CSU-Positionspapier

Imame sollen nur noch auf Deutsch predigen

Imame in Deutschland sollen ihre Predigten in Zukunft nur noch auf Deutsch vortragen. Das fordert eine CSU-Landesgruppe in einem Positionspapier. Außerdem soll die Ausbildung von Imamen "verstärkt national" erfolgen.

Montag, 18.07.2016, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 18.07.2016, 16:41 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die CSU-Landesgruppe fordert, dass Imame in deutschen Moscheen künftig vor allem auf Deutsch predigen. „Um Integration zu fördern, sollten Predigten überwiegend auf Deutsch gehalten werden oder ansonsten nachvollziehbar sein“, zitiert die Passauer Neue Presse aus einem Positionspapier der Landesgruppe.

Grund der Vorstoßes sei die wachsende Zuwanderung aus muslimischen Ländern, heißt es. Wegen der Flüchtlinge aus Syrien und anderen Nahost-Ländern werde der Islam in Deutschland „weniger türkisch und stärker arabisch geprägt sein“. Bereits jetzt gebe es in Deutschland nicht „einen Islam, sondern islamische Strömungen unterschiedlicher Prägungen“

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Imame würden häufig aus dem Ausland entsandt und in deutschen Moscheen predigen, jedoch nach einigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren. „Eine Integration in unsere Gesellschaft ist damit ausgeschlossen“, kritisieren die Christsozialen laut dem Zeitungsbericht. Ein Teil der Predigt-Inhalte sei „nicht mit unserem Grundgesetz kompatibel“.

Auch werde die Mehrheit der in Deutschland predigenden Imame von Geldgebern aus dem Ausland finanziert. Die CSU fordert deshalb laut der Zeitung, dass muslimische Gemeinden und Verbände ihre Finanzierung „überwiegend aus dem Inland aufbringen und transparent offenlegen“.

Außerdem verlangt die CSU laut dem Bericht Passauer Neue Presse, dass die Ausbildung von Imamen und Lehrern, die an deutschen Schulen islamischen Religionsunterricht geben, „verstärkt national“ erfolgen solle, um „extremen Einfluss zurückzuführen“: „Für Parallelgesellschaften und ideologische Abschottung ist in unserer Gesellschaft kein Platz.“ (epd/mig) Aktuell Politik

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  1. karakal sagt:

    Der angeblich säkulare deutsche Staat darf sich nicht – unter Mißachtung der ihm gebotenen Neutralität – in die inneren Angelegenheiten der Muslime einmischen! In welcher Sprache die Freitagspredigt gehalten wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In sehr vielen von arabischen Muslimen geleiteten Moscheen wird zumindest eine zusammenfassende deutsche Übersetzung des Inhalts der Predigt vorgetragen, weil dorthin auch viele Betende kommen, die nicht Arabisch können.
    Im multikulturellen und -religiösen Stadtstaat Singapur sind die meisten Angehörigen der muslimischen Minderheit malayischer Herkunft, weswegen in den von ihnen dominierten Moscheen die Freitagspredigt auf Melayu gehalten wird. In den von Singapurern indischer Herkunft dominierten Moscheen dürfte sie vermutlich auf Tamil gehalten werden. Der Staat maßt sich da nicht an, vorzuschreiben, daß die Predigt in dem allen gemeinsamen Englisch sein muß. Die deutschen Politiker sollten einmal Singapur besuchen, um sich anzusehen, wie dort Menschen unterschiedlicher Rasse, Kultur und Religion friedlich zusammenleben. Sie könnten daraus einiges lernen.
    Was den Inhalt von Predigten und Unterrichten angeht, so scheint hier mit zweierlei Maß gemessen zu werden, indem man den Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften durchgehen läßt, was man den Muslimen nicht durchgehen lassen möchte. Niemand scheint etwas dagegen sagen zu wagen, wenn bspw. ein jüdischer Rabbi lehrt, daß die Juden anders erschaffen sind als Nichtjuden und von Gott einen besonderen Geist erhalten haben, den Nichtjuden nicht bekommen.

  2. Heinz Hertlein sagt:

    Fordern kann das die Landesgruppe. Sinnvoller wäre es aber das vorzuschlagen. Denn das Recht, dies im Rahmen der Gesetzgebung verpflichtend zu machen, widerspräche elementar den Grundrechten in unserem Staat.

    Ich werte daher diese „Forderung“ als Populismus und ansonsten nur heiße Luft. Evtl. hat die CSU Angst zu viele ihrer Wähler an die AfD zu verlieren.