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Eine Menschenkette gegen Rassismus in Erlangen © Minna Törrönen @ twitter.com

Demonstration

Über 40.000 bei Menschenketten gegen Rassismus

Dem Aufruf "Hand in Hand gegen Rassismus" folgten am Wochenende bundesweit mehrere Zehntausend Demonstranten. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sprach von einem "wichtigen Zeichen der Verbundenheit".

Montag, 20.06.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 21.06.2016, 23:57 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Tausende Menschen sind am Wochenende deutschlandweit auf die Straße gegangen, um ein Zeichen gegen Fremdenhass zu setzen. Zu Menschenketten unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rassismus für Menschenrechte und Vielfalt“ hatte ein Bündnis von kirchlichen Organisationen, sozialen Vereinen und Wohlfahrtsorganisationen aufgerufen. Schwerpunkte der Demonstrationen waren Berlin, Bochum, Hamburg, Leipzig und München.

Insgesamt seien zu dem Aktionstag dort und in 16 weiteren Städten 150 Veranstaltungen angemeldet worden, teilte das Bündnis mit. Bis zum Sonntagnachmittag zählten die Organisatoren 33.000 Demonstranten in den kilometerlangen Menschenketten. Bis zum Abend wurden mehr als 40.000 Teilnehmer erwartet.

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Mazyek: Zeichen der Verbundenheit

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, nannte die Menschenketten ein „wichtiges Zeichen der Verbundenheit“. „Islamfeindlichkeit und andere Formen von Diskriminierungen haben leider zugenommen“, sagte er am Samstag dem Hörfunksender NDR Info. Muslime dürften sich aber nicht in ein Schneckenhaus zurückziehen. Sie sollten sich zeigen und deutlich dagegen positionieren, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer Ethnie und auch ihrer sexuellen Ausrichtung diskriminiert werden.

Rund 9.000 Demonstranten versammelten sich in Berlin, jeweils 1.500 in Karlsruhe und Leipzig. Die Menschenketten verbanden Moscheen, Kirchen, Synagogen, soziale Einrichtungen, Flüchtlingsunterkünfte, Museen, Theater und Rathäuser, um Schutz und Solidarität zu symbolisieren.

Hoffmann: Große Mehrheit für Weltoffenheit

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sagte in der Bundeshauptstadt: „Die große Mehrheit in Deutschland steht für Weltoffenheit und Menschlichkeit, nicht für dumpfen Rassismus.“ Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt kritisierte die europäische Flüchtlingspolitik. Europa mache die Grenzen dicht und verrate die Menschenrechte von Flüchtlingen.

Bereits am Samstag hatten sich in Bochum mehr als 4.000 Menschen versammelt. In Osnabrück und Münster kamen jeweils mehr als 1.000 Demonstranten zusammen. Zum bundesweiten Bündnis der Veranstalter gehörten unter anderem Amnesty International Deutschland, Pro Asyl, der Deutsche Gewerkschaftsverbund, die Diakonie, die Union progressiver Juden in Deutschland sowie der Zentralrat der Muslime. Der Aktionstag am 19. Juni nahm Bezug auf den Weltflüchtlingstag, der auf Initiative der Vereinten Nationen jährlich am 20. Juni begangen wird.

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, rief bei der Kundgebung in Bochum zu Offenheit und Toleranz gegenüber Flüchtlingen auf. Türen und Herzen, Köpfe und Hände müssten offen bleiben für alle, die um ihr Leben fürchten müssten und ihr Leben in Freiheit und Sicherheit gestalten wollten, sagte sie. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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  1. Christoph sagt:

    Nützt leider nichts, wenn nebenan von den Medien Ängste geschürt werden

    es ist nicht einfach für einen Menschen mit Migrationshintergrund in diesem Lande derzeit zu leben.

    So viel Hetze und man will sich wehren aber man ist machtlos

    wenn man draussen ist, ist man doch wieder der FREMDE