Seit Verhandlungsbeginn vor 20 Monaten über die Freigabe Corona-Patenten sind 17,5 Millionen Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das sind 30.000 Menschen pro Tag. In Afrika ist nur jeder Fünfte doppelt geimpft.
Bis Mitte 2022 sollen in armen Ländern 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Die Erst-Impfquote liegt bisher aber nur bei zehn Prozent. Jetzt hat Deutschland 1,3 Milliarden zur Beschleunigung zugesagt, steht wegen der Corona-Patent-Blockade aber weiterhin in der Kritik.
Flüchtlinge stehen in der weltweiten Impfhierarchie weit unten auf der Liste. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Kinderhilfswerks World Vision hervor. Hauptgrund ist geringe Verfügbarkeit von Impfstoffen.
Migranten und Geflüchtete sind oft unsicher, ob sie sich impfen lassen sollen. Um sich für oder gegen die Impfung zu entscheiden, fehlen ihnen Informationen. An der prinzipiellen Impfbereitschaft hingegen mangele es nicht, schildern Sozialarbeiter. Das zeigt auch eine Impfaktion an der Kölner Zentralmoschee. Von Patricia Averesch
Lehrer sollen im Corona-Impfverfahren mitgedacht werden. Das ist gut. Ich hoffe nur, dass Integrationskurs-Lehrer mitgedacht und nicht schon wieder vergessen werden. Von Christiane Carstensen
Die Weltgesundheitsorganisation beklagt eine ungleiche Verteilung von Corona-Impfdosen. Menschen in Afrika müssten noch lange auf eine Impfung warten. Bisher haben mehr als 40 Länder mit Impfkampagnen begonnen, viele davon liegen in Europa.
Private Haushaltshilfen kommen oft aus Osteuropa und verhindern nicht selten, dass Pflegebedürftige ins Heim umziehen müssen. Sie leben auf engem Raum mit den Senioren daheim. Doch schnell geimpft werden die Frauen nicht.
Die Corona-Pandemie trifft Afrika besonders hart. Aller Voraussicht nach, wird das Kontinent zudem lange auf ein Impfstoff warten müssen. Grund: schwierige Logistik und fehlendes Geld.
Die Corona-Pandemie hat ein Wettrennen um die Entwicklung eines Impfstoffs ausgelöst, das an den Kolonialismus erinnert. Trotz der lauten Rufe nach Solidarität und einem globalen Kampf gegen das Virus gewinnen nationaler Egoismus und ‚westlicher‘ Imperialismus. Von Faisal Garba und Prof. Dr. Isabelle Ihring
Bundespräsident Steinmeier warnt in der Coronakrise vor einem "Impfstoffnationalismus". Führende Politiker sind jedoch optimistisch, durch internationale Zusammenarbeit die Covid-19-Pandemie in den Griff bekommen zu können.