Eine neue jüdische Kultur in Deutschland, die sich nicht auf die Themen Antisemitismus oder den Nahost-Konflikt beschränkt. Das wollen die Schriftstellerin Salzmann und der Lyriker Czollek mit den "Radikalen Jüdischen Kulturtagen" am Berliner Maxim Gorki Theater anstoßen. Drei Fragen an Sasha Marianna Salzmann: Von Sophie Elmenthaler
Eine Fotomontage des Bildes von Anne Frank auf einer Pizza-Schachtel mit der Aufschrift "Die Ofenfrische, locker und knusprig" auf Facebook; Pläne der Bahn, eine ICE nach Anne Frank zu bennen. Der Leiter der Anne-Frank-Bildungsstätte ist entsetzt.
Angriffe auf jüdische Friedhöfe werden selten aufgeklärt. Die Polizei hat seit 2014 nur vier antisemitische Angriffe auf jüdische Friedhöfe aufgeklärt, registriert wurden deutschlandweit 76 antisemitisch motivierte Angriffe.
"Widerstände spornen mich an", sagt Charlotte Knobloch. Seit mehr als 35 Jahren kämpft die Holocaust-Überlebende dafür, dass jüdisches Leben in Deutschland zur Normalität wird. Am 29. Oktober wird sie 85 Jahre - und ist noch längst nicht am Ziel. Von Brigitte Bitto
Als die Gestapo weg ist, nimmt sie Handtasche und Mantel und verlässt das Haus. Nicht aufzufallen, das weiß Hanni Lévy, ist der beste Schutz vor den Nazis. In einem Kino findet sie Entspannung - und ihre Retterin. Von Sigrid Hoff
Seit einigen Jahren ziehen immer mehr junge Israeli nach Deutschland. Auch wenn sie privat rasch Anschluss finden, sehen sich viele politisch zwischen den Stühlen. Jeder fünfte berichtet von Antisemitismus. Adi Hagin kam vor drei Jahren aus Tel Aviv. Von Jens Bayer-Gimm
Der Umgangston wird rauer, auch weil nun die AfD in der Mitte des gesellschaftlichen Diskurses angekommen ist. Daher sollte umso dezidierter darauf geachtet werden, mit Diskriminierungen von Minderheiten sensibel umzugehen. Pauschale und überbordende Diskriminierungsdefinitionen helfen dabei nicht. Von Oliver Harry Gerson Von Dr. iur. Oliver Harry Gerson
Die AfD bereitet dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Sorgen. Im Moment attackiere die AfD vorwiegend Muslime, künfti könn es jedoch auch andere Minderheiten treffen, dazu zählten Juden.
Deutschland schließt sich einer erweiterten Definition von Antisemitismus an. Danach wird pauschale Israelkritik als Judenhass verstanden. Was formell klingt, könnte Konsequenzen in der Bildungs- und Polizeiarbeit haben. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt als wichtiges Signal.
In den vergangenen Monaten wurden Hunderte antisemitische und antiisraelische Straftaten registriert. 90 Prozent der Straftaten wurden von Deutschen verübt. Politiker vermuten eine weitaus höhere Dunkelziffer und fordern mehr Engagement gegen Antisemitismus.