Deutschlands dunkle Kapitel

Eine Chronologie rechtsextremer Übergriffe seit 1990

29.05.2018

Der Brandanschlag von Solingen, dem am 29. Mai 1993 fünf Menschen zum Opfer fielen, gehört zu den folgenschwersten fremdenfeindlichen Verbrechen in Deutschland. Die ausländerfeindliche Gewalt erreichte kurz nach der Wiedervereinigung und vor dem Hintergrund hitziger Asyldebatten Anfang der 90er Jahre einen traurigen Höhepunkt. Bis heute werden jedes Jahr hunderte rechtsextrem motivierte Gewalttaten in Deutschland gezählt. MiGAZIN gibt einen Überblick über einige der unheilvollsten Anschläge seit 1990:

Der Schmerz hört nie auf

Vor 25 Jahren wurde der Solinger Brandanschlag verübt

28.05.2018

Tödlicher Höhepunkt ausländerfeindlicher Gewalt: Zwei Frauen und drei Mädchen starben beim Brandanschlag von Solingen. Das feige Verbrechen junger Neonazis erschütterte die Bundesrepublik. Die Brandstifter sind inzwischen frei. Von Ingo Lehnick Von Ingo Lehnick

Seit 2011

Insgesamt 89 Rechtsextreme in der Bundeswehr überführt

28.05.2018

Insgesamt 89 Rechtsextremisten wurden in den vergangenen sieben Jahen in der Bundeswehr überführt. Ermittelt wird aktuell in mehr als 430 Verdachtsfällen. Doch nicht jedes Delikt führt zum Ausschluss aus der Bundeswehr.

Mevlüde Genç

Vorbild für Verständigung und Versöhnung

25.05.2018

Seit 25 Jahren ist für Mevlüde Genç nichts mehr wie vorher. Der Brandanschlag von Solingen nahm ihr fünf geliebte Menschen und ihre Lebensfreude. Dennoch wirbt sie beharrlich für Verständigung und ein friedliches Zusammenleben aller Menschen. Von Ingo Lehnick Von Ingo Lehnick

Umkämpfte Reformen

25 Jahre „Asylkompromiss“ und Grundgesetzänderung

25.05.2018

Anfang der 90er Jahre flohen immer mehr Menschen vor dem Krieg auf dem Balkan nach Deutschland. Es kam zu rassistischen Übergriffen. Die Politik geriet unter Druck, verschärfte das Asylrecht. Die schwer umkämpften Reformen gelten noch heute. Von Dirk Baas Von Dirk Baas

Wichtiger Termin

Merkel gedenkt in Düsseldorf der Opfer des Solinger Brandanschlages

24.05.2018

Bundeskanzlerin Merkel wırd bei der Gedenkfeier am 25. Jahrestag des Brandanschlags von Solingen sprechen. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl hatte eine Teilnahme an der Trauerfeier für die Opfer abgelehnt. Begründung: Er wolle nicht "in Beileidstourismus ausbrechen" und habe "weiß Gott andere wichtige Termine".

Armin Laschet im Gespräch

Anschlag wie 1993 in Solingen auch heute möglich

24.05.2018

Die politische und gesellschaftliche Stimmung ist nach Einschätzung von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) heute weniger ausländerfeindlich als vor 25 Jahren. Dass Einzeltäter einen Brandsatz in ein Wohnhaus werfen, sei aber nie ganz auszuschließen. Von Ingo Lehnick

Alexander Häusler im Gespräch

Extremismusforscher sieht weiter Gefahr rechten Terrors

23.05.2018

Der Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler beobachtet eine Zunahme rassistischer und rechtsextremer Gewalt. Menschen, die Hass gegenüber Flüchtlingen und Zuwanderern hegen, zeigten ihre Ansicht inzwischen auch durch ihr Wahlverhalten und auf der Straße, warnt der Forscher im Gespräch. Von Patricia Averesch

Kein dringender Tatverdacht

Angeklagter im Wehrhahn-Prozess kommt auf freien Fuß

23.05.2018

Im Prozess um den mutmaßlich rechsextrem motivierten Anschlag auf den S-Bahnhof in Düsseldorf-Wehrhahn hat das Landgericht die Untersuchungshaft des Angeklagten aufgehoben. Nach Ansicht der Richter gibt es gegen den Mann keinen dringenden Tatverdacht mehr.

"Wir werden dich töten"

Flüchtlingsanwalt erhält 3.000 Hassmails pro Tag

17.05.2018

Seit bekannt wurde, dass Rechtsanwalt Engin Şanlı den in Ellwangen festgenommenen togoischen Flüchtling vertreten hat, hagelt es Hassmails. Der Anwaltsverein kritisiert CSU-Politiker Dobrindt, der Juristen als "Abschiebe-Saboteure" bezeichnet hatte.