Nach dem Schweizer Verhüllungsverbot ist eine Diskussion entbrannt: Kantone bangen um reiche Musliminnen aus dem Golf. Derweil bestehen Beachvolleyballerinnen in Katar auf ihre Arbeitskleidung. Von Peter Z. Ziegler
Binnen weniger Wochen haben Unbekannte bereits zum dritten Mal einen Angriff auf eine Frankfurter Moschee verübt. Integrationsdezernentin Weber verurteilt den Angriff. Expertin kritisiert mangelnden Aufschrei.
Zwar ist die Gesichtsverhüllung in der Schweiz nur ein Randphänomen, dennoch sprach sich eine knappe Mehrheit der Schweizer für ein Verbot aus. Die Volksabstimmung wurde von der rechtsnationalen Volkspartei unterstützt. Linke-Politikerin Buchholz kritisiert Abstimmung scharf.
Berlin will antimuslimischen Rassismus mit einer bundesweit einzigartigen Expertenkommission genauer in den Blick nehmen. Erste Handlungsempfehlungen sollen im Frühjahr 2022 vorliegen.
Morddrohungen gegen Imame, Steine auf Moscheen, heruntergerissene Kopftücher: Antimuslimische Übergriffe sind an der Tagesordnung. Im vergangenen Jahr nahm ihre Zahl zu. Ulla Jelpke zufolge ist das nur die Spitze des Eisbergs.
Grundlos beschimpft, beleidigt und geschubst. Musliminnen werden nach Beobachtungen der Mainzer Ethnologin Pfeifer wegen ihres Kopftuchs immer wieder angefeindet – insbesondere nach terroristischen Anschlägen. Von Jens Bayer-Gimm
Ein Antrag der Linken im Bundestag, den Kampf gegen islamfeindliche Einstellungen und Straftaten zu stärken und, wurde mit den Stimmen der CDU, SPD, FDP und AfD abgelehnt, die Grünen enthielten sich.
Inmitten politischer Unterdrückung und der anhaltenden Corona-Pandemie hat sich laut Human Rights Watch vielerorts die Situation der Menschenrechte verschlechtert – auch Deutschland stellt die internationale Organisation ein schlechtes Zeugnis aus. Doch sie sieht auch positive Trends.
Der Halle-Attentäter wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. An den 25 Verhandlungstagen gegen Stephan B. habe man in menschliche Abgründe geschaut, sagt die Vorsitzende Richterin.
Die Zahl islamfeindlicher Übergriffe ist im dritten Quartal gesunken. Nach Bewertung der Linken gibt es aber keinen Grund zur Entwarnung. Rein rechnerisch gibt es immer noch jeden Tag einen Angriff auf Gläubige oder Gotteshäuser – und die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein.