TV-Tipps des Tages
03.02.2012 – Terror, 11 September, Islam, Integration, Stasi, DDR, Türkei, Ausländer
TV-Tipps des Tages sind: Der Der Heilige Krieg: Terror für den Glauben; auslandsjournal extra- ZDF-Korrespondenten berichten aus aller Welt; ZDF-History: Mielkes Menschenjäger: Kidnapper im Auftrag der Stasi; WDR-dok: Günter Wallraff - Schwarz auf Weiß; Cosmo TV - Georges Aufstieg: Von McDonalds zum Bio-Lehrer
Von Ümit Küçük Freitag, 03.02.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 31.01.2012, 10:26 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Der Der Heilige Krieg (5/5)
Terror für den Glauben – Die Bilder des 11. September 2001 gingen um die Welt, der beispiellose Anschlag veränderte das internationale politische Gefüge. Eine tiefe Kluft zwischen der westlichen und der muslimischen Hemisphäre schien sich aufzutun. Doch maßgebliche islamische Rechtsgelehrte und moderate Stimmen aus muslimischen Ländern brandmarkten den willkürlichen Missbrauch des Begriffs? Dschihad? und verurteilten das Verbrechen. Dennoch fand der verheerende Schlag gegen Amerika bei einigen radikalisierten Fundamentalisten auch Befürworter.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es in der arabischen Welt politisch wirksame islamistische Strömungen – ihr Programm lautet im Kern? Der Koran ist unsere Verfassung!? Unter diesem Motto stellten Islamisten die von ihnen empfundene innere und äußere Schwäche der arabischen Staaten an den Pranger – Symbol dafür war die arabische Niederlage im Sechstagekrieg 1967. Die Eroberung der Altstadt von Jerusalem verschaffte dem Staat Israel auch die Kontrolle über einige heilige Stätten des Islam; der? Erzfeind? hatte für eine tiefe Demütigung gesorgt. Einzelne Vordenker predigten fortan den? Dschihad? gegen alle ?Besetzer muslimischer Länder? als Beginn einer spirituellen Erneuerung des Islam.
Film von Alexander Berkel und David Hickman. 18:30-19:15 • PHOENIX
auslandsjournal extra
Magazin (Gesellschaft) – ZDF-Korrespondenten berichten aus aller Welt. „auslandsjournal extra“ zeigt politische Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen in den Ländern der Welt. Das Magazin blickt hinter die Konflikte, beobachtet Entwicklungen der internationalen Politik und Auslandskorrespondenten liefern Analysen. Ab Februar 2012 sendet 3sat „auslandsjournal extra“ Freitags zu neuer Sendezeit um 21.30 Uhr. 21:30-22:00 • 3sat
ZDF-History: Mielkes Menschenjäger
Kidnapper im Auftrag der Stasi – Mehr als 400 Menschen lässt die Stasi in die DDR entführen: Regime-Kritiker, Journalisten, geflüchtete Angehörige der „bewaffneten Organe“. Und geflohene ehemalige Funktionäre wie Robert Bialek. Er wird 1956 betäubt und nach Ost-Berlin verfrachtet. Seitdem ist er verschwunden. Neu aufgetauchte Dokumente legen den Schluss nahe, dass Robert Bialek noch in der Nacht seiner Entführung starb.
Bis zum Ende der DDR im Herbst 1989 operieren Kidnapper der Stasi im westlichen Ausland. Das Ausmaß der Aktionen kommt erst nach dem Fall der Mauer ans Tageslicht.
Mit bewegenden Zeitzeugenaussagen und auf Grundlage von internen Dokumenten rekonstruiert ZDF-History eines der dunkelsten Kapitel der Stasi-Geschichte. 21:45-22:15 • PHOENIX
WDR-dok
Günter Wallraff – Schwarz auf Weiß – Für den Dokumentarfilm „Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß – Eine Reise durch Deutschland“ ist Günter Wallraff erneut in eine riskante Rolle geschlüpft. Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war, der als Türke Ali die Ausbeutung ausländischer Arbeiter enthüllte und sich in den letzten Jahren wiederholt als verdeckt arbeitender Journalist in ungeschützten und prekären Arbeitsverhältnissen umgesehen hat, wollte hautnah erleben, wie tolerant die Deutschen von heute gegenüber farbigen Menschen sind. Dabei fing die versteckte Kamera Szenen ein, die oft nur schwer zu ertragen sind. Denn sie stimmen wenig mit dem Bild von den modernen, gastfreundlichen Deutschen überein.
„Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß – Eine Reise durch Deutschland“ ist das Resultat einer mehr als einjährigen Reportagereise durch alle Teile der Republik. Der erfahrene Undercover-Journalist Wallraff musste dabei bis an die Grenzen seiner psychischen Belastbarkeit gehen. Nicht selten setzte er sich in der Maske des afrikanischen Migranten Kwami unkalkulierbaren Risiken aus. Wallraffs Mut, sein Humor und die perfekte Einfühlung in seine Rolle haben ihm geholfen, das Verhalten ganz gewöhnlicher Deutscher zu zeigen, wenn sie mit „Fremden“ konfrontiert werden, die einfach nur versuchen, nicht mehr fremd zu sein.
Mit „Günter Wallraff: Schwarz auf Weiß – Eine Reise durch Deutschland“ ist ein Film entstanden, der irritiert und polarisiert, der bestürzt, empört und berührt, der aber auch Passagen von abgründiger Komik und erfreulicher Menschlichkeit enthält – ein Roadmovie der besonderen Art. 23:15-00:35 • WDR
Cosmo TV
Das Integrationsmagazin mit Till Nassif – Themen: Lales Heimat: Bagger in Bruckhausen; Georges Aufstieg: Von McDonalds zum Bio-Lehrer; Khaleds Traum: Führerschein für einen Libanesen
Lales Heimat: Bagger in Bruckhausen
Gut 100 Häuser stehen noch im Duisburger Stadtteil Bruckhausen. Ab nächster Woche wird endgültig „zurück gebaut“. Dann rollen die Bagger an und machen das Stadtviertel direkt neben dem zweitgrößten Stahlwerk der Welt endgültig platt. Denn hier soll mit Hilfe von EU-Geldern und von ThyssenKrupp ein Grüngürtel entstehen. Gut 100 Millionen Euro kosten Abriss und Gestaltung des Parks. Gut für die Stadt, die sich lästiger und sanierungsbedürftiger Häuser entledigt.
Ebenfalls gut für das Unternehmen, weil neben der neuen grünen Trennlinie zwischen Leben und Arbeit auch Platz für den neuen Hochofen entsteht. Eine Katastrophe jedoch für die Menschen, die noch immer im Viertel wohnen. So wie Lale Yarar, sie lebt schon seit drei Jahrzehnten hier. „Wir können uns nur zwischen Pest und Cholera entscheiden. Entweder an die Stadt verkaufen und wegziehen, oder bleiben und enteignet werden“. Cosmo TV hat die Menschen in Bruckhausen besucht.
Georges Aufstieg: Von McDonalds zum Bio-Lehrer
George Dias hatte keine andere Wahl: auf der Flucht vor tamilischen Rebellen und dem Militär in Sri Lanka hat der damals 17-Jährige in Deutschland Zuflucht und eine neue Heimat gefunden. Ohne Familie und Freunde, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, hat sich der Tamile durchgeschlagen und war froh, als er Arbeit in einem Fast-Food-Restaurant fand. Doch das reichte ihm nicht. Er paukte Deutsch, machte sein Abitur an der Abendschule, studierte an der Universität und ist mittlerweile Bio-Lehrer an seinem ehemaligen Abendgymnasium. Die Zeiten, in denen er alleine in einem fremden Land ohne Sprachkenntnisse war, sind lange vorbei. Cosmo TV erzählt die Geschichte von George Dias, der sich in Deutschland durchgekämpft hat, vom Job im Fast-Food-Restaurant zum Lehrer.
Khaleds Traum: Führerschein für einen Libanesen
Khaled Semmo ist einer von geschätzten 40.000 Libanesen, die in Deutschland leben. Khaled ist 20 Jahre alt und möchte gern einen Führerschein machen, dann kann er auch eine Arbeit bekommen. Nichts Ungewöhnliches, nur – Khaled darf keinen Führerschein machen, er ist nur geduldet, weil er keinen Pass hat. Für einen Führerschein bräuchte er aber einen. Seine Eltern flohen damals vor dem libanesischen Bürgerkrieg. Als Flüchtlinge kamen sie nach Deutschland – ohne einen amtlichen libanesischen Pass. Ihre Identität gilt deshalb als ungeklärt und die der Kinder und Enkelkinder auch, alle sind und bleiben geduldet, mit wenig Möglichkeiten auf ein normales Leben oder gar auf einen deutschen Pass und einen Führerschein. Cosmo TV begleitet Semmo und zeigt, wie wichtig der Pass der Eltern für das Leben eines jungen Mannes in Deutschland sein kann. 02:20-03:00 • EinsExtra TV-Tipps
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Liebes Migazin Team,
abgesehen davon, dass Wallrafs Dokumentation sehr zu hinterfragen ist, da es anscheinden nicht genügt wenn Schwarze Menschen von ihren rassistischen Erfahrungen berichten (die sind nämlich dann empfindlich!), Bücher, Lieder, Gedichte, Filme darüber machen sondern allein das Wort des weißen Mannes von Gewicht ist, möchte ich Sie freundlich darauf hinweisen, dass die politische Selbstbezeichnung „Schwarz“ lautet und nicht farbig.