Der Triebtäter
Der Nützlichkeitsgedanke als Primat der Politik
Ich bin es leid, den latenten und offenen Rassismus insbesondere des bayrischen Teils der Union immer wieder aufs Neue anzumahnen. Ich bin es so leid.
Von Sven Bensmann Dienstag, 05.11.2013, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 07.11.2013, 21:09 Uhr Lesedauer: 2 Minuten | Drucken
Ich hatte mir einiges vorgenommen für diese Woche, für diesen Text. Ich hatte vor, die peinliche Vorstellung, die das noch im Amt verbliebene Bundeskabinett beim Umgang mit Kollaborateuren aus Afghanistan abgibt, zu geißeln: Nicht einmal Menschen Zuflucht in Deutschland zu gewähren, die ihr Leben auf’s Spiel setzten für einen Haufen deutscher Besatzungssoldaten, der sich kaum traute, seine Baracken zu verlassen, ist schließlich an asozialem Zynismus kaum zu überbieten…
Doch dann kam alles anders. Dann kam Hans-Christian Ströbele – und der gab der Geschichte einen noch zynischeren Spin: Ströbele hatte sich heimlich in Moskau mit dem Whistleblower Edward Snowden getroffen und diesem das Bekenntnis abgepresst, vor einem deutschen Untersuchungsausschuss auszusagen. Wo der stattfinden könnte, ist offen, jedoch scheint die grundlegende Bereitschaft zu bestehen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Snowden ins Land zu schaffen, ihm gar Asyl anzubieten, zumindest aber eine Rückführung in sein Heimatland mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern.
Um also ehrlich zu sein: Ich bin es leid.
Ich bin es leid, den latenten und offenen Rassismus insbesondere des bayrischen Teils der Union immer wieder aufs Neue anzumahnen. Ich bin es so leid.
Ich bin es leid, dass diese Art der Politik von diesem Volk auch noch honoriert und mit (fast) absoluter Mehrheit ausstattet wird – es ist schwer, sich nicht an sehr dunkle Zeiten erinnert zu fühlen.
Darum: Deutsche! Kauft deutsche Bananen! Und gedenkt für nur eine einzige Minute der Opfer deutscher wertkonservativer, christlicher Politik; denkt an jene Flüchtlinge, die in sich in einer Kirche irgendwo in einer Stadt, die sich das Tor zur Welt nennt, aber nur daran denkt, diese Menschen schnellstmöglich wieder in einer andere Welt zu deportieren, verbarrikadiert haben; denkt darüber nach, was dort und an vielen anderen Orten in Deutschland und Europa eigentlich passiert – und wie es sein kann, dass wir das zulassen.
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Ich bin Katholik und daher auch wertkonservativ-christlich eingestellt! Die POlitik der CDU ist alles andere als wertkonservativ-christllich, sie ist nicht nur strukturkonservativ, sondern auch in hohem Maße rechtskonservativ!
Und grade, weil christlichen Glaubens bin, bin ich auch mit voller Überzeugung in die Linkspartei eingetreten! Denn diese Partei vertritt Werte, für die eine Partei wie die CDU/CSU eigentlich zuständig ist! Aber die CDU ist keine christliche Partei, sie war es auch nie!