Dass Muslime in Deutschland ihre Religion - wenn auch eingeschränkt - ausüben dürfen, haben sie in erster Linie nicht der Religionsfreiheit zu verdanken, sondern dem Gleichbehandlungsgrundsatz. Von Ekrem Şenol
Von der "Rückkehr der Religion" ist die Rede. Debatten über den Islam scheinen das zu belegen. Am Dienstag diskutiert der Bundespräsident mit Gästen darüber und stellt eine eigene Gretchenfrage: Wie viel Religion braucht und verträgt die Demokratie? Von Corinna Buschow
Von Osama bin Laden bis Anis Amri: Terroristen mit muslimischem Namen kennt die westliche Welt. Islamische Friedensaktivisten sind hingegen selbst den Muslimen in Deutschland oft kein Begriff. Das schafft Feindbilder - auf beiden Seiten. Von Jana-Sophie Brüntjen
In Großbritannien ist das islamische Bankwesen erfolgreich. Ökonom Matthias Casper glaubt aber nicht, dass sich dieses Modell auch in Deutschland durchsetzt. Grund: die meisten Muslime in Deutschland kommen aus der säkular geprägten Türkei. Von Jana-Sophie Brüntjen
Die Zahl der Studienanfänger an den Islamzentren an deutschen Hochschulen sinkt. Der Religionssoziologe Ceylan fordert Berufsperspektiven für die Theologen und fordert Übergangslösungen bis die islamischen Religionsgemeinschaften kirchenähnlichen Strukturen entwickelten. Von Martina Schwager
Um den ausländischen Einfluss auf deutsche Moscheegemeinden zu minimieren, wünschen sich viele Politiker in Deutschland eine Islamsteuer nach dem Vorbild der Kirchensteuer. Denkbar, aber es gebe rechtliche Hürden, kommentierte das Bundesinnenministerium die entflammte Debatte. Hinter der Steuer steckt ein kompliziertes Konstrukt, und nicht alle Kirchen erheben Steuern. Das MiGAZIN beantwortet die wichtigsten Fragen. Von Corinna Buschow
Milad Karimi lehrt als Professor islamische Philosophie an der Universität Münster. Im Gespräch erklärt er die Reformierbarkeit des Islam, die kritische Analyse von Glaubensinhalten und verschiedene Lesarten des Korans. Von Karsten Packeiser
Der Rabbiner Walter Homolka empfiehlt Muslimen, das Potsdamer Institut für jüdische Theologie als Vorbild für die Imamausbildung in Deutschland zu nehmen. Dort sei Klarheit zwischen dem geistlichen und dem säkularen Bereich geschaffen worden.
Neuer Übersichtsband „Religionspolitik heute“ vereint religionspolitische Positionen aus Wissenschaft, Politik, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften – Beiträge zu religionspolitischen Grundsatzfragen, aktuellen Konflikten und Lösungsmöglichkeiten.
Die Islamkonferenz unter Minister Seehofer war nach dem Satz "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" mit Spannung erwartet worden. Der Auftakt lief vor allem zwischen den Muslimen selbst konfrontativ, der Minister sorgte für entspannte Lacher. Die Islamkonferenz soll sich vor allem der Imamausbildung widmen. Von Corinna Buschow