Younes Ouaqasse

„Ich mache Politik so wie ich bin und nicht wie ich aussehe“

Ein bekennender Muslim führt die christlich-konservative Jugend in Deutschland an. Was auf dem ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, ist seit zwei Jahren Realität. Im Gespräch mit MiGAZIN erzählt der Vorsitzende der Schüler Union Younes Ouaqasse, warum er darin keinen Widerspruch sieht, wie sich das deutsche Bildungssystem bewährt hat und wieso es keinen Islamunterricht in Deutschland geben sollte.

Von Anil Gürtürk Montag, 08.03.2010, 8:08 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 24.02.2013, 16:05 Uhr Lesedauer: 14 Minuten  |  

MiGAZIN: Herr Ouaqasse, Sie sind Vorsitzender der Schüler Union, die Schülerorganisation der CDU und haben marokkanische Wurzeln. Können Sie uns etwas zu ihrem bisherigen Lebensweg erzählen?

Younes Ouaqasse: Wie Sie sagten, habe ich marokkanische Wurzeln, ich bin ein Deutsch Europäer mit marokkanischen Wurzeln. Ich bin in Mannheim geboren und als ich vier Jahre jung war, haben sich meine Eltern getrennt. Ich bin dann für vier Jahre nach Marokko zusammen mit meinem Vater und meinem Bruder gegangen. Dort bin ich bei meinen Großeltern aufgewachsen. Dann kam ich wieder nach Deutschland zu meiner Mutter zurück und seitdem lebe ich hier in Deutschland.

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MiGAZIN: Inwiefern hat die Zeit damals in Marokko Sie und Ihr heutiges Leben geprägt?

Ouaqasse: Ja, die Zeit hat mich sehr geprägt. Zum einen bin ich ja bei meinen Großeltern aufgewachsen und seitdem liebe ich auch alle Großmütter dieser Welt (lacht). Es war eine prägende Zeit! Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen mit meinen Onkeln, mit vielen Cousinen und Cousins, mit meinem Bruder und meine Kindheit war eine schöne Zeit, an die ich mich gerne erinnere.

„Als gläubiger Muslim ist es sehr schön, dass man Politik auf religiösem Fundament gestalten kann.“

MiGAZIN: Und Sie haben alle unter einem Dach gelebt?

Ouaqasse: Ja genau, alle unter einem Dach.

MiGAZIN: Sie sind Moslem. Praktizieren Sie Ihren Glauben?

Ouaqasse: Ja, ich bin Muslim, kann zwei Gebete aus dem Koran auswendig. Die sage ich auch immer wieder auf und würde mich selber auch als religiös bezeichnen.

MiGAZIN: Sie entschieden sich damals für einen Eintritt in die Schüler Union. Warum gerade die Schüler Union bzw. CDU?

Ouaqasse: Weil die CDU für mich als Muslim sympathisch war. Die CDU baut ihre Politik auf einem religiösen Fundament auf. Als gläubiger Muslim ist es sehr schön, dass man Politik auf religiösem Fundament gestalten kann. Ich habe mich damals auch über die SPD, FDP und auch die Grünen informiert, aber das waren Parteien, die mich nicht interessiert haben, weil sie bestimmte Werte nicht vertreten haben. Als aufgeklärter Muslim weiß ich nämlich auch, dass der Islam die jüngste Religion ist und, dass der Islam auf dem Judentum und Christentum aufbaut und die Zehn Gebote, die in der Bibel sind, findet man heute im Koran wieder.

MiGAZIN: Das waren damals Ihre Beweggründe in die CDU einzutreten. Als Vorsitzender der Schüler Union, wie versuchen Sie heute junge Menschen dazu sich politisch zu engagieren?

Ouaqasse: Wenn man junge Leute darauf aufmerksam macht, dass es heute um die Zukunft geht, wenn man jungen Leuten auch klar macht, dass die Politik von heute entscheidet, ob sie mitreden können, ist es glaube ich schon ein Argument dafür, dass man sich engagiert. Die Junge Union hat 130.000 Mitglieder. Sie ist die größte Jugendorganisation in ganz Europa. Die Schüler Union hat 10.500 Mitglieder. Wir sind die größte Schülerorganisation Deutschlands. Insofern ist schon Interesse da. Es ist nicht verwunderlich, dass sich nicht jeder einzelne Jugendliche und Schüler für Politik interessiert: ich interessiere mich genau so wenig für Computerspiele.

MiGAZIN: Das Interesse ist da, sagen Sie. Konnten Sie denn in letzter Zeit eine gewisse Tendenz erkennen, ob mehr oder weniger Interesse seitens der Jugendlichen da ist?

Ouaqasse: Das Interesse sinkt und steigt, je nachdem was für politische Themen im Alltag sind aber generell steigt das Interesse schon.

MiGAZIN: Welche Themen sprechen junge Menschen an?

Ouaqasse: Es gibt keine Politik, die junge Menschen anspricht. Es gibt keine Politik die einen Menschen anspricht. Ein Mensch, alt oder jung, fühlt sich erst angesprochen, wenn es um ihn geht. Bildungspolitik zum Beispiel würde einen jungen Menschen interessieren, was aber nicht heißt, dass es ältere Menschen nicht interessiert. Die Mutter, deren Kind zur Schule geht, interessiert natürlich auch die Bildungspolitik.

MiGAZIN: Zum Thema MigrantInnen und die CDU. Es gab aussichtsreiche türkischstämmige CDU-Politiker, die den Einzug in den Bundestag nicht geschafft haben. Medien spekulierten, dass es an der CDU-Basis an Unterstützung für Migranten fehlt. Stimmt das?

Ouaqasse: Das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe. Ein Bundestagskandidat, der den Einzug kurz vorher nicht geschafft hat, kann ja nur ein Kandidat sein, wenn ihn die Basis zuvor gewählt hat und die Basis hat ihn ja gewählt. Also kann man nicht sagen, dass die Unterstützung fehlt. Ein Kandidat von der SPD hätte genauso viele Schwierigkeiten in Wildbach Kreuth wie ein Kandidat der CDU in Gelsenkirchen. Man muss schon unterscheiden, wieso sie den Einzug nicht geschafft haben und das liegt durchaus auch am Wahlkreis.

„Es gibt schon viele Personen, die unaufgeklärt sind und glauben das ‚C‘ ist böse.“

MiGAZIN: Auf Sie persönlich bezogen, gab es Situation in Ihrer politischen Arbeit, in der Sie bevorzugt oder benachteiligt wurden aufgrund Ihrer Wurzeln?

Ouaqasse: Es gab schon den einen oder anderen Punkt, wo man bevorzugt oder benachteiligt wurde. Ob das etwas mit meinen Wurzeln zu tun hat, weiß ich nicht. Aber das spielt für mich auch keine Rolle. Das ist mir egal, weil ich Politik so mache, wie ich bin und nicht so, wie ich aussehe.

MiGAZIN: Sie erwähnten, dass die CDU für Sie attraktiv ist, weil diese Ihre Werte vertritt. Bei MigrantInnen ist ein hohes Potenzial im konservativen Bereich. Wieso schafft es die CDU trotzdem nicht, diese Wähler für sich zu gewinnen?

Ouaqasse: Schwierige Frage … es gibt schon viele Personen, die unaufgeklärt sind und glauben das ‚C‘ ist böse, was nicht der Fall ist. Ich bin der Meinung, dass es schon am Hintergrund und Horizont von dem jeweiligen Menschen liegt. Die CDU macht eine Politik für das ganze Volk. Wir sind keine Klientelpartei.

MiGAZIN: Gibt es denn Vorstöße und Pläne diese Wählerschaft anzusprechen?

Ouaqasse: Es gibt Pläne und Projekte, die werden auch immer wieder wahrgenommen. Zum Beispiel startet die Junge Union Baden-Württemberg gerade eine Mitgliederkampagne für Migrantinnen und Migranten. Die Resonanz auf die Kampagne ist sehr gut. Die Kampagne wurde ins Leben gerufen, weil wir immer mehr Mitglieder haben, die einen Migrationshintergrund haben.

MiGAZIN: Wann ist für Sie denn ein Migrant in eine Gesellschaft integriert?

Ouaqasse: Wenn er sich hier zu Hause fühlt.

MiGAZIN: Kommen wir zum Thema, womit Sie sich als Vorsitzender der Schüler Union am meisten befassen: Bildung. Es gibt mehrere Studien und Meinungen verschiedener Experten, die feststellen, dass das dreigliedrige Schulsystem besonders Migrantinnen und Migranten benachteiligt. Sie halten an diesem System fest. Warum?

Ouaqasse: Konservativ kommt von `conservare´, was bewahren bedeutet. Konservativ heißt, Politik, die sich gestern bewährt hat, für morgen zu gestalten. Das dreigliedrige Schulsystem hat sich bewährt. Man muss jeden Einzelnen fördern und fordern. Man kann nicht alle in einen Topf schmeißen. Wir müssen das System anders gestalten. In der Hauptschule kann es nicht sein, dass man vier Stunden Musikunterricht hat. Das ist zu viel. In der Realschule kann es nicht sein, dass der Lehrplan genau so bleibt, wie die vorigen 20 Jahre. Im Gymnasium kann es nicht sein, dass man genauso viel Stoff durchnimmt, wenn man wenige Jahre hat. Das muss umgekrempelt, aber nicht umgeschmissen werden. Ich halte an dem System fest, weil es sich bewährt hat. Wenn es ein Land der Chancen gibt, ein Land der Möglichkeiten, dann ist es Deutschland. Jeder hat hier die Möglichkeit etwas aus sich zu machen, etwas zu schaffen wie in keinem anderen Land.

„Konservativ kommt von `conservare´, was bewahren bedeutet. Konservativ heißt, Politik, die sich gestern bewährt hat, für morgen zu gestalten.“

MiGAZIN: Können Sie sich für die Zukunft ein zweigliedriges Schulsystem vorstellen: ein Gymnasium und eine Mischung aus Gesamt-und Realschule – als Reaktion auf den schweren Stand der Hauptschulen?

Ouaqasse: Nein, nein, man redet das schlecht. Ich war auf der Hauptschule. Die Hauptschule ist gut. Sie muss nur anders gestaltet werden. Wenn man die Hauptschule abschafft, wo löst man das Problem? Man verschiebt doch nur das Problem. Das merken die Rheinland-Pfälzer momentan sehr stark. Die haben die Hauptschule abgeschafft. In Hamburg sind auch seitdem jeden Tag Demonstrationen und das schon seit zwei Jahren. Die Hauptschule ist eine gute Schule. Man kann als Hauptschüler noch immer seinen Realschulabschluss, immer noch sein Abitur machen. Das hab ich auch gemacht. Alles ist möglich, alles eine Frage der Zeit.

MiGAZIN: In puncto Integration und Bildung sehen viele einen Islamunterricht als sinnvoll. Diesen bezeichnen Sie als Pseudo-Integrationsversuch. Warum?

Ouaqasse: Ich bin strikt dagegen! Es steht im Grundgesetz Artikel 7 Absatz 3 Religionsunterricht an Schulen ja, aber nur, wenn es einen Dachverband gibt. Es gibt aber keinen Dachverband der Muslime. Wir haben keine Bücher, wir haben keinen Lehrplan und die Leute haben vorher nicht auf Lehramt studiert. Wir haben drei Strömungen im Islam. Das heißt, wir müssten Unterricht für alle drei verschiedenen Strömungen haben. Das würde zu viel Geld kosten. Wenn wir Islamunterricht anbieten, müssten wir auch jüdischen Unterricht anbieten. Wenn wir Jüdischen anbieten, dann auch Buddhistischen und Hinduistischen. Man macht eine Palette auf, die man nicht schließen kann. Deswegen sagen wir: wir sind ein christlich geprägtes Land, evangelisch, katholisch und alle anderen gehen in Ethik. Die lernen was über den Islam, über das Christentum und über das Judentum. Für mich ist es wichtig, dass der Muslim auch weiß, wieso er Weihnachtsferien hat. Wenn man was über den Islam lernen will, dann geht man in die Moschee. Und wenn man Angst hat, dass der Islam eine Hass-Religion ist, eine Terroristenvereinigung ist, dann sollen sie die kontrollieren. Ich weiß, dass der Islam eine friedliche Religion ist. Ich habe nichts zu befürchten, also habe ich auch keine Angst, mich kontrollieren zu lassen.

MiGAZIN: In NRW läuft das Projekt mit dem Islamkundeunterricht. Trotz der Strömungen wird da Grundwissen über den Islam vermittelt.

Ouaqasse: Das Ziel der CDU ist aber, dass die Eltern nicht mehr ihre Kinder in die Hinterhofmoscheen schicken. Zu mir kommt ein türkische Vater und meint `Günter Öttinger macht Islamunterricht – super!´. Zwei Wochen später meint er `Ich hab mein Kind rausgenommen´. Ich frage warum: `Der Lehrer war ein Deutscher`. Und der Vater war Alevit. Was mache ich, wenn der Lehrer Sunnit ist? Also, das ist Schwachsinn. Das ist rausgeschmissenes Geld. Wenn wir über gute Bildung sprechen, dann gehört das für mich nicht zur guten Bildung. Man fängt an zu spalten. Wer schickt denn seine Kinder zum Islamunterricht? Die Muslime, viele Araber und Türken. Was wird da gesprochen? Nicht Deutsch. Also, das ist für mich klare Gruppierung, wie in Frankreich und ich will hier keine brennenden Autos haben.

MiGAZIN: Für viele muslimische Jugendliche ist es schwer, ihr alltägliches Leben mit den Lehren und Gesetzen des Islams zu kombinieren. Ist der Islamkundeunterricht in der Hinsicht keine Chance, den Schülern einen offenen Islam zu lehren anstatt einen erzkonservativen in irgendeiner Moschee?

Ouaqasse: Das kann man doch auch in Ethik. Das kann man doch auch jüdischen Schülern vermitteln. Warum soll man das nur den Muslimen vermitteln?

„Gegen Migranten ist die Schüler Union ganz bestimmt nicht. Wieso kommt das so rüber?“

MiGAZIN: Würden wichtige Themen wie Islam und Gleichberechtigung, Islam und Demokratie etc. in einem Ethikunterricht nicht zu kurz kommen?

Ouaqasse: Die Leute haben 12 Jahre Schule. Das werden die wohl schaffen in den 12 Jahren.

MiGAZIN: Ich würde gern auf andere Forderungen der Schüler Union eingehen. Dazu gehören noch Abschaffungen des muttersprachlichen Unterrichts, Kopftuchverbot für Lehrerinnen. MigrantInnen könnten schnell das Gefühl bekommen, dass das alles eher ein gegen- statt miteinander ist.

Ouaqasse: Zum Glück bin ich Vorsitzender. Gegen Migranten ist die Schüler Union ganz bestimmt nicht. Wieso kommt das so rüber?

MiGAZIN: Zum Beispiel die Abschaffung des muttersprachlichen Unterrichts …

Ouaqasse: Ja, ist doch klar. Die Leute sollen Deutsch lernen.

MiGAZIN: Ist beides nicht möglich?

Ouaqasse: Doch, aber das sollen sie zu Hause machen. Mensch Leute, wir haben kein Geld! Was stellt ihr euch denn vor? Das ist doch kein Paradies. Können Sie sich vorstellen, dass es auf einer staatlichen Schule in der Türkei Deutschunterricht gibt? Können Sie sich vorstellen, dass es an einer staatlichen Schule in der Türkei christlichen Religionsunterricht gibt? Ich kann mir das in Marokko nicht vorstellen. Also, so etwas gibt es nicht. Basta aus! Und wenn es kommt, dann wird es abgeschafft! Ganz klar, dafür bin ich in der Politik und dafür werde ich kämpfen.

MiGAZIN: Für solche Forderungen haben Sie in der Vergangenheit auch viel Zustimmung von rechts bekommen. Sei es die NPD Rhein-Neckar oder PI-News. Wie gehen Sie persönlich mit solch ungewollter Zustimmung um?

Ouaqasse: Ich kann nicht steuern und lenken, wer für oder gegen mich ist. Das müssen die Leute selbst zur Kenntnis nehmen. Von meiner Seite gibt es keine Schritte dagegen.

MiGAZIN: Das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen hier in Deutschland wird oft in der Presse behandelt. Ob in Köln Ehrenfeld oder Völklingen: Überall in Deutschland, wo muslimische Gemeinden sichtbarer werden, entrollt sich immer wieder eine Welle des Protestes. Können Sie diese Bedenken der Bürger nachvollziehen?

Ouaqasse: Alles, was neu ist, ist schlecht. Das ist in Deutschland so. Der Bauer isst das, was er kennt und nichts anderes. Für die Politik stellt sich die Frage, woher das Geld für solch prunkvolle Bauten kommt. Dadurch gibt es natürlich auch Streit. Aber ich darf als Bürger schon wissen, woher das Geld kommt, wenn man so ein Ding hinstellt. Das gibt Kritikpunkte, die die Presse sehr hochnimmt und sehr hochschreibt.

MiGAZIN: Neben der Finanzierung sind Sie für oder gegen den Bau von Minaretten?

Ouaqasse: Ja, wem bringt es denn was?

MiGAZIN: Für viele Gläubige gehört es dazu, dass ihre religiöse Gemeinde auch von außen als solche erkannt wird.

Ouaqasse: Ich richte mich nicht nach den vielen Gläubigen. Ich richte mich nach dem Koran. Im Koran steht nicht, dass eine Minarette Pflicht ist. Genau so wenig wie in der Bibel steht, dass ein Kirchturm da stehen muss, aber wenn die Mehrheit das nicht will, muss man sich danach richten. Wieso soll man Konfliktsituationen aufbauen, wenn man sie vermeiden kann? Aber das muss man sehr unterschiedlich handhaben.

„Genauso wie ich es für Schwachsinn halte, eine Frauenquote zu haben, finde ich es schwachsinnig, eine Migrantenquote zu haben.“

MiGAZIN: Was würden Sie den Gemeinden raten, wie sie mit diesen Konflikten umgehen sollten?

Ouaqasse: Mit den Leuten reden, was sie daran stört. Warum sie ein Problem damit haben, dass sowas gebaut wird.

MiGAZIN: Kommen wir zur Bundespolitik. Die Bundesregierung ist nun seit gut 100 Tagen im Amt. Was hat sich denn in dieser kurzen Zeit hinsichtlich der Integrationspolitik getan?

Ouaqasse: Da ich kein Vertreter der Bundesregierung bin, werde ich diese nicht verteidigen und sagen, was sie bisher Tolles gemacht hat. Da muss man die Integrationsbeauftragte Frau Böhmer fragen, die ja auch die letzten 100 Tage in der Presse mit ihrer Forderung war, dass man eine Quote für Migranten schafft, was ich einen Schwachsinn finde, weil alle gleich sind. Wieso soll ich da eine Quote machen? Genauso wie ich es für Schwachsinn halte, eine Frauenquote zu haben, finde ich es schwachsinnig, eine Migrantenquote zu haben. Das ist kein Integrationsschritt für mich. Das ist eine Selbstverständlichkeit, dass die überall arbeiten, wo sie qualifiziert sind. Da muss ich doch keine Quote machen.

MiGAZIN: Welchen Integrationsschritt würden Sie sich denn von der Bundesregierung wünschen?

Ouaqasse: Eine klare Bekennung zu Deutschland. Das fehlt mir. Eine klare Bekennung zu Deutschland von den Migrantinnen und Migranten. Aber ich vermisse auch, dass die Bundesregierung klare Politik macht.

MiGAZIN: In der Hinsicht fordert die Schüler Union einen ´positiv gelebten Patriotismus`. Erwarten Sie das auch von MigrantInnen?

Ouaqasse: Ja, das ist doch schön, wenn man sich mit dem Patriotismus einigt und eine Verbindung zu dem Land aufbaut, in dem man lebt. Für mich ist jeder integriert, der sich hier zu Hause fühlt. Daher finde ich diese Forderung sehr sinnvoll. Bei der Formulierung war ich sogar dabei.

MiGAZIN: Am Anfang des Interviews haben wir über Ihre Vergangenheit gesprochen. Kommen wir zum Ende des Interviews zu Ihrer Zukunft. Werden wir Sie weiter in der Politik sehen?

Ouaqasse: Das weiß ich nicht. Politik ist mein Hobby und ich mache es, solange es mir Spaß macht. Was danach kommt, weiß ich nicht.

MiGAZIN: Herr Ouaqasse, dann bedanke ich mich für das Interview und wünsche Ihnen viel Erfolg. Interview

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  1. Boli sagt:

    Ich würde mal sagen ….. der Typ hat einen ziemlichen Durchblick.

  2. Jens sagt:

    Interessant, das nenne ich Toleranz, da könnten sich manche Deutsche noch eine Scheibe abschneiden.

  3. Bah sagt:

    Die Ansichten dieses Typen sind unglaublich! Blos weg mit dem! Ich hoffe, dass der niemals ein Amt im öffentlichen Leben erhält. Ein Moslem der sage und schreibe zwei Gebete aus dem Koran kennt und die immer wieder wiederholt will mir etwas über Muslime sagen! Noch nicht einmal beten kann der und bezeichnet sich als konservativ! Er verherrlicht die Hauptschule und das dreigliedriege Schulsystem. Der Typ ist soetwas von unsympatisch…weg, weg, weg aus dem Blickfeld!