Der feine Unterschied

Ein „muslimisches“ Ehrenmord und ein „deutsches“ Familiendrama

In einer Pressemitteilung vom 5. Januar 2009 forderte die Staatsministerin Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Migrantenorganisationen auf, ihren Beitrag zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu verstärken. "Respektspersonen aus der Gemeinschaft der Zugewanderten müssen sehr deutlich machen, dass weder Religionen noch Traditionen Gewalt und Unterdrückung von Frauen rechtfertigen.“

Von Donnerstag, 08.01.2009, 10:27 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 15.10.2010, 7:28 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Hintergrund dieser Aufforderung ist ein Mordfall aus Harsewinkel im Kreis Gütersloh. Nach türkischen Medienberichten soll die Frau Anfang des Jahres von ihrem Ehemann aus Eifersucht getötet worden sein. Der 26-Jährige Ehemann sei kurzzeitig nach Deutschland gekommen, um seine Frau in die Türkei zu holen. Die 18-Jährige habe dieses Ansinnen jedoch vermutlich abgelehnt und sich stattdessen von ihm trennen wollen. „Ich bin entsetzt über dieses Verbrechen“, erklärte Maria Böhmer. „Für so genannte Ehrenmorde darf es in unserem demokratischen Rechtsstaat keine mildernden Umstände geben. Die Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen endet dort, wo Menschenrechte und Gleichberechtigung missachtet werden“.

Der Fall wurde auch vereinzelt von der deutschen Presse aufgegriffen. Alle Medienberichte – ob türkisch oder deutsch – haben gemeinsam, dass die Tat als Eifersuchts- oder Beziehungsdrama bezeichnet wird. Nur Frau Böhmer meint, ein „Ehrenmord“ zu erkennen.

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Der Begriff „Ehrenmord“ hatte nach dem Mord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü im Februar 2005 Hochkonjunktur in Deutschland. Nahezu die gesamte Medienlandschaft berichtete fast täglich darüber. Nicht weil es einen Anstieg dieser Schandtaten gab, sondern weil Regierungsmitglieder – darunter auch Frau Maria Böhmer – sich fast täglich veranlasst sahen, sich darüber zu äußern. Der Begriff „Ehrenmord“ ist seit dem untrennbar mit der Herkunft des Täters verbunden. Stammt der Täter aus einem muslimischen Land, werden Fälle, die, wenn sie von einem Deutschen verübt worden wären, üblicherweise als Familiendrama bezeichnet werden, fortwährend als Ehrenmorde tituliert.

Die Konzentration auf muslimische Täter wiederum führte bei der Mehrheitsgesellschaft zu der Annahme, Ehrenmorde seien tatsächlich muslimisch religiös bedingt. So wurden muslimische Männer in den Augen der Mehrheitsgesellschaft peu à peu zu gewalttätigen Patriarchaten und deren Frauen und Töchter zu bemitleidenswerten Opfern. Gegen die Verbreitung dieses äußerst verzerrten Bildes wurde selbstverständlich mit Kritik begegnet. Selbst Armin Laschet, Nordrhein-Westfälischer Integrationsminister, räumte Mitte 2008 eine gewisse Doppelmoral in den Medien ein. Der Mord an einer Frau eines Türken werde als “Ehrenmord” bezeichnet, während der deutsche Ehemann meist aus “Eifersucht” handele.

Die Medien scheinen über die Jahre verstanden zu haben, dass die Linie zwischen einem Mord aus verletzter Ehre und Eifersucht hauchdünn ist, wenn nicht sogar derart miteinander vermengt, dass eine Unterscheidung kaum möglich ist. Letzten Endes dürften die Mordmotive, ob „Ehre“ oder „Eifersucht“, wohl kaum von großer Bedeutung sein. Viel wichtiger ist die Tat und der Taterfolg, die meist ähnlich sind: Ein Mann sticht auf eine Frau ein, die stirbt. Meinung Politik

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  1. Robert Groenewold sagt:

    Nochmal:

    In westlichen Ländern, auch in nicht-christlichen westlichen Ländern wie z.B. Japan, dürfen junge Frauen ein „Liebesleben in eigener Regie“ haben, dürfen einen Freund haben, sich verabreden zum Tanzen usw usf.

    Im islamischen Kulturkreis ist das nicht vorgesehen, die Frau darf nur den Mann heiraten, den ihre Familie ihr „vorschlägt“. Eine andere Chance je zu einem Ehe- und schlussendlich dann auch Sexualpartner zu kommen haben Frauen im islamischen Kulturkreis ja nicht.

    Und, wie ich weiter oben schon dargelegt hatte. die Familie wiederum steht unter dem peramanenten „Namus“-Druck ihres sozialen Umfeldes, und das ist himmelweit von deutschen „Familiendramen“ entfernt, wo niemals ein Mord als „ehrenhafte Tat“ gewertet wird.

    • Ozan sagt:

      @ Robert Groenewold

      Gehts noch ne Ecke pauschalisierender? Zwischen Schwarz und weiß gibt es noch einige kleine aber durchaus feine Nuancen…Mit Pauschal-Aussagen a la „islamischer Kulturkreis sind so, nicht-islamische Gesellschaften dagegen so“ konstruiert man ein WIR-die guten/SIE- die Bösen-Konstrukt, das uns nicht wirklich weiter bringt…

  2. sandra sagt:

    @Ekrem Senol
    Leider ist es nun mal so das ein unterschied gemacht wird wer wem das recht auf lebn nimmt .Ein türkischer Bürger bringt seine Freundin(Frau)um dann ist es Ehrenmord ein deutscher Bürger tut das selbe dann ist es ein Familiendrama ich kann kein unterschied sehen aber Politik und Press machen den unterschied bei der Religion.Wie wird es denn gedeutet wenn ein deutscher sich zum islam bekennt und dann seine Frau umbringet ??Ich möchte damit nicht rectfertige was manche Menschen anderen antuhen.Nur solle bei der veröffentlichung und in der Politk ob deutsch oder ausländer bei einem mord kein unterschied gmacht werden .Vieleicht sollten sich manchPolitiker(presse)doch einfach mal mit 2 gewisse büchern befassen und sie verstehn vieleicht ändert sich dann manche denkweise!ich kann mich nicht daran erinnern das dort drin steht nimm aus niedrigen Gründen jemaden das leben

  3. Robert Groenewold sagt:

    Ein Ehrenmord ist immer auch ein Familiendrama, aber ein Familiendrama ist nicht immer ein Ehrenmord.

    Das ganze „Namus“-Konzept gibt es in nicht-islamischen Gesellschaften so nicht.

    Es gilt in der deutschen Gesellschaft nie der Mord an der eigenen Schwester/Mutter als „ehrenhafte Tat“ bzw. es gilt kein deutscher Mann als „unehrenhaft“, weíl er seine vorehelich schwangere Tochter/Schwester *nicht* umbringt.

    • @ Robert Groenewold

      Sie sollten sich mal nach Ehrenmorden in Spanien, Italien, Griechenland, Bulagrien, Portugal erkundigen – alles nicht islamische Länder. Wenn Sie Europa verlassen, lohnt sich auch ein Blick auf Brasilien, Equador, Japan, China, Korea und USA. Dadruch, dass Sie uns immer und immer wieder das Gleiche auftischen, wird ihre Behauptung nicht zur Wahrheit. Aber immerhin scheinen Sie verstanden zu haben, wie die hiesigen Medien arbeiten.

      • Markus Hill sagt:

        Sie entschuldigen jetzt hier den türkischen Ehrenmord in Deutschland damit, dass der doch keine türkische Spezialität sei? Habe ich das richtig verstanden?
        (Seien Sie mir nicht böse, wir reden hier von Verbrechen in Deutschland, von Türken an Türken – in Verbindung stehend mit einem recht merkwürdigen Begriff von Ehre, sozusagen in Bergbauern-Tradition).

        PS: Ich differenziere hier durchaus und rede bewusst nicht von Ehrenmord & Islam. Die Morde aus dem Motiv “Ehre”, die man sehr häufig in der Presse findet. Nicht von konventionellen Eifersuchtsmorden.

  4. Hansguck sagt:

    nein deutsche „Familiendrama“ sind keine „Ehrenmorde“ aber es stimmt wenn ein Familiendrama bei Türken passiert wird es „Ehrenmord“ genannt.

    Ebenso wurden „Ehrenmorde“ von Libanesischen Christen dazu gerechnet. Auch wird z.b. ein Vorfall in Türkei eher beachtet als in Mexiko.

  5. Es mag schon richtig sein, dass es sich beim vorliegenden Fall vermutlich nicht um einen „Ehrenmord“ handelt, sondern einen Eifersuchtsmord. Der Versuch, dies als Argument dafür zu nehmen, das gesamte Kapitel „Ehrenmorde in den muslimisch geprägten Migranten-Communities in allen nichtmuslimische Ländern“ zu entsorgen, ist unredlich, um es sehr schwach zu formulieren! Solange die Muslime weltweit beim Thema Ehrenmorde weiter sich selbst (und natürlich die „Ungläubigen“ gleich mit) belügen, wird sich die Situation nicht verbessern. Eine ehrliche Analyse wäre der erste Schritt zur Besserung. Und die Analyse sieht nun mal so aus, dass Morde von Vätern an Töchtern, von Brüdern an Schwestern, in der westlichen Welt außerhalb muslimischer Zirkel schlicht unbekannt sind. Im zweiten Schritt könnte man dann fragen, woher das kommt. Aber was tun, wenn sich sowohl Migranten als auch ihre vermeintlichen „Freunde“ bereits gegen den ersten Schritt sperren?

    MfG, fs

  6. Friede sagt:

    Fakt ist doch, dass es Ehrenmorde gibt. Morde, verübt meist an Frauen, die im Familienkreis beschlossen werden. Fakt ist aber auch, dass wenn Frau Böhmer einen Ehrenmord nicht von einem Eifersuchtsmord unterscheiden kann dies nicht für ihre Qualifikation spricht. Ebenfalls Fakt ist, dass von der deutschen Gesellschaft sowohl der Ehrenmord als auch der Eifersuchtsmord geächtet wird. Fakt ist aber auch, dass diese sogenannten Ehrenmorde welche in Deutschland verübt werden nicht zwangsläufig den Migranten untergeschoben werden können. Es handelt sich nämlich um Migranten aus dem islamischen Kulturkreis und nicht um die vielen anderen sonstigen Migranten. Es handelt sich also in diesem Zusammenhang wenn man das Wort Migrant verwendet nicht um eine sorgfältige Differenzierung sondern um eine Pauschalisierung die verwendet wird der political correctness zu Liebe. Führt damit aber zu einer Verunglimpfung von anderen Migranten.
    Fakt ist für mich aber auch, dass Sie Herr Senon versuchen, hier Kritik auf der Basis zu üben in dem sie andere schlechte Beispiele anführen, wie Eifersuchtsmorde oder Ehrenmorde in Italien, Spanien usw. Dies macht aber keinen einzigen Ehrenmord der hier in Deutschland passiert besser und stellt allenfalls den Versuch einer Relativierung dar.
    UND, es ist eine Selbstverständlichkeit, dass sich innerhalb der christlichen Verbände zahlreiche Organisationen finden, die sich mit Gewalt an Frauen beschäftigen und diesen zur Seite stehen. Weißer Ring etc pp. Dazu braucht es keinen Aufruf da es bereits verhanden ist. Während sich aber muslimische Frauen in den kaum vorhanden islamischen Einrichtungen die es gibt widerum Repressalien ausgesetzt sehen. Sie können gerne Informationen von Frau Serap Cileli dazu beziehen die sehr mutig versucht wirklich sich dieses Problemes anzunehmen.
    Fazit: Ich halte Ihre Äußerungen zum Thema Ehrenmord genauso sehr unqualifiziert und nicht besonders hilfreich wie die von Frau Böhmer. Es wird an der Sache an sich vorbeigeredet. Mit der eigentlichen Problematik mag sich keiner von Ihnen Beiden scheinbar auseinandersetzen.

    • @ Friede

      Sie haben Recht, wenn Sie von einer Pauschalisierung reden, wenn man Ehrenmorde Migranten zuspricht. Tatsächlich werden Ehrenmorde von bestimmten Migrantengruppen verübt und nicht von allen. Sie ziehen den Kreis aber zu eng, wenn sie Ehrenmorde nur Migranten aus dem islamischen Kulturkreis zuordnen. Dass Migranten auch aus nicht islamischen Kulturkreisen Ehrenmorde begehen, ist Fakt und stelt keine Relativierung des Problems dar. Im Gegenteil: Es zeigt, dass das Problem nicht – wie Sie es selbst auch behaupten – auf eine Religionszugehörigkeit reduziert werden kann, mithin größer ist, als behauptet. Wenn Frau Böhmer aus einem Familiendrama – wie sie täglich in allen Gesellschaftsschichten passieren – ein Ehrenmord macht und dies dann zum Anlass nimmt, Migrantenorganisationen aufzufordern, sie sollten sich mehr gegen Gewalt einsetzen, dann fördert es Vorurteile folgender Art:

      Religion > Islam > rückständig > Unterdrückung der Frau > Zwangsheirat und Ehrenmord
      http://www.migazin.de/2009/04/03/sinus-milieu-studie-offenbart-grose-vorurteile-gegenuber-muslimen/

  7. Weiss sagt:

    Oh Mann, alleine die Tatsache, dass wir hier dieses Thema diskutieren müssen, zeigt, wie weit es mit unserem Land gekommen ist. Man muss sich mal vorstellen: wir diskutieren einen kulturellen Unterschied, weil er für uns zum Problem geworden ist. Wann wacht endlich dieses Land auf und macht damit Schluß??

  8. O. sagt:

    Ich habe eine Frage: kennt jemand muslimische Länder, in denen „Ehrenmorde“ nicht stattfinden, bzw. familiäre Tötungsdelikte nicht als eien Ehrenmorde bezeichnet werden?
    Für die Infos vielen Dank im Voraus!

    P.S.: in Bezug auf das Buch von Schiffauer „Die Gewalt der Ehre“, das im Forum als „lesenswert“ bezeichnet wird: der Autor analysiert im Buch nicht Ehrenmorde, sondern eine Gruppenvergewaltigung von Jugendlichen aus zerrütteten Familien, die in den Gesprächen mit ihm aussagen, dass ihre Tat in ihrem Herkunftsland eindeutig als strafbar eingeordet wird. Seine Argumentation baut der Autor auf der Analyse von etwa 27 weiteren Literaturquellen, die leider keine weitereführende Literatur zum Thema „Ehremorde“ sind. Die Geschichte wird dabei durch seine Beobachtungen eines Kinderstreits in Anatolien umrahmt.

  9. Boli sagt:

    Nun an dem Thema kann man erkennen das die Grenzlinie bezüglich Unterscheidung Familiendrama und Ehrenmord übergreifend ist in Randbereichen. Das man nicht jeden Mord unter Türken bzw. Muslimen als Ehrenmord bezeichnen kann ist auch klar. Nur es gibt halt auch kaum Menschen die nicht irgendwo bestimmten Pauschalisierungen erliegen. Und die Presse macht sich auch schlicht nicht immer die Mühe jedes Detail heraus zu finden, was einen Mord so oder so nennen lässt.
    Und noch schlimmer rechtfertigen sich sogar auch noch die Täter nicht selten unter Einbeziehung der Religion aus Unkenntnis bzw. Falschauslegung der eigenen Religion, was die gleiche Misere bezüglich Unterscheidung von Islam und Islamismus
    Das was der Presse und auch der Gesellschaft in der Folge so aufstösst ist das was den Ehrenmord explizit vom Familiendrama unterscheidet. Man kann durchaus sagen das in fast jedem Familiendrama auch Ehrenmordanteile vorhanden sind. Es gibt aber ein absolut eindeutiges Merkmal was einen Ehrenmord unverkennbar macht.
    Ein Familiendrama wird so gut wie immer von EINER Person ausgeführt. Und das so gut wie immer nicht langfristig geplant sondern im Affekt ausgeführt. Also die Psyche knallt durch und der Typ läuft Amok.
    Der Ehrenmord ist quasi auch wenn nur von einer oder zwei Personen ausgeführt letztendlich eine Art Kollektivmord da häufig bei der Planung noch mehr als zwei Personen bzw. die Kernfamilie involviert sind.
    Und das was die Gesellschaft verabscheut und das auf was sich die Presse stürzt ist eben genau dieses „kleine“ aber feine Detail. Der in westlichen Gesellschaften nahezu unbekannte gemeinschaftlich geplante und eventuell sogar gemeinschaftlich (im Falle von z.B. Steinigungen) ausgeführte Mord.
    Und egal ob Familiendrama oder Ehrenmord. Mord ist Mord. Nur ist die menschliche Psyche nicht eh schon anfällig genug einen Mord zu begehen. Auf die Variante des Ehrenmordes kann also gut verzichtet werden. Noch mehr sollte man sogar besser daran arbeiten das die Psyche generell nicht anfällig für Mord im Allgemeinen wird.

  10. Klose sagt:

    Wenn man sich so die Kommentare der „Migaziner“ durchliest, also vornehmlich der Kommentatoren mit scheinbar türkischen Wurzeln, kommt man zu dem Schluß, daß alle Kritiker falsch liegen.
    Ehrenmorde? Bei uns? Keineswegs, ist das gleiche wie das deutsche Familiendrama.
    Ausländerkriminalität? Quatsch, die Zahlen stimmen nicht, Medienhetze, Sie haben keine Ahnung von Statistik. Bildungsmangel? Wir? Wenn, dann weil wir (Migranten mit türkisch-arabischen Wurzeln im Gegensatz zu Vietnamesen, Polen und Russen) kollektiv diskriminiert werden.
    Integrationsprobleme? Nein, das wird hochgeputsch. Eigentlich ist alles im grünen Bereich.
    Ängste vor einer zunehmenden Islamisierung? Ha ha ha, machen Sie sich nicht lächerlich!

    So kann man keine Debatte führen, leider. So kommt man nicht voran. Sehen Sie, wir geben ja alles zu: es stimmt, dass die Deutschen fremdenängstlich sind, bieder, langweilig, zurückgezogen. Es stimmt, dass viele Sachen hinsichtlich der Integration von Muslimen versäumt wurden. Es stimmt, dass Ausländer tagtäglich diskriminiert werden, herabgewürdigt oder nicht ernst genommen werden. Hier wird aber dran gearbeitet durch zahllose Initiativen und es ist in den letzten Jahrzehnten sehr, sehr viel erreicht worden.

    Geben Sie doch auch mal was zu, bitte.

    • Mehmet sagt:

      Zugeben immer, aber ohne zu pauschalisieren und ein „wir“ und „ihr“ zu kreieren, denn ist es nicht alles schwarz und weiß. die grauzonen sind wichtig! Wogegen man sich als Türke gerne wehrt, ist, dass nicht ALLE Türken gewalttätig oder Bildungsarm sind, nicht der Islam GENERELL zu Gewalt auffordert etc. Diese absolutistischen, wissenschaftlich nicht belegbaren Behauptungen machen es einem schwer, hier auch nur mitzulesen. Ich fordere die Menschen bei Behauptungen wie „viele Türken sind so“ auf Quellen zu bringen, Statistische Daten, Wissenschaftliche Ausarbeitungen.
      Ich persönlich kritisiere den türkischen Stolz, die Frauenbenachteiligung in den islamischen Ländern aufgrund falscher Auslegung des Islams und auch den Islam selbst, und das nicht zu knapp! Nur sehe ich hier bei einigen Personen, dass sie sehr pauschalisierend urteilen und nicht differenzieren innerhalb der türkischen bzw. islamischen Gesellschaft. Die verschiedenen Strömungen bez. eines Themas werden nicht erkannt.
      Und wissen Sie was mich am meisten aufregt? Wenn man ein Thema durchdiskutiert hat und zu einem Schluss gekommen ist, aber dieselbe Person dieses Thema nochmal woanders aufrollt mit genau denselben (!) Argumenten, die schon widerlegt wurden. Das Problem ist einfach, dass man bei bestimmten Diskussionspartnern wenig bis keinen Erkenntnisgewinn sieht.
      Sie werden auch bei vielen Kritikern sehen, dass sie AUSSCHLIEßLICH negative Kritik anbringen. Nun: Egal welches Thema es ist, sollte es möglich sein, pro- und kontra-argumente gegenüber zu stellen. Nur scheint dies nicht gewollt zu sein.
      Ich könnte hier sonst noch so einige Sachen aufschreiben aber es hat ja im Enddefekt doch keinen Sinn….