Traurige Rekordwerte
Mehr als 4.600 Flüchtlinge 2016 im Mittelmeer ums Leben gekommen
Das Sterben im Mittelmeer hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Bis Mitte November sind mehr Menschen ums Leben gekommen als im gesamten Vorjahr. Die Küsten Europas erreichten 344.000 Menschen.
Montag, 21.11.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 22.11.2016, 16:52 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Im Mittelmeer sind in diesem Jahr nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration bislang mindestens 4.620 Flüchtlinge und Migranten ums Leben gekommen. Damit hätten bis Mitte November 2016 wesentlich mehr Menschen auf dem Seeweg nach Europa ihr Leben verloren als im gesamten Jahr 2015, teilte die Organisation am Freitag in Genf mit.
Im vergangenen Jahr seien knapp 3.800 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer ums Leben gekommen. Die IOM nannte verschiedene Ursachen für die hohe Todeszahl in diesem Jahr: So sei die in diesem Jahr sehr oft genommene Route von Nordafrika nach Italien sehr riskant. Schlepper benutzten immer schlechtere Boote, pferchten zu viele Menschen in die Boote und starteten die Überfahrt auch bei sehr widrigem Wetter.
Den IOM-Angaben zufolge erreichten von Anfang Januar bis Mitte November 344.000 Menschen mit Booten die Küsten Europas. Bis Ende Oktober 2015 seien knapp 729.000 Flüchtlinge und Migranten in Europa an Land gegangen. Somit habe sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Passagier auf der Überfahrt stirbt, mehr als verdoppelt. Die Flüchtlinge und Migranten stammen aus Konfliktländern wie Syrien und dem Irak oder aus sehr armen Staaten in Afrika. (epd/mig)
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Rechte Stimmung bedient Asylbewerber arbeiten für 80 Cent die Stunde
- Rassismus-Verdacht bleibt Staatsanwalt: Alle acht Polizeischüsse waren…
- Fluchtursachen? Deutschland kürzt internationale Klimahilfe
- Hamburg Bruch von Kirchenasyl empört Bischöfe und Politik
- Folgen der EU-Abschottung Wohl Dutzende Tote nach Bootsunglück vor Kanaren
- Netzwerke Führen aus der zweiten Reihe hat bei der AfD Tradition
Die Spanier haben den Schlüssel zur Lösung dieses Problems. Aber es ist halt keine Kuschel-/Wohlfühllösung. Und wir wissen ja, dass der Mensch und die Politiker immer eine kurzfristig schlechte Lösung einer langfristig besseren Lösung vorziehen…
Tausende Männer, Frauen und Kinder kommen qualvoll ums Leben und ausgerechnet diejenigen, die glauben zu helfen, bereiten den Tod der nächsten vor. Ihr seid die Helden unserer Zeit…zumindest aus eurer eigenen Perspektive
Lassen Sie uns doch an ihrer Weisheit teilhaben. Wie sieht dieser Schlüssel denn aus?
@Thorsten W.
Ich hab angenommen die spanische Strategie wäre bekannter: Die Boote zurück dahin schicken wo sie herkamen. Mittlerweile kommt keiner mehr…also stirbt auch keiner. Diese Menschen kommen weil ihnen falsche Versprechungen von den Schleppern eingeredet werden.
Wenn man ehrlich ist, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten wenn man Tote auf dem Mittelmeer vermeiden will:
1. Dafür Sorgen, dass es unmöglich ist Europa mit dem Boot zu erreichen.
2. Die Flüchtlinge schon vor Ort registrieren, bzw alle Flüchtlinge aufnehmen und mit einer Fähre abholen, dann muss es aber eine Obergrenze geben. Und dann kommt doch noch Punkt 1.
Die Strategie die wir momentan haben ist extrem makaber. Es geht so: setz dich in ein Schlepperboot und setz dein Leben aufs Spiel. Wenn du lebendig ankommst dann gewinnst du eventuell Asyl, aber Minimum eine Duldung und Lebenshaltungskosten. Zu verlockend um sein Leben nicht aufs Spiel zu setzen.
Soll das menschlicher sein als eine Mauer ohne waffen?