Ratgeber

„Durchblick Pflegeversicherung“ jetzt auch in türkischer Sprache

Die Pflegeversicherung ist ein komplexes und selbst für Menschen, die der deutschen Sprache mächtig sind, ein meist undurchsichtiges Gebiet. Für Menschen, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, ergeben sich kaum überwindbare Hürden.

Montag, 28.09.2009, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 29.08.2010, 16:48 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Familien- und Krankenpflege e. V. Essen ist Herausgeber der Broschüre „Durchblick Pflegeversicherung“ und hat sich zum Ziel gesetzt, für Transparenz zu sorgen. Die Broschüre bündelt Informationen rund um die Pflegeversicherung, die für Pflegebedürftige und deren Angehörige gleichermaßen gedacht sind.

Die Autorinnen, Frau Mechthild Nijhuis und Frau Claudia Schröder, klären auf über das Verfahren der Beantragung einer Pflegestufe bis hin zu einem möglichen Widerspruch gegen ein Pflegegutachten. Ein eigenes Kapitel ist außerdem der Einstufung pflegebedürftiger Kinder gewidmet.

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Erhältlich ist die Broschüre zum Selbstkostenpreis von 2,50 € im Gesundheits- und Beratungszentrum Essen-West der Familien- und Krankenpflege e.V., Altendorfer Str. 355-357, 45143 oder unter der Rufnummer 0201/706011.

Die bereits in mehreren Tausend Exemplaren vertriebene deutsche Fassung ist nun auch in türkischer Sprache unter dem Titel „Her yönüyle Bakım sigortası“ erhältlich und die aus der Pflegereform 2008 hervorgehenden Änderungen sind in die Broschüre bereits eingeflossen. Recht

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  1. Kati V. sagt:

    Unsere lieben Einwanderer sollten lieber unsere Sprache lernen, statt sich auf das Drucken unserer Broschüren auf türkisch zu verlassen. Das fördert nur das Desinteresse an Integration.

  2. stefan sagt:

    Wie sagte die Beauftragte der Bundesregierung für “Migration”, Prof.Dr.Maria Böhmer, doch so schön:

    “Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind uns willkommen, sie sind eine Bereicherung für uns alle.”

    • Selçuk sagt:

      Wo ist denn bei diesem Kommentar der Zusammenhang mit dem obigen Artikel? Wenn ich mir die Webseite, die der Kommentator angegeben hat, angucke, finde ich zwar, dass meine Frage überflüssig ist, aber evtl. kann der Kommentator eine plausible Erläuterung anbieten.

  3. Andre sagt:

    … das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Kann meinem Vorredner nur Recht geben. Sind die Sozialkassen denn immer noch nicht genug geschröpft??

    • Selçuk sagt:

      „Erhältlich ist die Broschüre zum Selbstkostenpreis von 2,50 € im Gesundheits- und Beratungszentrum Essen-West der Familien- und Krankenpflege e.V., …“

      Heißt das denn nicht, dass der Käufer die Kosten übernimmt?

      • Selçuk sagt:

        Hat keiner eine Antwort auf diese Frage? Evtl. die Redaktion? Ich frage deshalb, da bis jetzt von zwei Kommentatoren behauptet wird, dass der Staat bzw. die Steuerzahler dafür bezahlen müssen. Stimmt das wirklich?

  4. Sedef sagt:

    Hätte Deutschland von Anfang an – und damit meine ich die letzten 40 Jahre – eine vernünftige Integrationspolitik betrieben, ja dann hätte man sich solche Broschüren sparen können, weil dann wahrscheinlich jeder Türke aus 1. Generation auch die deutsche Sprache beherrschen würde.

    Fakt ist: die Integrationspolitik der Deutschen hat nicht stattgefunden (zumindest ist sie gescheitert!!!!)
    UND DAFÜR SOLLEN JETZT DIE TÜRKEN AUS 1. GENERATION VERANTWORTLICH GEMACHT WERDEN????
    Find ich ECHT LUSTIG :-)

    • Markus Hill sagt:

      Ich finde es auch lustig, dass Sie für das Versagen von vielen türkischen Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder die Schuld bei den Deutschen suchen. Zum einen beweisen andere, erfolgreiche Einwanderergruppen, dass es auch anders geht – ohne auf „Papa Staat“ zu verweisen. Zum anderen verschweigen Sie bewusst oder unbewusst, dass die Deutschen zu der damaligen Zeit gar kein Einwanderungsland sein wollten. Hätten Sie heute die Wahl, hätte man diese Form von türkischer Einwanderung nie zugelassen. Bildungsferne Schichten, Analaphabeten etc. – alles das, was ein Einwanderungsland eben NICHT benötigt.
      Was ich vermisse, ist auch die Anerkennung von ihrer Seite für die sozialen Massnahmen der deutschen Regierung. Anstatt bei Ablauf von befristeten Arbeitsverträgen die Leute einfach aus dem Land zu „schmeissen“, hat die deutsche Regierung eine humane Regelung (eher in Form einer Duldung, die die Bevölkerung zum grossen Teil nie mitgetragen hat) gewählt. Es sei fairerweise dahingestellt, ob das Motiv mehr ein Soziales (man hat vorher den türkschen Arbeitsmarkt entlastet, später hätte man die Leute wieder in die sichere Arbeitslosigkeit in Richtung Türkei abgeschoben) oder einfach nur Feigheit, Konfliktunfähigkeit und Opportunismus. Das ist insofern unerheblich, als dass die Gastarbeiter wohl auch nicht aus eigenem Antrieb gehen wollten. So schlimm und böse und fremdenfeindlich war Deutschland da wohl doch nicht.
      Aus diesem damaligen humanen Akt den Deutschen noch im Nachhinein einen Strick drehen zu wollen, empfinde ich als sehr unfair. Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass Sie BESTIMMTE GRUPPEN in der türkischen Community indirekt auch noch als unmündige Bürger („Bitte, Papa Deutscher Staat hilf, wir sind unfähig zur verantwortungsbewussten Erziehung der eigenen Kinder!“) stigmatisieren. Hätte man diese unfähige Schicht von Eltern einer staatlichen Vormundschaft unterstellen sollen?
      Wie so oft, „Jammern“ hilft wenig. Wer in einem fremden Land lebt und die Sprache nicht lernen möchte bzw. noch nicht einmal den Sinn eigener Investitionen von Geld und Zeit für das Sprachelernen erkennt, sollte nicht im Nachhinein auch noch für so ein Verhalten belohnt werden. Die gleiche Ignoranz bei anderen Themenfeldern, wo ich ganz klar von einer Bringschuld ausgehe, verurteile ich bei deutschen bildungsfernen Schichten (nämlich die gelebte Verantwortungslosigkeit und der Mangel an Eigeninitiative) genauso. Hier geht es aber um bestimmte Gruppen in der türkischen Community, die sozusagen „den Schuss noch nicht gehört haben“.
      Nochmals: Die normalen Steuerzahler in diesem Land sind nicht dafür verantwortlich, dass jemand unwillig oder unfähig oder sich beim Erwerb der Sprache extrem schwer getan hat. Die erste Stelle der Aktivität sollte da ganz klar vom Einwanderer ausgehen. Wenn dieses gute Gefühl dem Einwanderungsland vermittelt wird, sind Förderungen etc. natürlich erforderlich. NUR: Da steht Deutschland jetzt am Anfang. Die Probemfälle aus den 60er Jahren sind da noch eine „Altlast“. Zumal das in der Regel nicht die hart arbeitenden Gastarbeiter der ersten Generation verursacht haben, sondern seltsamerweise Generation (en) danach. Den Begriff Eigenverschulden würde ich hier auch nicht ganz ausser Acht lassen.
      Ich weiss, dass dies eine Betrachtung mehr durch die „deutsche Brille“ ist und dass diese Punkte sehr ungern von MANCHEN türkischen Migranten gehört werden. Das schmälert aber keinesfalls den sachlichen Aussagegehalt. Man kann sich bei Migrantenthemen – bei nur Migranten-seitiger Sicht – vielleicht manchmal eitwas „in die eigene Tasche lügen“, wenn man immer die Schuld bei der anderen Seite sucht. Ist aber nicht schlimm, beim Dialog und beim Austausch geht es ja auch nicht um Beliebtheitspunkte, es sollen ja auch verschiedene Mosaiksteine für das Gesamtbild zusammengefügt werden.

      • Markus Hill sagt:

        PS: Um beim Thema Soziales und Humanität zu bleiben – natürlich ist es in Ordnung, diesen älteren Leuten heute einen türkischsprachigen Leitfaden zur Verfügung zu stellen. Das Kind ist ja bereits in den Brunnen gefallen. Als generellen Ansatz würde ich dem aber absolut widersprechen. Irgendwann muss dieser „Widersinn“ (viele Jahre in einem Land leben und noch nicht einmal die Landessprache beherrschen) einfach einmal aufhören. Sollte spätestens in der nächste Generation absolut „out“ sein.:-)

      • Mehmet sagt:

        „Was ich vermisse, ist auch die Anerkennung von ihrer Seite für die sozialen Massnahmen der deutschen Regierung.“
        Da stimme Ich Ihnen zu. Genauso vermisse Ich jedoch von deutscher Seite die Anerkennung, dass es gezielte Diskriminierung gibt. Da sollten sich beide Seiten an die eigene Nase fassen.

        „Anstatt bei Ablauf von befristeten Arbeitsverträgen die Leute einfach aus dem Land zu “schmeissen”, hat die deutsche Regierung eine humane Regelung (eher in Form einer Duldung, die die Bevölkerung zum grossen Teil nie mitgetragen hat) gewählt.“

        Sie wurde nicht gewählt, um eine humane Regelung zu findden, sondern um vor allem eine kostengünstigere Variante zu wählen, ohne die Spätfolgen einzubeziehen.

        „So schlimm und böse und fremdenfeindlich war Deutschland da wohl doch nicht.“
        Wenn Sie wüssten… da hört man vor allem von der ersten Generation etwas ganz anderes.

        „Wie so oft, “Jammern” hilft wenig. Wer in einem fremden Land lebt und die Sprache nicht lernen möchte bzw. noch nicht einmal den Sinn eigener Investitionen von Geld und Zeit für das Sprachelernen erkennt, sollte nicht im Nachhinein auch noch für so ein Verhalten belohnt werden.“

        Da gebe Ich Ihnen recht, dass es auf jeden Fall diese Schicht gibt, die die deutsche Sprache leider nicht beherrschen wollen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch genügend Hindernisse von Seiten der Deutschen Bevölkerung, die es einem unmöglich machen, Deutsch zu lernen.
        Hierzu auch:
        http://www.migazin.de/2009/09/25/kinder-aus-migrantenfamilien-haben-schlechtere-bildungschancen-als-andere-kinder/#comment-5648

        Fazit:

        Auf der einen Seite gibt es unwillige Menschen, die die Deutsche Sprache einfach nicht lernen wollen. Auf der anderen Seite gibt es allerdings auch genügend Hindernisse, die die Willigen stark benachteiligen. Und man kann nicht davon ausgehen, dass jeder diesem psychischen Druck standhält (siehe eigene Erfahrungen…). Daher sollten beide Seiten aufeinander zugehen. Wenn die ausländischen Mitbürger die deutsche Sprache nicht lernen wollen, bringt es nichts, Offenheit und Hilfe zu signalisieren. Auf der anderen Seite ist es jedoch sinnlos, den Willen zu haben und deutsch lernen zu wollen, wenn derartige Diskriminierungen eher die Regel als die Ausnahme sind. Denn so etwas möchte Ich keinem zumuten.

        • Markus Hill sagt:

          Zitat:
          “Anstatt bei Ablauf von befristeten Arbeitsverträgen die Leute einfach aus dem Land zu “schmeissen”, hat die deutsche Regierung eine humane Regelung (eher in Form einer Duldung, die die Bevölkerung zum grossen Teil nie mitgetragen hat) gewählt.”
          „….Sie wurde nicht gewählt, um eine humane Regelung zu findden, sondern um vor allem eine kostengünstigere Variante zu wählen, ohne die Spätfolgen einzubeziehen.“
          Ich verstehe Ihre Antwort nicht ganz. Was meinen Sie damit genau?

          • Markus Hill sagt:

            Zitat:
            “So schlimm und böse und fremdenfeindlich war Deutschland da wohl doch nicht.”
            Wenn Sie wüssten… da hört man vor allem von der ersten Generation etwas ganz anderes.

            Ich leugne nicht, dass die Türken hier in Deutschland wohl auch damals nicht richtig willkommen und beliebt waren. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass die deutsche Regierung – wohl gegen den Willen der „Durchschnittbevölkerung“ – ein sehr humanes Verhalten gegenüber den Einwanderern an den Tag gelegt hat. Wie so viele Dinge relativ sind: Scheinbar erschien die ökonomische Perspektive für die Gastarbeiter, die trotz Ablauf der Arbeitsverträge hier geblieben sind, bedrohlicher und schlimmer als die von bestimmten Deutschen an den Tag gelegte „Türkenfeindlichkeit“. Aus eigener Wahl ist man hier geblieben – und dann wurde halt von bestimmten Gruppen die Erziehung der eigenen stark vernachlässigt bzw. die Folgegeneration (bestimmte Gruppen) haben dann sozusagen nochmals (negativ) „einen drauf gesetzt“. Eigenverschulden, claro.:-)

            Diskriminierung: Nun gut, ganz so ist die Lage ja nicht. Es gibt doch durchaus Parteien, die diese meinen festzustellen. Also kann man nicht sagen, das DIE DEUTSCHEN pauschal das nicht so empfinden wie MANCHE Türken auch KEINERLEI Diskriminierungserfahrungen haben (Ihre Meinung ist halt eine Meinung von vielen, auch in der türkischen Community wird das durchaus verschieden gesehen – ohne dass Ihre Erfahrungen hier in Abrede gestellt werden).
            Diese Diskriminierung oder vermeintliche Diskriminierung (der Begriff bedeutet eigentlich „eine Unterscheidung treffen“) steht jedoch keinesfalls im Zusammenhang mit der humanitären Geste der Bundesregierung, die oben beschrieben ist. Ich würde diese beiden Sachverhalte nicht zusammen werfen.

            • Markus Hill sagt:

              PS: Um präzise zu bleiben – damals waren es definitionsgemäss keine Einwanderer, sonder Gastarbeiter, bei denen man sozusagen eine Duldung zzgl. Nachzugsmöglichkeit der Familie geschaffen hat. Eine grosszügige Geste, wie ich meine.

            • Mehmet sagt:

              „Ich leugne nicht, dass die Türken hier in Deutschland wohl auch damals nicht richtig willkommen und beliebt waren.“

              Also viel beschönigendere Worte kann man für das Verhalten von Deutschen gegenüber den Ausländern der ersten Generation echt finden.

              „Nun gut, ganz so ist die Lage ja nicht.“

              Doch, das ist sie. Da hilf beschönigen auch nichts.

              „Also kann man nicht sagen, das DIE DEUTSCHEN pauschal das nicht so empfinden wie MANCHE Türken auch KEINERLEI Diskriminierungserfahrungen haben (Ihre Meinung ist halt eine Meinung von vielen, auch in der türkischen Community wird das durchaus verschieden gesehen – ohne dass Ihre Erfahrungen hier in Abrede gestellt werden).“

              Wo habe ich geschrieben, dass DIE Deutschen PAUSCHAL dies nicht feststellen würden? Nur sind diese Stimmen zu wenige oder nicht stark genug, um hierüber eine Debatte auszulösen. Also bleibt die Lage beim Alten und die Diskriminierung geht weiter.

              „Ihre Meinung ist halt eine Meinung von vielen, auch in der türkischen Community wird das durchaus verschieden gesehen – ohne dass Ihre Erfahrungen hier in Abrede gestellt werden).“

              Meine Meinung wird m.E. von vielen in der türkischen Community geteilt. Eine Studie kann Ich ihnen hierzu nicht anbieten, genausowenig wie Sie eine Studie dagegen anbieten können. Wenn Ich außerdem diese Erfahrung gemacht habe und viele andere auch, dann ist dies nicht nur eine Meinung, sondern REALITÄT. Fazit: Diskrimnierung gibt es.

              Und bitte versuchen Sie in Zukunft nicht, die Diskriminierung (!) seitens der Deutschen Bevölkerung (o.B.d.A.!) zu beschönigen. Natürlich können Sie dies tun, jedoch wird dies von mir lediglich registriert.

              „Diese Diskriminierung oder vermeintliche Diskriminierung (der Begriff bedeutet eigentlich “eine Unterscheidung treffen”) steht jedoch keinesfalls im Zusammenhang mit der humanitären Geste der Bundesregierung, die oben beschrieben ist. Ich würde diese beiden Sachverhalte nicht zusammen werfen. “

              Es wird nichts zusammengeworfen. Es gab keine humanitäre Geste der Bundesregierung. Genausowenig wurde die Entscheidung der Bundesregierung, Ausländer für die „Drecksarbeit“ (oder auch Arbeit für gerinfügig qualifizierte, um es blumiger auszudrücken) von vielen Teilen der deutschen Bevölkerung gedeckt, welches sich in Form von Beschimpfungen und Benachteiligungen während der Arbeit und des restlichen Lebens auf übelste Art und Weise ausdrückt.

              • Mehmet sagt:

                Und nochmal: Diese Argumente rechtfertigen nicht die faule Einstellung der Türken (o.B.d.A.!!) zum Spracherwerb oder sonstigen Integrationsthemen.

                • Markus Hill sagt:

                  Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Genau dieser Teil, die Geschichte und Ursachen, der Gastarbeitereinwanderung – die Struktur der „Einwanderer“ und die von deren Folgegenerationen – tragen viel zur Erklärung der heutigen Probleme bei. Eine gründliche Analyse und die „Entkräftung“ von Mythen unterstützt gerade das Entwickeln von konstrukiven Ansätzen, um das Problem für die Zukunft zu lösen. Dann sollte sich ein halbwegs fruchtbares Miteinander-umgehen ergeben. Reine Betroffenheitsrhetorik reicht zur Analyse oft nicht, Sie kann einen Teil darstellen, um Befindlichkeiten zu identifzieren, kann aber nicht das Fundament von sauberer Analyse sein (gilt übrigens für die türkische wie auch die deutsche Seite).

              • Mehmet sagt:

                Übrigens habe Ich doch eine Studie gefunden:

                http://www.zft-online.de/UserFiles/File/NRW-Mehrthemenbefragung%202008.pdf

                S.162-168 „Diskriminierungserfahrungen“

              • Markus Hill sagt:

                Ich bitte, die Äusserungen auch GENAU zu lesen. Da ist der Sachverhalt eben NICHT beschönigt, sondern differenziert dargestellt worden („Lage-Satz“ ist aus dem Zusammenhang gerissen worden):
                „Diskriminierung: Nun gut, ganz so ist die Lage ja nicht. Es gibt doch durchaus Parteien, die diese meinen festzustellen. Also kann man nicht sagen, das DIE DEUTSCHEN pauschal das nicht so empfinden wie MANCHE Türken auch KEINERLEI Diskriminierungserfahrungen haben (Ihre Meinung ist halt eine Meinung von vielen, auch in der türkischen Community wird das durchaus verschieden gesehen – ohne dass Ihre Erfahrungen hier in Abrede gestellt werden).“
                NOCHMALS: „Es gibt doch durchaus Parteien, die diese meinen festzustellen.“
                Ihre Diskriminierungserfahrungen hat hier niemand bestritten. Es gibt viele verschiedene Meinungen zu dem Sachverhalt, dem Ausmass und vor allen Dingen, wie man dass abstellen kann. Und da können die Meinungen durchaus – ist ja von allen Seiten auch interessengeleitet (türkisch und deutsche) unterschiedlich sein. Akzeptieren Sie es bitte einfach als eine freie Meinungsäusserung ohne irgendwelche Beschönigungsunterstellungen.
                Die Deutschen (Unterstellung – ich habe damals nicht gelebt, habe es aber oft von vielen aus dem Bekanntenkreis gehört und einiges dazu gelesen) sind keineswegs per se ausländerfeindlich eingestellt. Die Türken waren wohl nicht willkommen und (wie Sie zurecht anmerken) haben dieses auch häufig zu spüren bekommen. Da ist nichts zu beschönigen, aber auch nicht ein Horrorszenario zu entwerfen. Die Türken sind geblieben, die Vorteile habe wohl die Nachteile für sie überwogen – ein ganz normales ökonomisches Kalkül (wirtschaftlich: Türkei erschien wohl als noch aussichtsloser).
                Im Sich-gegenseitig-beschimpfen tuen sich beide Seiten HEUTZUTAGE wohl nicht viel.
                Kein Mensch rechtfertigt die abfälligen Bemerkungen über türkische Gastarbeiter von DAMALS und die auch anzutreffenden Diffamierungen von HEUTE. Wozu auch Ihre Erfahrungen zählen.

              • Markus Hill sagt:

                Auch hier bitte noch einmal präzise bei meinen Ausführungen nachlesen:
                „Genausowenig wurde die Entscheidung der Bundesregierung, Ausländer für die “Drecksarbeit” (oder auch Arbeit für gerinfügig qualifizierte, um es blumiger auszudrücken) von vielen Teilen der deutschen Bevölkerung gedeckt, welches sich in Form von Beschimpfungen und Benachteiligungen während der Arbeit und des restlichen Lebens auf übelste Art und Weise ausdrückt.“
                Genau das habe ich oben versucht zu beschreiben, da besteht keinerei unterschiedliche Sichtweise zwischen uns. Ausser: Die einen wollten Drecksarbeit gemacht haben, die anderen wollten das Geld. Die tatsächlichen oder gefühlten Benachteiligungen wurden scheinbar durch ökonomisches Kalkül aufgewogen. Die Türkei hat diesen Leuten keine Alternative bieten können. Sie sind geblieben und haben sich arrangiert. Das macht schlechtes Verhalten der Deutschen keineswegs „löblicher“ (ist nicht in Ordnung) – beide Seiten haben da aber stillschweigend (unbewusst) eine Übereinkunft getroffen.

          • Mehmet sagt:

            Man hat sie nicht rausgeschmissen, weil es zu teuer gewesen wäre. Das hatte damals nichts mit humanen gründen zu tun. bleiben wir mal realistisch…

  5. Boli sagt:

    Ich denke mal bei der 1. Generation ist der Zug eh abgefahren. Da kommt die Regierung billiger mit Broschüren als diese Leute noch irgendwie zu versuchen deutsch zu lernen. Richtig, eine Intergrationspolitik hat nicht stattgefunden. Hätte man allgemein hin jedem Ausländer eine max. Arbeitserlaubnis von 5 Jahren gegeben um Geld zu verdienen mit einer anschließenden Ausreisepflicht für weitere 5 Jahre bevor man wieder eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis stellen darf wäre diese Politik wenigstens konsequent gewesen und hätte dieses Disaster verhindert da so keinerlei Hoffnung auf dauerhafte Niederlassung aufgekommen wäre und somit auch kein innerer Widerspruch bezüglich Heimat und Identität und die Deutschen hätten so die Dinge besser unter Kontrolle gehabt. Aber es hat nicht sollen sein.

    • Markus Hill sagt:

      Interessant, das mit der beispielhaften 5-Jahres-Variante. Erscheint mir im NACHHINEIN eine gute Lösung. Man ist wohl immer erst später klüger.
      Einer der Gründe, die Sie ansprechen, erscheint mir absolut den Kern der gegenwärting Diskussion zu treffen: Man versucht JETZT mit Nachdruck, die Kontrolle über die JETZT „neu“ (bisher: „erduldete Einwanderung“, „Einwanderungsland-aus-Resignations-Approach“ – Schäuble hat wohl sinngemäss solche Begriffe in einem Interview benutzt) aufgesetzte Einwanderungspolitik zu gewinnen. Das erscheint etwas wie die Neuordung eines Marktes, wo vorher vieles nicht nach Wunsch verlief. Erinnert etwas an die Regulierungsdiskussion im Finanzbereich. Natürlich werden da fremde Interessen/Pfründe/Gewohnheitsrechte (auf ALLEN Seiten: Staat, Migranten, „Migrations-Industrie“ – viele leben sozusagen von dem existierenden Migrationsproblem) berührt. Eigentlich erscheint die harte Diskussion auf allen Seiten so gesehen als völlig normal – verschiedene Interessen prallen aufeinander.:-)

  6. Boli sagt:

    Ich empfinde das obige Thema eigentlich gar nicht so wichtig, da diese Broschüren wohl eh hauptsächlich an Türken der 1. Generation gegeben werden. Da haben wir eigentlich wichtigere Themen zur Auswahl.
    Zum Beispiel dieses:
    http://www.migazin.de/2009/10/02/grunen-fordern-abschaffung-von-einburgerungshindernissen/

  7. Ich finde beides Wichtig: Ja, Zuwanderer und Migranten müssen die deutsche Sprache lernen, um sich gut integrieren zu können. Gleichzeitig müssen aber staatliche Angebote auch erstmal in Türkisch verfügbar gemacht werden, um unsere neuen Landsleute in unsere Systeme einzubinden. Damit entstehen wieder mehr Anreize, Deutsch zu lernen und sich noch tiefer mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Gerade bei so komplizierten Themen wie Versicherungen ist es auch nach ein paar Jahren Deutschunterricht sicherlich schwierig, alles zu verstehen. Wer von uns an sein Schulenglisch denkt und mal überlegt, wie es einem selbst da gehen würde, weiß was ich meine.