Gesundheitsministerkonferenz

Länder wollen Sprachtests für ausländische Ärzte

Ärzte aus dem Ausland sollen in Zukunft einem Sprachtest unterzogen werden, wenn sie nach Deutschland wollen. Das beschlossen Gesundheitsminister der Länder. Unklar ist, was gefordert wird. Ausländische Ärzte müssen bereits gute Deutsch- und Fachsprachenkenntnisse nachweisen.

Freitag, 27.06.2014, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01.07.2014, 2:13 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Gesundheitsminister der Länder fordern einheitliche Sprachtests für Ärzte aus dem Ausland, die in Deutschland arbeiten wollen. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die am Donnerstag in Hamburg gestartete Gesundheitsministerkonferenz hervor, die der Rheinischen Post (Donnerstagsausgabe) eigenen Angaben zufolge vorliegt.

Ärzte müssten in der Lage sein, Vor- und Nachteile einer Operation in verständlichem Deutsch zu erklären, sagte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne). „Mangelnde Deutschkenntnisse bei Ärztinnen und Ärzten, das geht gar nicht“, erklärte die Ministerin, die den Vorschlag des Landes Sachsens unterstützt.

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Wenige Tage vor Beginn der Gesundheitskonferenz hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) gefordert, Deutschkenntnisse von ausländischen Medizinern konsequenter als bislang zu überprüfen. „Arzt und Patient müssen sich verständigen können – und das darf nicht an Sprachbarrieren scheitern“, erkläre Huml und forderte ein bundesweit einheitliches Vorgehen.

Unklar ist bislang, welche Anforderungen an ausländische Ärzte gestellt werden. Bereits jetzt ist in den meisten Ländern für Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Psychotherapeuten das sogenannte B2-Niveau maßgeblich – das heißt: Sie müssen sich gut in Deutsch ausdrücken können, auch schriftlich. Dabei geht es auch um die Fachsprache.

Die Gesundheitsminister der Länder tagen am Donnerstag und Freitag in Hamburg. (epd/red) Aktuell Politik

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  1. Han Yen sagt:

    Die Gesundheitsminister werden schon herausfinden, bei wem man die Regulation abschreiben könnte – bei den USA. Die US-Amerikaner machen das bereits sehr gut und versorgen sich mit Ärzten aus Lateinamerika.

  2. H.P.Barkam sagt:

    Irgendwie geht mir die Lobhudelei der USA durch Han Yen so langsam auf die Nerven.

  3. Tai Fei sagt:

    H.P.Barkam sagt: 30. Juni 2014 um 12:23
    „Irgendwie geht mir die Lobhudelei der USA durch Han Yen so langsam auf die Nerven.“
    Wieso Lobhudelei? Da steht: „Die US-Amerikaner machen das bereits sehr gut und versorgen sich mit Ärzten aus Lateinamerika.“ In Brasilien brennen z.Z. die Barikaden, weil im Gesundheitssystem jede Menge Ärzt fehlen. Dreimal darfst Du raten, wohin die gehen. Das eigene Gesundheitssytem nach Benchmarks des Maximalprofit auf Kosten von Schwellenländern aufzubauen ist imho keine besonders hohe zivilisatorische Leistung. Insofern kann man die „Lobhudelei“ auch als Sarkasmus auffassen. Aber vielleicht heiße ich ja auch Sheldon Cooper.

    Also Han Yen, ist das Sarkasmus-Schild oben oder unten?

  4. Mathis sagt:

    Ja, was denn nun? Sind wir nun ein „globales Dorf, in dem wir uns nach eigenem Gefallen bewegen oder doch nicht?
    Wenn einigen Ländern das Personal abhanden kommt, müssen sich genau diese Länder darum bemühen, dass das Personal bleibt.
    Wenn wir die Türen einladend öffnen, dann sind sie für alle geöffnet, auch für die gut qualifizierten Interessenten.

  5. Pingback: Die Rolle der Sprache - Wie viel Deutsch braucht ein Arzt? - MiGAZIN