieren, die schön ist. …….., die nicht abrogiert ist und nicht aus der Bibel stammt.

  4. Pragmatikerin sagt:

    Wie die Niederlande ihre politischen Problme lösen, mag für manche nicht nachvollziehbar zu sein, wichtiger aber sollte es sein, den Blick auf die BRD zu werfen. Ich denke, wir haben ähnliche Probleme müssen sie aber auf deutscher Regierungsebene lösen.

    Wie das gemacht wird – ob „abgeguckt“ wird – warten wir es ab. „Es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird“ (altes geflügeltes deutsches Sprichwort). ;-)
    Pragmatikerin

  5. Pingback: Zu den Protesten rund um „Innocence of Muslims“: Es lebe die Meinungsfreiheit! | LIBERTEBLOG