Anzeige

Statistisches Bundesamt

Bei jedem achten Ehepaar ist mindestens ein Partner Ausländer

In Deutschland leben 17,6 Millionen Ehepaare, bei 2,3 Millionen ist mindestens ein Partner Ausländer. Besonders beliebt sind Türken. Deutsche Männer heiraten aber auch häufig Polinnen und Russinnen, deutsche Frauen auch häufig Italiener und Österreicher.

Donnerstag, 19.02.2015, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.02.2015, 16:57 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Im Jahr 2013 gab es in Deutschland 17,6 Millionen Ehepaare. Bei sieben Prozent dieser Ehepaare hatte ein Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit, bei weiteren sechs Prozent besaßen beide Ehepartner einen ausländischen Pass. Somit hatten insgesamt 13 Prozent oder 2, 3 Millionen der Ehepaare mindestens ein Partner mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Das teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit.

Die Zahl der deutsch-ausländischen Ehepaare belief sich im Jahr 2013 auf knapp 1,2 Millionen. Dabei waren Deutsche am häufigsten mit Türken verheiratet. 19 Prozent der deutschen Frauen, die eine binationale Ehe führten, hatten einen türkischen Ehemann. Etwas seltener (14 Prozent) waren deutsche Männer in binationalen Ehen mit einer türkischen Frau verheiratet.

___STEADY_PAYWALL___

Info: Unter Staatsangehörigkeit wird die rechtliche Zugehörigkeit einer Person zu einem bestimmten Staat verstanden. Dabei werden Personen, die sowohl die deutsche als auch eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen, als Deutsche ausgewiesen. Der Migrationsstatus bleibt bei dieser Betrachtung unberücksichtigt.

Anzeige

Mit einer deutschen Frau verheiratete ausländische Männer besaßen am zweithäufigsten die italienische (12 Prozent) und am dritthäufigsten die österreichische (7 Prozent) Staatsangehörigkeit. Ausländische Ehefrauen deutscher Männer stammten am zweithäufigsten aus Polen (9 Prozent) und am dritthäufigsten aus der Russischen Föderation (8 Prozent).

Von den 1,1 Millionen Paaren, bei denen kein Partner die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, besaßen 90 Prozent dieselbe Staatsangehörigkeit. Bei rund drei von zehn ausländischen Ehepaaren hatten beide Partner den türkischen Pass.

In Sachsen-Anhalt und Thüringen leben die wenigsten binationalen Ehepaare zu den Bundesländern mit dem geringsten Anteil deutsch-ausländischer Ehepaare (1,7 bzw. 1,4 Prozent). Etwas höher liegen die Quote in Brandenburg (3 Prozent). (sb) Gesellschaft Leitartikel

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. karakal sagt:

    Diese Statistik sagt nichts über die Religionszugehörigkeit. Durch einen Blick auf meinen Bekanntenkreis habe ich den Eindruck, daß verhältnismäßig viele deutsche zum Islam konvertierte Männer mit Marokkanerinnen verheiratet sind, weniger mit Türkinnen, da die türkischen Väter ihre Töchter ungern an Nichttürken verheiraten. Diesen Eindruck würde ich gern bestätigt oder widerlegt haben. In dieser Statistik werden muslimische Ehefrauen ausländischer Herkunft, die bereits vor der Heirat die deutsche Staatsangehörigkeit hatten, anscheinend nicht als Ausländerinnen aufgeführt.

  2. Tai Fei sagt:

    karakal sagt: 19. Februar 2015 um 22:47
    „…Durch einen Blick auf meinen Bekanntenkreis habe ich den Eindruck, daß verhältnismäßig viele deutsche zum Islam konvertierte Männer mit Marokkanerinnen verheiratet sind, weniger mit Türkinnen, da die türkischen Väter ihre Töchter ungern an Nichttürken verheiraten. Diesen Eindruck würde ich gern bestätigt oder widerlegt haben. In dieser Statistik werden muslimische Ehefrauen ausländischer Herkunft, die bereits vor der Heirat die deutsche Staatsangehörigkeit hatten, anscheinend nicht als Ausländerinnen aufgeführt.“
    1. Warum sollte man Deutsche Frauen als Ausländerinnen führen, und
    2. Zum Teil ist Ihr Eindruck ja widerlegt, da Marokkanerinnen kaum eine Relevanz aufzeigen. Also spielt Ihr Eindruck, egal ob hier Konvertiten betroffen sind oder nicht, keine wirkliche statistische Rolle.

  3. Saadiya sagt:

    @ karakal: “ In dieser Statistik werden muslimische Ehefrauen ausländischer Herkunft, die bereits vor der Heirat die deutsche Staatsangehörigkeit hatten, anscheinend nicht als Ausländerinnen aufgeführt.“

    A) wer die deutsche Staatsangehörigkeit hat, ist Deutsche/Deutscher und kein Ausländer mehr. Man könnte zwar einen Migrationshintergrund erfassen, aber warum dieses ewige Anfüge von Suffixen.

    B) muslimische Ehefrauen???? Die Erfassung der Religionszugehörigkeit wird von Amts wegen nur bei Christen gemacht, damit der Staat stellvertretende für die Kirchen die Kirchensteuer erheben kann. Zum anderen ist die theoretische Zugehörigkeit kein Kriterium für die tatsächliche Religiösität oder des Einflusses dieser auf eine Ehe. Denn es gibt auch Muslime, die ihre Relgion gar nicht mehr praktizieren.

  4. Saadiya sagt:

    @karakal: „Durch einen Blick auf meinen Bekanntenkreis habe ich den Eindruck, daß verhältnismäßig viele deutsche zum Islam konvertierte …“

    Das ist aber nur der Eindruck, der zufällig entsteht, weil sie einen ganz bestimmten Bekanntenkreis haben. Von diesem auf die gesamtgesellschaftliche Situation schließen zu wollen, halte ich für den falschen Ansatz. Studien gehen aber davon aus , dass jährlich etwa 250-300 Deutsche in ganz Deutschland zum Islam konvertieren. Das ist nicht so viel….Zudem bedeutet gerade ein Konversion in Deutschland nicht, dass man sich damit bis zum Lebensende auf diese Religion festgelegt hat. Einige treten aus Liebe zu einem Partner zum Islam über, „verlassen“ diesen Glauben aber wieder, wenn die Partnerschaft endet. Andere bleiben dauerhaft dabei, auch wenn die Partnerschaft endet. Wieder andere treten aus persönlicher Überzeugung über ohne einen Partner aus dieser Glaubenrichtung. Und einige davon überdenken diese Entscheidung dann einige Zeit/Jahre später wieder und „verlassen“ den muslimischen Weg wieder. Es gibt da sehr viele Komponeten……

  5. Comrigu sagt:

    Zahlen zu der Anzahl von Scheidungen bei binationalen Paaren würden mich interessieren.

  6. Tai Fei sagt:

    Comrigu sagt: 24. Februar 2015 um 20:43
    „Zahlen zu der Anzahl von Scheidungen bei binationalen Paaren würden mich interessieren.“

    Die sind zwar nicht ganz aktuell, aber Migazin hat dazu auch schon mal was veröffentlicht.

    http://www.migazin.de/2014/08/06/statistik-2013-scheidungen-binationaler-ehen-geht-zurueck/

  7. Andy sagt:

    Liebe Mitleser, wer gibt mir denn einen Tip, wo ich diese Daten an der Quelle, also neutral und unpolitisiert bekommen kann:

    Anzahl Eheschließungen p.a. von deutsche christliche Frau mit islamisch türkischem Mann + dto. deutscher christlicher Mann mit islamisch türkischer Frau ?

    Ich vermute mal, durch den Themenkreis „deutsche Konvertiten vor der Hochzeit“ gibts eine Unschärfe, die sich nicht mehr revidieren lässt, oder ?

    Danke schön !
    Andy

  8. Pingback: Neues Verfahren - Anerkennung ausländischer Scheidungen in der Türkei - MiGAZIN